Unterwegs im Alpstein: Stauberenchanzlen, Hüser, Kreuzberge III, IV & VIII, Mutschen


Publiziert von Zwieback , 17. Oktober 2009 um 00:25. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:28 August 2009
Wandern Schwierigkeit: T5+ - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: Alpstein   CH-SG   CH-AI 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1270 m
Abstieg: 1780 m
Kartennummer:1115

 

Da dies mein erster Hikr-Bericht ist ein paar Worte voraus:

Zugegeben, die Tour ist doch schon eine Weile her, doch irgendwie konnte ich mich erst jetzt dazu motivieren, darüber zu berichten.

Diesen Sommer begann ich eigentlich zum ersten mal die Gebirgswelt hier in der Nähe (Alvierkette, Alpstein) ausgiebig zu erkunden, wobei mir die Tourenberichte auf Hikr (und der SAC-Clubführer) eine gute Hilfe waren.

Nachdem ich mich ein wenig mit alpinem Gelände vertraut gemacht hatte (Tschuggen Südaufstieg, Gamsberg (Doppelrinne), Chrummenstein, Altmann/Nädliger/Moor), wollte ich mich endlich an einen oder mehrere Kreuzberge heranwagen. Nach ausgiebiger Konsultation diverser Hikr-Tourenberichte und des SAC-Führers beschloss ich dann, es zuerst einmal mit K III zu versuchen.
Das ganze funktionierte dann allerdings so wunderbar, dass K IV und K VIII gleich noch angehängt wurden.

 

Stauberenchanzlen (T5, Stelle II)
Da ich mir für diese Angelegenheit auch ausgiebig Zeit lassen wollte ersparte ich mir den Aufstieg zur Saxer Lücke und fuhr um 7:00 mit der Seilbahn zum Bergrestaurant Staubern hoch.

Da beschloss ich, zuerst einmal der Stauberenchanzlen einen Besuch abzustatten, sozusagen als Vorspeise. Nachdem man auf dem Höhenweg Richtung Saxerlücke um die Stauberenchanzlen herumgegangen ist, zweigt ein schmaler Pfad links in den Hang ab. Dieser steigt stetig an (an einer Stelle leicht ausgesetzt, aber mit Drahtseil versehen) und gelangt schliesslich zu einem ca. 4m hohen Wändchen, das sich dank Drahtseil und Eisenstiften leicht überwinden lässt (II).

Auf dem Gipfel bot sich mir ein Atemberaubender Anblick der Morgensonne, die über dem Rheintal durch die Wolken brach. Stichwort Wolken: davon gab es am Morgen noch sehr viele, doch im Laufe des Tages gab es glücklicherweise immer mehr blauen Himmel zu sehen.

 

Hüser (T4)
Von der Staubernchanzlen auf dem selben Weg wieder zurück auf den Höhenweg und weiter in Richtung Saxer Lücke. Als ich dann hinter den Hüsern vorbeikam packte mich die Neugier und ich stieg (nach Konsultation des SAC-Führers) durch den Grashang direkt zum Sattel zwischen den Gipfeln hoch, wobei doch viel Vorsicht geboten war, da einerseits das Gras nicht nur ziemlich steil, sondern auch noch leicht nass war (Tau) und man tunlichst vermeiden sollte, jedwelche Steine loszutreten, da diese arglose Wanderer auf dem Höhenweg gefährden würden.

Vom Sattel (da gibt es einige skurrile Felsformationen zu bestaunen) führt ein deutlicher Pfad problemlos durch Legföhren auf den Nordostgipfel (Steimann), dessen Gipfelbuch erstaunlich viele Einträge aufweist, zumindest hinsichtlich der Tatsache, dass dies hier anscheinend der erste Hikr-Tourenbericht ist, in dem von den Hüsern die Rede ist (?).

Durch den Legföhren-Irrgarten auf dem Gipfelplateau gelangt man zum Ostrand des Gipfels, von wo aus man einen Wunderschönen Ausblick über den gesamten Grat vom hohen Kasten bis zur Stauberen hat. Wieder zurück im Hüsersattel folgte ich noch den Wegspuren, die auf der Rheintaler Seite in Richtung Nordwestgipfel führen, kam aber irgendwann wegen der vielen Legföhren nur noch sehr mühsam voran und kehrte um.

Vom Sattel stieg ich nicht mehr bis zum Höhenweg ab, sondern folgte einem Gämspfad unterhalb der Felswand bis zum Furgglenfirst. Von da aus wieder zurück auf den normalen Höhenweg, weiter zur Saxerlücke und dort auf den markierten Bergweg der Richtung Mutschensattel führt.

