Heute stand der Alpstein kopf

Von Wasserauen über den Seealpsee zum Schäfler (1925 m)

Einen weiteren Tag unter dem Motto „die Schönheiten des Alpsteins“ durften wir bei unserer heutigen Bergwanderung erleben. Dicker Nebel morgens am Bodensee, blauer Himmel dagegen über dem Alpstein zeigten die Webcams auf dem Säntis und im Appenzeller Land. Also nichts wie hin, wenn die Nacht auch relativ kurz war.
 

Los ging unsere Tour in Wasserauen (868 m). Schattig und kühl war es noch, als wir vom Parkplatz hinter dem Bahnhof uns Richtung Hüttentobel auf den Weg machten. Die Ebenalp (1640 m) hingegen erhielt schon wärmende Sonnenstrahlen. Wir bewegten uns hingegen noch im von leichtem Raureif überzogenen Gelände bei den „Hütten“ (1241 m). Als wir Ende Mai hier vorbei kamen, war gerade Alpaufzug. Heute war hingegen absolute Stille, die Alpen schon längst verlassen und für die Winterruhe eingemottet. Abwärts Richtung Seealpsee (1141 m) gingen wir mit dem Säntis (2502 m) und anderen Gipfeln im Blick.

Finster wie die Nacht sah der See aus der Ferne aus, ganz im Gegensatz zu unserem letzten Besuch. Je näher wir jedoch kamen, desto interessanter wurde die ganze Szenerie. Die ganze Bergkette von der Ebenalp bis hin zum Säntis spiegelte sich in dem dunklen See. Der Alpstein stand gewissermaßen Kopf. Am liebsten wären wir am Ufer sitzen geblieben, um dieses Naturschauspiel noch länger zu genießen. Aber wir wollten dann doch weiter, der Sonne entgegen. Am östlichen Ufer passierten wir so den See.
 

Dahinter gingen wir noch einige Meter Richtung Berggasthaus Mesmer und bogen dann aber auf den Bergweg zur Altenalp ab. Wir waren dann auch gleich in der Sonne. Die Drahtseile, die sich sonst am Pfad durch die Felsstufe befinden, waren meist abgebaut bzw. lagen am Boden. Der Steig war deswegen aber nicht schwierig, wenn auch Stolpern sehr unangenehme Folgen haben könnte. Das fehlende Blätterwerk machte das Ganze auch noch etwas ausgesetzt. Hat man die Felsstufe überwunden geht es über einen Wiesenhang zur Altenalp (1595 m). Die Jacken hatten wir hier wegen der Wärme schon längst ausgezogen.

Die Direttissima zum Schäfler nahmen wir nicht. Wir stiegen auf bis unter die Altenalptürm, um dann auf dem schönen Bergweg, der vom Mesmer kommt, zum Schäfler (1925 m) rüber zu queren. Schöne Tiefblicke auf den immer noch im Schatten befindlichen Seealpsee und auf das Appenzeller Land bis hin zum Schwarzwald kann man dabei genießen. Auch hier waren die Drahtseile bereits abgebaut, was wegen des meist abgetauten Schnees kein Problem darstellte. Eisig wurde es nur auf der Nordseite des Gipfelkopfs. In den Fußstapfen von Vorgängern kamen wir aber sicher zum Gipfel.

Die Fernsicht oben war erste Güte bis zum Pilatus im Westen und weit nach Österreich hin. Bei angenehmen Temperaturen ließ es sich im Freien gut aushalten. Nach der Gipfelrast ging es runter zur Ebenalp (1640 m) und mit der Seilbahn runter ins Tal. In der Kategorie 50+ ist das benutzen solcher Hilfsmittel ja hoffentlich gelegentlich erlaubt ;-)



Anm.: Die Uhrzeit bei den Fotos zeigt noch die Sommerzeit.