Schneeschuhtour auf den Chäserrugg 2262 m

Wer unter der Arbeitswoche eine Abneigung gegen Fotos mit glitzerndem Pulverschnee und stahlblauem Himmel hat, der sollte jetzt gleich weiterklicken ;-)

Manchmal kommt es besser, als man denkt. Als ich zu Wochenanfang mit einem freien Mittwoch spekulierte, taugten die Wetterprognosen nicht für viel mehr als mal wegen neuer Schneeschuhe einen Materialtest durchzuführen. Ein Zwischenhoch sorgte kurzfristig dafür, dass  eine ausgewachsene Schneeschuhwanderung daraus wurde.

Ausgangspunkt war das Obertoggenburg. Die Wolken, die ich morgens beim Überqueren des Thurgauer Höhenrückens noch über den Churfirsten ausmachte, hatten sich bis zu meiner Ankunft verzogen. Es hieß noch schnell die Schneeschuhe ausleihen und schon ging es los an der Talstation der Iltiosbahn in Unterwasser (906 m). Die Bergbahnen sind unter der Woche noch nicht in Betrieb.. Ca. 15 cm Neuschnee, unten leicht verharscht und obendrauf Pulver, gab es letzte Nacht.

Bis Iltios nahm ich die „rote Abfahrt“ östlich der Bahntrasse, die recht steil aufwärts führte.  Ab da ging es flacher weiter, bis es dann am „Stöfelihang“ wieder steiler wurde. Hier lagen gut 35 cm feinster Pulverschnee. Dann folgte die Querung zum Ruggschopf und der Aufstieg auf dem Rücken des Chäserruggs, wo eine abgeblasene, kompakte Hartschneepiste auf mich wartete. Nach etwas mehr als 3 Std. 30 Min. war ich an der verwaisten Bergstation angekommen. Lediglich ein Skitourengeher hatte sich außer mir hier hoch verirrt. Die Fernsicht war optimal. In der kalten, glasklaren Luft waren der Feldberg und die Bernina so gut, wie fast noch nie zu sehen.

Den Rückweg brauche ich nicht besonders beschreiben. Er führte über die Aufstiegsroute ins Tal zurück. Erwähnenswert ist lediglich, dass mir ein weisser Vierbeiner bei Iltios einen ziemlichen Schrecken einjagte.

Die in Alt St. Johann ausgeliehenen Schneeschuhe der Marke TSL haben mich überzeugt. Künftig werde ich mit dieser Marke durch den Schnee stapfen.

Hinweis: In der Zeit, in der am Chäserrugg Skibetrieb herrscht, möchte ich die Tour nicht empfehlen. Lawinengefahr besteht auf der gesamten Route normalerweise nicht.