Jungfraumarathon


Publiziert von CK , 8. September 2009 um 14:10.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Jungfraugebiet
Tour Datum: 5 September 2009
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Zeitbedarf: 3:45
Aufstieg: 1830 m
Abstieg: 200 m

Der Jungfraumarathon war nach dem Swissalpine K78 letztes Jahr mein zweiter Berglauf. Im Gegensatz zum Swissalpine ging es dieses mal „nur“ über die normale Marathondistanz, jedoch mit 1830 Höhenmetern Anstieg, aber nur ca. 200Höhenmetern runter. Alles in allem also doch sehr anspruchsvoll.
Am Freitag Abend als wir mit dem Zug nach Interlaken fuhren war ich nicht gerade motiviert am nächsten Tag einen Berglauf zu machen. Es schüttete wie aus Kübeln, es war eiskalt und die Schneefallgrenze lag auf ca. 2100m. Das einzig positive war die Vorhersage, dass es in der Nacht zu Regnen aufhören sollte und es Samstag zumindest nur bewölkt sein sollte. Zumindest etwas positives! Na ja, die Hoffnung stirbt ja bekanntermassen zu letzt.
Petrus meinte es gut mit uns, denn die Wolken hatten sich in der Nacht fast vollständig verzogen und das Blau des Himmels war in den frühen Morgenstunden auch schon zu erkennen. Sehr gut, sogar noch viel besser als vorrausgesagt. Es war zwar kalt, aber zum Laufen gerade richtig. Mit dem Start in Interlaken um 9Uhr wurde verzog sich dann auch der restliche Nebel und die Temperaturen lagen grad so im zweistelligen Bereich. Auf den ersten 10km merkt man nicht dass man sich für einen Berglauf angemeldet hat, denn sie waren komplett flach. Das Tempo war von Anfang an sehr schnell aber es war trotzdem schwierig etwas langsamer zu machen, weil es einfach gut lief. Die Durchgangszeit von 38min auf die ersten 10KM bremste mich dann doch ein wenig ein. Vom Tempo her war das zwar mein Marathonlauftempo, aber heute hatte ich mit einer Endzeit spekuliert die etwa eine Stunde darüber lag. Das Tempo unserer Gruppe wurde dann aber von alleine langsamer als es dann Richtung Lauterbrunnen raufging. Die Stimmung war gigantisch, so viele Zuschauer hätte ich nicht erwartet. Von Lauterbrunnen ging‘s dann erst wieder flach weiter Richtung Mürren und dann zurück nach Wengen wo der erste Richtige Anstieg kam. Es war steil und das Tempo verlangsamte sich auf über 8min/km aber man konnte es gerade noch laufen. Ich fühlte mich gut und die von mir angepeilte Zeit war auch realistisch, wobei ich schon merkte, dass ich im Vergleich zu den Bergflöhen um mich herum am Berg schwächer war. Es ging dann weiter über Wengen zur Wegeneralp und bis KM 38 war auch alles zu laufen. Die Sicht auf das Dreigestirn Eiger, Mönch und Jungfrau war fantastisch und wir wurden von Alphornbläsern und Fahnenschwingern gerade zu raufgetragen. Ein Moment den ich nie vergessen werde. Die nächsten beiden Kilometer waren dann allerdings sehr hart, weil es brutal steil wurde. Viel zu steil zum laufen und für diese beiden Kilometer hab ich 22min gebraucht. Dass es so kurz vorm Ziel noch mal so hart werden würde war auch am Höhenprofil nicht abzulesen. Der Höchste Punkt der Laufstrecke war knapp unterhalb der Station Eigergletscher und meine Waden krampften schon sehr stark. Ich war heilfroh, als es nur noch 2km bergab ging zum Ziel auf der kleinen Scheidegg.
Mein Ziel  war es  unter 3:45h zu kommen, wenn alles optimal läuft vielleicht unter 3:40h. Es lief optimal und habe auf Platz 49 mit einer Zeit von 3:40:19 die Ziellinie überquert. Ich war kaputt aber auch sehr glücklich und konnte das erlebte noch gar nicht verarbeiten. Die Eindrücke, die Atmosphäre, die fantastische Bergkulisse waren alles ein bisschen viel auf einmal.
 
Herzlichen Dank an die Veranstalter, Mitwirkende und Zuschauern für dieses fantastische Erlebnis.
 
Die Waden wurden durch das viele Bergauflaufen sehr in Mitleidenschaft gezogen, so dass wir am nächsten Tag im Lauterbrunnental nur noch ein bisschen Spazieren waren. Nach einem kurzen Besuch der Trümmelbachfälle und Beobachtung der Basejumper im Lautrbrunnental ging’s wieder heim.

Weitere fantastische Bilder sind auf Swiss Image zu finden

Tourengänger: CK


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Kommentare (3)


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Bergstiger hat gesagt:
Gesendet am 8. September 2009 um 17:31
Gratulation zu deiner tollen Zeit! Respekt!

CK hat gesagt: RE:
Gesendet am 9. September 2009 um 16:13
Merci vielmal

Gruess, Christian

marmotta hat gesagt: Super Leischtig!
Gesendet am 9. September 2009 um 20:08
Auch ich möchte Dir herzlich zu dieser tollen sportlichen Leistung gratulieren, die für mich klar über das Niveau eines durchschnittlichen Hobbysportlers hinausgeht!

Und: 22 min. für 2 km sind bei einem Berglauf doch gar nichts - das weiss ich, seit ich beim Inferno-Halbmarathon mal allein für den letzten Kilometer (400 Hm) 20 min gebraucht habe! Distanzen sind im Gebirge eben sehr relativ... :-)

Wünsch Dir weiterhin viel Spass und schöne Erlebnisse in den Bergen und bei Bergläufen!

Gruess

Michael


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