Berglimatt - Charenstock - Berglihorn - Bergligrat - Wildmadfurggeli


Publiziert von PStraub , 14. September 2009 um 09:24.

Region: Welt » Schweiz » Glarus
Tour Datum:13 September 2009
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: ZS
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL   Chärpfgruppe 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 1500 m
Abstieg: 1500 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Schwanden SBB - Bus bis ins Kies - Luftseilbahn bis Garichtisee
Unterkunftmöglichkeiten:Diverse im Umfeld des Garichtisees
Kartennummer:1174

Geplant war eine weitere Route 'on the top', doch das Wetter wollte nicht so recht mitmachen.
Angesagt war sich auflösender Hochnebel und darüber recht leidliche Verhältnisse. Tatsächlich war die Nebel-Obergrenze nicht nur höher als angesagt, ein stetiger Wind drückte die Nebelschwaden praktisch den ganzen Tag über die Grate - und der Konvergenznebel auf der Leeseite machte die Sicht auch nicht besser.

Auf der Berglimatt angekommen, folgte ich dem Gespür nach einem Gratrücken - bis ich ein Gipfelkreuz sah, das auf der geplanten Route nicht stehen dürfte: Ich war im Nebel den falschen Grat hinauf auf den Vordern Hohberg gestiegen. Ok, runter da und per Kompass die Richtung ermittelt. Und dann wirklich (praktisch) immer auf der Gratschneide über diverse Türme und Senken zum Gipfelaufschwung des Charenstocks.
Das Schöne an diesem Grat ist: Der Purist kann immer auf der Gratschneide bleiben, wenn er ein paar ZS-Stellen in Kauf nimmt. Meist gibt es unmittelbar daneben eine Route durch einen Spalt oder eine Verschneidung, die nur ein bisschen "Chräsmen" verlangt (immer zwischen T3 .. T5). Und der Faule umgeht den Stein, meist einfach auf Gämsspuren, ein wenig darunter (T3 .. T4). Die Begehung erfordert ein gutes Gespür fürs Gelände, denn Gehrichtung und Gratseite wechseln ständig. 
Der Nordgrat des Charenstocks sieht eindrücklich aus, ist aber eine Fortsetzung des Gehabten: Wirklich gut begehbares Gelände bis zuoberst (max. T5). Eine schmale Spalte vor dem Gipfel trennt diese Route von der Verschneidung, durch die die Normalroute führt.
Der Südgrat beginnt harmlos, fällt dann jedoch vertikal ab, so dass er nur alpin begangen werden kann. Also absteigen und den Gipfelstein umgehen. Der weitere Grat bis zum Berglihorn ist etwas wilder, ist aber immer noch gut begehbar. Das Berglihorn selber ist "eigentlich" technisch ebenfalls nicht schwierig. Nur kann keinem verborgen bleiben, dass die knapp fussbreiten Bänder der Routen durch die Seitenflanken führen, die mehrere hundert Meter - vertikal bis überhängend - ins Leere gehen. Ob das ein T4 oder ein T6+ ist, muss jeder mit sich selber ausmachen.
Die Südflanke weist eine kurze vertikale Felspartie auf. Heikel ist dort der Übergang vom steilen Gras (oben) in den Fels. Letzterer wäre zumindest im Aufstieg frei machbar (ZS). Also einmal mehr absteigen und den Gipfelstein umgehen. Der Schluss des Bergligrates bis zum Wildmadfurggeli ist wiederum zwar eindrücklich mit all den Türmen, aber sehr schön zu begehen.
Der Rückweg auf dem "oberen" Weg zum Wildmadfurggeli führt am Klettergarten Widerstein vorbei, wo die Kletterer wie Fliegen in den Steinen klebten. Wer weiss - vielleicht probiert der Eine oder Andere sein Können einmal am Bergligrat ..

Tourengänger: PStraub


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Kommentare (2)


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Bergamotte hat gesagt:
Gesendet am 2. September 2013 um 11:25
>Ob das ein T4 oder ein T6+ ist, muss jeder mit sich selber ausmachen.

Schön gesagt... Gilt das für beide Routen in den Seitenflanken (925, 925a)? Oder kommt man in der NW-Flanke (R. 925a) vielleicht ohne Stossgebete durch? Mein Pensum an haarsträubenden Unternehmungen hab ich für 2013 eigentlich aufgebraucht.

PStraub hat gesagt: RE:Sorry ..
Gesendet am 1. Oktober 2013 um 14:04
.. ich habe das erst heute gesehen.

West- oder Ostflanke, das ist gehupft wie gesprungen.
Am relativ einfachsten gehts neuerdings gerade hinauf, da hat es jetzt ein paar Bohrhaken drin.


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