VAV 3 arretrato - Cognora - Pizzo di Mezzodi - Madom Gröss - Pizzo Cramosino - Cap. Efra


Publiziert von basodino , 17. November 2009 um 21:04.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Locarnese
Tour Datum:23 Juli 2006
Wandern Schwierigkeit: T6 - schwieriges Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TI   Gruppo Madöm Gross   Gruppo Cima di Gagnone 
Zeitbedarf: 7:30
Aufstieg: 1150 m
Abstieg: 1050 m
Kartennummer:1272 Pizzo Campo Tencia, 1273 Biasca, 1293 Osogna

Es gibt wohl 2 Königsetappen des VAV und dies ist eine davon. Von der Capanna Cognora geht man ein paar Schritte den Weg von gestern (Richtung Alpe Barone) zurück und zweigt bald blau markiert rechts hinauf ab. Hier beginnt eine schmale aber gut zu erkennende Spur, die zunächst durch Gras einige Felsstufen hinauf führt. Später wird das Gelände immer felsiger und gerölliger. Letztlich gelangt man unter den Gipfel des Pizzo di Mezzodi (2708 m), durchsteigt eine Rinne und den Gipfel selbst dann von rechts kommend über leichte Felsen.

Wer jetzt meint, er hätte das meiste hinter sich, sollte schnell umdrehen. Zunächst geht es noch leicht die Südflanke hinab zur Bocchetta di Cramosino (nicht wirklich ein Übergang). Einen ersten felsigen Gipfel kann man leicht rechts umgehen. Dahinter erreicht man einen zweiten Sattel. Bis hierher bewegte man sich vorwiegend auf Geröll und Fels. Die beiden nächsten Aufschwünge (Gendarme) versperren einem scheinbar jeden Weiterweg. Sie sind schroff und steil und bestehen teilweise aus Fels und teilweise aus Gras. Während man sie jeweils über recht feste Felsen leicht kletternd (zum Teil gesichert) erklimmt, ist der Abstieg kaum zu glauben. Die Spur führt durch extrem steile Grasflanken hinunter. Bei Nässe ein echtes No-Go!!! Von weitem sieht man den Verlauf und denkt, das geht nicht. Wenn man aber Schritt für Schritt macht und nicht empfindlich gegen Höhen ist, dann geht das schon alles recht gut. Stöcke sind allerdings im steilen Gras mehr als nur hilfreich.
Hinter dem zweiten Gendarm wird es dann wieder schuttig und geröllig. Die Spur führt in die Ostwand des Madom Gröss hinein. Dort gelangt man in eine Rinne, die sich leicht erklettern lässt (I und II). An den entscheidenden Stellen finden sich Sicherungen in Form von Seilen oder Bügeln. Man steigt in Gipfelnähe aus der Rinne aus und erreicht über leichte Felsen den Gipfel des Madom Gröss (2741 m) und somit dem Höhepunkt der Tour.

Jenseits biegt man nach links auf den Südostgrat ab, der zunächst einfaches Gehgelände bietet. Nach der Hälfte der Strecke zum Pizzo Cramosino erfährt der Grat eine tiefe Kluft, in die man hinab und auf der Gegenseite hinaufklettern muss (Schlüsselstelle). Da auch diese Stellen gesichert wurden (Eisenbügel), würde ich auch hier nur eine II ansetzen (bei feuchtem Fels bestimmt spannend). Diese Stelle ist aber exponierter als die Rinne.
Ist man wieder auf dem Grat erreicht man bald leicht den Pizzo Cramosino (2718 m).

Zunächst folgt man dem Südgrat. Hier beginnt der Teil, der am schlechtesten markiert ist. Einige Steinmänner führen einen eher rechts des Grates zur offenen Südflanke des Berges. Hier hält sich die Spur eher rechts und hat nochmals eine Überraschung parat. Das schmale Weglein lehnt sich an die rechte Begrenzung der Flanke und führt in einen steilen Grashang oberhalb einer schmalen Scharte. Hier gibt es das zweite No-Go bei Nässe!!!

Hat man die Scharte erreicht geht es wieder zurück in die Südflanke, die nun merklich flacher wird. Bald erreicht man Furna (2059 m), wo eine fast ebene Traverse beginnt, die auch durch dieses gelb veräzte Gras gekennzeichnet ist. Erschöpft muss man zur Kenntnis nehmen, dass der Weg dann doch noch 60 Höhenmeter verliert, von denen 40 Höhenmeter jenseits wieder aufgeholt werden müssen, bevor man die malerisch gelegene Capanna Efra (2039 m) erreicht. Hier wurden wir von einer Tessiner Gruppe empfangen, die nach Ihrer Auffassung viel zu viel Lebensmittel dabei hatte und uns zu Polenta und Fleisch einlud. Trotz erneuter Sprachbarriere eine Herzlichkeit, wie man sie sich auch im Norden mitunter wünschen würde. Dazu sei noch gesagt, dass es 30 Minuten nach unserem Eintreffen einen kleinen Gewitterregen gab, den ich mir an manchem Teilstück vorher nicht hätte vorstellen mögen.

Fortsetzung des VAV hier ...

Unser Fortsetzung ins Tal hier ...

Tourengänger: basodino


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Kommentare (1)


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Seeger hat gesagt: Allerbeste Beschreibung...
Gesendet am 17. November 2009 um 23:24
dieser Etappe. Interessant, dass Du herausgefunden hast, dass man - entgegen der offiziellen Angabe - besser von Norden nach Süden wie umgekehrt die VAV macht: Wegen dem Couloir zum Madom Gröss, der vielmals vereist ist. Diesen aufzusteigen ist einiges leichter wie umgekehrt.
Gratulation!
Cari saluti
Andreas


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