Rautispitz NO-Grat (via Sonnenstube) - Wiggis - Gumenstock - fast Schijen


Publiziert von Alpin_Rise , 30. September 2009 um 12:57.

Region: Welt » Schweiz » Glarus
Tour Datum:29 September 2009
Wandern Schwierigkeit: T6- - schwieriges Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: V (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL   Oberseegruppe 
Aufstieg: 1600 m
Abstieg: 1750 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Privatbus ab [Näfels Mollis] nach Obersee, Reservation, Tel. 055 612 10 72 Abfahrt regulär ca. 8.15 Uhr
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Rhodannenberg
Unterkunftmöglichkeiten:Obersee, Klöntal, Alp Dejen (?)

Im Glarnerland finden sich allerlei lohnende Voralpengrate. Einen dieser Kandidaten hat 3614adrian vor kurzem dokumentiert. Der Rauti Nodostgrtgrat ist in der Tat sehr lohnend und bis auf die zwei Steilstufen nicht schwierig. Während man dort in je einer Seillänge im vierten und einer im fünften Grad an neuen, soliden BH klettert, ist der Rest moderates, vergnügliches T6-Gelände.
Der Weiterweg zum Wiggis ist auf der ausgesetzten Wegspur über die Hochnase zwar ausgesetzt, aber einfach. Die logische Fortsetzung der Tour über die Gumenstöcke
bis zum Schijen ist grösstenteils einfach, aber auch mit dem einen oder anderen ausgesetzten T6-Schmankerln gespickt.

Eine lang und gut gepflegte Pendenz von Ossi wird getilgt, mit von der Partie Berglurch. Eine amüsante Routen- und Userkombination!

Start am Obersee, wohin nur mit Privatbus (siehe oben) oder Diesel/Benzinkutsche gelangt werden kann. Also bemühen wir das treue Ossimobil und starten etwas vor 8 am Obersee.
Adrian empfiehlt, den Nordostgrat in einer Querung unter der Nordwand zu erreichen, was wir geflissentlich versuchen. Auf dem Wanderweg durch die Geisschappelen bis zur ersten Steilstufe. Dort beginnt die lange, manchmal mühsame Querung Richtung P. 1947 ("Sonnenstube").
Bequemer und wesentlich schneller wäre es, zur (auf der Karte Namenlosen) Alp Tros P. 1513 zu gehen und über Gras und Geröll die Nordwand in Gipfelfallinie zu erreichen. Von dort über ein breites Band zum Einstieg bei der ersten Steilstufe.

Das Herzstück der Route hat 3614adrian mit "rotem Faden" in Bild und Text gut dokumentiert.
Ein paar Ergänzungen: Die Route ist gut mit neuen, goldenen BH abgesichert. An Material genügt ein 30m Seil, 6 Express und einige Schlingen. Ein Helm gehört auch auf den Kopf. Die obere Steilstufe (frei 5a/b) ist am Anfang etwas knifflig (rechts an Köpfchen greifen anstatt links im Kamin bleiben) und ist mit Bergschuhen nicht ganz trivial. Leute des 5. Grades sind mit Kletterschuhen gut beraten, Sexto- und Septogradisten schaffens auch in Bergschuhen. Alternativ kann die Stelle auch A0 geklettert werden (dann etwa IV).
Nach der Schlüsselstelle bis zum Gipfel hält man sich zuerst rechts über ein Bändchen, dann vielfach etwas links vom Grat, zuletzt luftig und gut griffig zum Rautispitz (knapp T6, I-II).

Vom gut besuchten Rauti (hier verabschiedet sich Ossi für ein Kids and Care Anlass in der Agglo, danke!) weiter zur Wiggis. Der Grat zum Schijen ist ein Genuss, Schwierigkeiten wird nach Süden ausgewichen. Vor dem westlichen P. 2233 über die grosse, ca. 45° geneigte Platte (Schuhsohlentest) etwa 50hm absteigen, bis die Felsbarriere überwunden werden kann. Der nächste Gratbuckel kann in der Südflanke umgangen oder überstiegen werden. Der Weiterweg über den Gumenstock zum Chli Gumen ist wieder eifacher (T4-5), vom Chli Gumen muss in der Südflanke bis etwa 2240 abestiegen werden, dort lässt sich die Felsbarriere passieren (T5). Weiter ginge es über die steile, dem Anschein nach gut passierbare Südflanke des Schijen.

Den Aufstieg zum Schijen müssen wir aus zeitlich-logistischen Gründen sausen lassen, die verbleibenden zwei Stunden bis zur Abfahrt des Posti im Rhodannenberg sind doch etwas knapp...
Dafür probieren wir den direkten, oben weglosen Abstieg zum Klöntalersee über "Uf den Schijen" und die Alp Hinterplanggen. Die Steilhänge westlich der Gumenplatte begeht man am besten auf einem der grasigen Kämme, T4-5. Auf 1650m beginnt ein gepflegter Pfad, der an den Wochenend-Bijoux der Alp Planggen vorbei steil ins Klöntal führt.
Die Zeit reicht gerade noch für ein gespritztes Elmer-Citro bevor das Posti pünktlich wie die Post nach Glarus zuckelt.

Tourengänger: Alpin_Rise, ossi, Ossimobil, Berglurch


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S V
29 Sep 09
Rautispitz NE-Grat · ossi

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