Ferrata delle Trincee und Mesolina


Publiziert von Delta Pro , 4. September 2009 um 17:48.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:24 Juli 2009
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettersteig Schwierigkeit: K4- (S-)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 920 m

Einer der schönsten Klettersteige der Dolomiten – im Reich der bizarren Felstürme zwischen Bec da Mesdi und Mesolina.
 
Die Ferrata delle Trincee verläuft nicht im Dolomit, sondern in vulkanischen Ablagerungen. Dies verleiht der Route einen gänzlich anderen Charakter als den übrigen Steigen in den Dolomiten. Das Gelände ist grün, ist geprägt durch dunkle Felstürme mit bizarren Formen und Relikte aus dem Dolomitenkrieg vor bald einem Jahrhundert. Der Klettersteig wartet eigentlich nur gerade auf den ersten Metern mit Schwierigkeiten auf; die sind aber wegen fehlender Eistritte noch recht happig. Der Steig führt anschiessend sehr abwechslungsreich, oftmals mit Charakter einer Alpinwanderung in den Voralpen, über den Grat zur Mesolina und am Schluss durch einen mehrere hundert Meter langen Tunnel aus dem Krieg. Dabei geniesst man immer wieder wunderschöne Ausblicke auf die Marmolada und den Piz Boé auf der anderen Seite.
 
Vom Passo Fedaia auf dem Wanderweg gegen die Porta da Vescovo (von der Pordoi-Pass-Seite mit Gondel erreichbar). Der Einstieg ist nicht zu verfehlen, ein Felsturm mit dunklen Plattenfluchten steigt aus dem erodierten Grat auf. Gleich die ersten 10 Meter des Steiges sind am schwierigsten: Das Stahlseil führt ziemlich steil eine glatte Platte hinauf. Da es keine Eisentritte und Griffe gibt, muss man sich mit einigem Kraftaufwand am Seil hochziehen. Nachher wird es einfacher und sehr abwechslungsreich. Die Route führt über den scharfen Grat, eine Hängebrücke und begeistert immer wieder durch den merkwürdigen, gut strukturierten Fels. Ein steiler Abstieg führt in einen Pass, wo man den Grat verlassen kann.
Der zweite Teil der Ferrata delle Trincee folgt einer alten Verbindungslinie aus dem Weltkrieg. Immer wieder kommt man an Ruinen und Stellungen vorbei. Der Weg ist ab und zu in den Fels geschlagen und die Verankerungen der allerersten Fixseile sind noch zu sehen. Der Klettersteig führt knapp am Gipfel des Bec da Mesdi vorbei und leitet dann steil nach unten auf ein Grasband. Dann geht es in wunderschöner Gratwanderung weiter (typisch T4). Nur an einzelnen Stellen gibt es Stahlseile. Schliesslich quert der Weg in die Südflanke der Mesolina hinaus, man steigt rund 30 Höhenmeter in die Felswand hinein und steht unvermittelt vor dem Eingang zum Tunnel (Taschenlampe!). Dieser führt quer durch den Berg und beim Bivuacco Bontadini erblickt man wieder das Tageslicht. Kurzer Abstecher auf den Gipfel der Mesolina (T3) und auf dem Höhenweg südlich des Bergkammes wieder zurück. Wir haben einen steilen, nicht markierten Direktabstieg zum Lago Fedaia gewählt. Das Weglein bringt einige Zeitersparnis, ist interessant zu begehen, gegen Schluss aber stellenweise abschüssig (T4).

Tourengänger: Delta, sglider


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