Gross Sidelhorn (2879m) - Ostgrat und Westflanke


Publiziert von marvel , 27. Oktober 2009 um 01:40.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Oberhasli
Tour Datum:25 Juli 2009
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE   CH-VS 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 500 m
Abstieg: 500 m
Strecke:Berghaus Oberaar - Gesterlicke - Gross Sidelhorn Nordostgipfel - Gross Sidelhorn Hauptgipfel - Berghaus Oberaar
Zufahrt zum Ausgangspunkt:auf einspuriger Strasse bis Berghaus Oberaar, oder von der Grimsel Passhöhe zu Fuss in ca. 1 Std
Zufahrt zum Ankunftspunkt:auf einspuriger Strasse bis Berghaus Oberaar, oder von der Grimsel Passhöhe zu Fuss in ca. 1 Std
Unterkunftmöglichkeiten:Berghaus Oberaar
Kartennummer:1250

Das Gross Sidelhorn steht touristisch doch recht im Schatten seines kleineren Bruders, des "Klein" Sidelhorns. Letzteres ist schon seit Anbeginn des Grimseltourismus im frühen 19. Jahrhundert (damals meist noch mit Bergführer) ein gern besuchter Aussichtsgipfel. Ersteres wird zwar an schönen Tagen von dem ein oder anderen Alpinwanderer oder Skitourengänger bestiegen, fristet insgesamt aber ein eher unauffälliges Dasein. Einzig unter den Strahlern hat es einen Namen, und auch der unkundige Wanderer findet hier und da ein schönes Stück Bergkristall.

Als einfachster Ausgangspunkt dient das Berghaus Oberaar. Auch vom Klein Sidelhorn oder von Obergestelen her kann man die Tour in Angriff nehmen, vorausgesetzt man plant entsprechend viel Zeit ein. In jedem Fall wird zunächst über grobblöckige Schutthänge zur Gesterlicke aufgestiegen. In der Umgebung finden sich allerlei Überreste ehemaliger Kleinunterstände, vermutlich militärischer Herkunft. Ein Unterstand ist noch intakt.

Von dort aus ist die Linienführung logisch - immer entlang des Grats, allfällige Granittürme werden links umgangen. Folgt man genau dem Grat, muss man allerdings nach einigen Metern von einem grösseren Felskopf wieder in eine Scharte absteigen (diese Stelle könnte man wohl auch umgehen). Ansonsten steigt man durchweg über relativ grosse Granitblöcke auf - eigentlich relativ angenehmes Alpinwandergelände, bei dem man des öfteren mit Vorteil die Hände zu Hilfe nimmt. Und schon bald ist man auf dem Nordost-Gipfel. Von hier geht es dann in ähnlicher Manier weiter über den Grat (eine Nadel wird links umgangen) zum wenig höheren Westgipfel mit Steinmann und einem Paar historischer Ski.

Das Panorma von hier ist kaum zu überbieten - meiner Meinung nach besser als das vom Klein Sidelhorn. Nun sieht man auch die Forsetzung des Grats richtung Löffelhorn, die sicherlich auch grossenteils begehbar sein wird.

Der Abstieg über die Westflanke ist insgesamt weniger angenehm zu gehen, aber problemlos. Man folgt dem Grat noch ein paar Meter weiter, bis dieser sich in eine unwegsame Felsschneide verwandelt. Dann rechts abwärts über feinen Schutt und etwas Gras, zuletzt nach links zurück an den Fuss des Felsgrats (vereinzelte Steinmänner) und entlang diesem hinunter bis in die Lücke westlich des Gross Sidelhorns.

Um von hier zurück zu Berghaus Oberaar zu gelangen, kann man die Nordflanke des Gross Sidelhorn queren um zurück zu P. 2451 zu gelangen. Wer (wie ich) diese goldene Gelegenheit im Abstieg verpasst hat, kann auch recht mühsam den Grashang zum Oberaarsee hinuntersteigen (dabei steigt man am besten gerade bis zum See hinunter; alle Versuche, weiter oben zu queren, enden in steilen felsigen Couloirs).


Tourengänger: marvel


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