Kreuzberg III (T5, I)
Bei der Roslenalp verlässt man den markierten Weg und steigt auf der linken Talseite zu einem Felsklotz auf, von welchem aus man einer Wegspur folgt, die ziemlich steil über Gras und Schrofen zum Einstieg in die Scharte zwischen KIII und KIV führt. Von dort aus gelangt man mit angenehmer Kraxelei zur Scharte. Von dieser steigt man auf der Rheintaler Seite leicht ab, bis man vor einem eindrücklichen, tiefen, schluchtartigen Kamin steht.

Die Rinne ist nicht besonders steil und dank des sehr stabilen Felses sehr angenehm zu durchsteigen. Bin total begeistert, das ist genau das, was ich mir von den Kreuzbergen erhofft habe. Hoch über mir sind gerade zwei Kletterer am schmalen Südrippli zugange.

Gegen Ende des Kamins gilt es noch eine kleine Stufe zu überwinden (I), bis man auch schon den Gipfel erreicht hat


Kreuzberg IV (T5+, I)
Auf dem selben Weg zurück in der Scharte beschliesse ich, K IV auch noch zu besteigen. Zuerst Wegspuren durch die Grasflanke auf der Rheintaler Seite folgend wechsle ich bald auf den ziemlich exponierten Grat, welcher auf den Vorgipfel führt. Von dort aus erblicke ich zwei Rinnen, die in die Scharte zwischen Vorgipfel und Hauptgipfel hinabführen. Ich wähle die rechte, da sie von oben einfacher scheint, wechsle jedoch in der unteren Hälfte auf die linke Rinne, da der Fels dort bessere Tritte bietet (allderdings ist der Fels in beiden Rinnen unangenehm scharfkantig und nicht besonders stabil). In der Scharte anbelangt (hoppla, da hats doch tatsächlich ein sehr tief aussehendes Loch im Boden) geht es durch eine felsige Rinne zum Gipfel hoch. Dort stellte sich heraus, dass es zwar einen Steinmann und eine Blechbüchse fürs Gipfelbuch hat, von selbigem jedoch jede Spur fehlt, Pech gehabt. :-)

Da mir die Überquerung des Vorgipfels, insbesondere der Abstieg in die Scharte vor dem Hauptgipfel wegen der Felskonsistenz nicht besonders gefallen hat beschliesse ich, den Vorgipfel auf dem Rückweg über das „ausgesetzte Band“, von welchem im Führer die Rede, ist zu umgehen. Also steige zurück in die Scharte zwischen Vor- und Hauptgipfel ab und gelange von dort aus auf der Rheintaler Seite über Wegspuren zu besagtem Band. Dieses stellte sich in der Tat als sehr ausgesetzt heraus, kostete mich einiges an Nerven :-). Beim nächsten mal werde ich beim Rückweg wohl ebenfalls den Vorgipfel überqueren. Auf Wegspuren durch die Grasflanke zur Scharte K III / K IV zurück. Von dort aus steige ich wieder hinab zu Einstiegsstelle.

 

Kreuzberg VIII (T5+, II)
Um möglichst wenig an Höhe zu verlieren steige ich nicht wieder hinab zum markierten Weg, sondern bewege mich auf Schafpfaden unterhalb der Felswand von KIII in Richtung Mutschensattel. So gelange ich auf den Sattel zwischen dem Mutschen und K VII / K VIII. Vom Sattel aus steige ich auf der Rheintaler Seite ab, bis ich in die Schlucht gelange, die zur Scharte K VII / K VIII hinaufführt. Um in die Scharte zu gelangen müssen zwei Felsstufen (kurz II, sonst I) überwunden werden (wobei ich mich bei der unteren auf der rechten, bei der oberen auf der linken Seite hielt), was nach ein bisschen Herumprobieren dann auch funktionierte,jedoch nicht mehr so einfach war wie bei KIII, aber trotzdem Spass machte. Von der Scharte aus gelangt man durch einen kurzen Kamin (kurz II) auf den Gipfel. Abstieg zum Sattel auf dem selben Weg und von dort aus hinüber auf den markierten Bergweg und auf diesem auf den Mutschensattel.

 

Mutschen (T3)
Den Mutschen konnte ich dann doch nicht einfach so links liegen lassen, schliesslich hatte ich ja noch Zeit. Kurz rauf und wieder runter. Das Wetter war mittlerweile prächtig, doch auch dementsprechend heiss und sowohl meine Energiereserven als auch meine Wasservorräte schwanden dahin, sodass ich froh war, dass es nun nur noch bergab ging :-).

Abstieg über Alp Tesel und Flürentobel nach Wildhaus.

 


Tourengänger: Zwieback


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Kommentare (1)


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alpstein hat gesagt: Gratuliere
Gesendet am 17. Oktober 2009 um 09:14
zum ersten Bericht auf Hikr und der tollen Tour. Die Stauberenchanzel steht auch noch auf meiner Agenda.

Grüße
alpstein


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