Färichhorn (3292m) & Gugla (3377m)


Publiziert von Omega3 , 28. September 2009 um 18:49.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum:25 September 2009
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 9:00
Aufstieg: 1280 m
Abstieg: 2500 m
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Gasenried, Post
Unterkunftmöglichkeiten:Bordierhütte
Kartennummer:1308, 1328

Auf den ersten Blick macht es wenig Sinn, diese beiden Gipfel zu verbinden. Ganz anders sieht es aber aus, wenn man die Bordierhütte als Ausgangspunkt nimmt. So gesehen ist dann jeder Gipfel einzeln für den tüchtigen Alpinwanderer fast etwas mageres Futter, in der Kombination aber äusserst reizvoll.
 

Die Hauptsaison in der Bordierhütte ist vorbei, so stört sich Keiner daran, wenn das ausgiebige Frühstücksbuffet erst um 8:00 Uhr kredenzt wird. Kurz vor neun ziehe ich los Richtung Färichhorn. Von der Bordierhütte muss zunächst in nordöstlicher Richtung kurz abgestiegen werden, schwache Wegspuren und verblassende blaue Markierungen (alter Hüttenzustieg) helfen durch die erste Schutthalde. Danach wechseln grasige Abschnitte mit Geröllfeldern ab, so gelange ich an den Fuss der recht steilen SW-Flanke des Färichhorns, die nur aus Geröll von unterschiedlichstem Kaliber besteht. Im Aufstieg halte ich mich an die gröberen Blöcke in der linken (westlichen) Seite, diese scheinen mit der zunehmenden Höhe ebenfalls an Grösse anzunehmen. Der Aufstieg artet so in anstrengende Turnerei aus, wo ein Durchschlupf nicht immer einfach auszumachen ist. Nachdem ich einige Energie verpulvert habe, erreiche ich doch noch den Westgrat. Über diesen komme ich dann gut vorwärts und erreiche den Fuss des Gipfelturm. Dieser lässt sich von Osten erstaunlich einfach erklimmen (II, ausgesetzt). Um die Turnerei über die riesigen Blöcke zu umgehen, wähle ich für den Abstieg die direkte Fallinie - eine gute Entscheidung, wenngleich die Geröllhalde nicht immer sehr stabil ist. Vom Fuss der Flanke wieder zurück zur Bordierhütte und entlang dem Hüttenzustieg hinunter zum Riedgletscher und diesen überqueren. Am anderen Ufer (westlich) den Hüttenweg verlassen und über ein grasiges Band (schwach markiert, Aufstiegsroute zum Dirruhorn) den Felsriegel überwinden. So gelange ich in ein weites Tälchen. Man könnte hier der mit Steinmännchen markierten Route ins Galenjoch folgen. Dort liegt aber recht viel Schnee, so steige ich direkt zum gipfel der Gugla auf, wo nur im obersten Abschnitt etwas Neuschnee liegt. Der schuttige Aufstieg erweist sich als sehr mühsam, erst der Schnee bringt Linderung! Vom geräumigen Gipfel geniesse ich einen wunderbaren Blick auf das gestrige und heutige Tageswerk - schön sieht das aus. Und unweit der Gugla liegt südlich noch das Breithorn, das kann beim Abstieg locker mitgenommen werden. Ich folge dem Grat, der einige Kletterstellen aufweist. Kurz vor der tiefsten Einsattelung zwischen Gugla und Breithorn stehen noch einige Felstürme auf dem Grat, es lässt sich alles gut Überklettern (II), schönes Übungsgelände. Der Gipfel des Breithorns bietet einen unerwartet umfassenden Blick zum Riedgletscher, ein wunderbarer Aussichtgipfel. Nach dem vielen Geröll und Schutt freue ich mich auf einen Absteig über grasiges Gelände, doch der Landeskartenzeichner hat hier bei der Signatur ziemlich daneben gehauen, statt Gras noch mehr Geröll. Vierhundert Meter weiter unten stosse ich auf den Europaweg, und diesem folge ich dann bis nach Gasenried, immer wieder staunend, in welch unwirtliches Gelände dieser Weg eingeplanzt wurde. Und was für ein Kontrast, wenn man von der bröckelnden und berstenden Steinwüste in die lieblichen, von Lärchen gesäumten Matten oberhalb vom Grathorn tritt. Ein kleines Paradies.


Tourengänger: Omega3


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