Blinnenhorn / Corno Cieco (3374 m); von der italienischen Seite äusserst leicht erreichbar


Publiziert von johnny68 , 1. September 2009 um 20:35.

Region: Welt » Italien » Piemont
Tour Datum:31 August 2009
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS   I 
Zeitbedarf: 6:45
Aufstieg: 1300 m
Abstieg: 1300 m
Strecke:Nufenenpassstrasse Punkt 2303 - Griespass - Rifugio Claudio e Bruno - Blinnenhorn und zurück
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mi dem PW zum Punkt 2303 an der Nufenenpassstrasse
Unterkunftmöglichkeiten:In Ulrichen oder in den Berghütten auf italienischer Seite

Das Blinnenhorn ist im weiten Umkreis im Oberwallis/Val Formazza/oberes Tessin der höchste Gipfel. Dementsprechend ist die Aussicht nach allen Seiten überwältigend. Man sieht vom Mont Blanc bis zur Bernina die ganze Alpenkette.

Vor geraumer Zeit war der Anstieg auf des Blinnenhorn fast nur über Gletscher möglich. Auf der Schweizer Seite erreichte man es über den Griesgletscher. Auf der italienischen Seite war der Grat, der vom Sabbione-Stausee auf das Blinnenhorn führt, ebenfalls vergletschert. Die Klimaerwärmung hat nun die Gletscher auf der italienischen Seite stark abschmelzen lassen. Der Grat, der oberhalb des "Rifugio Claudio e Bruno" auf das Blinnenhorn führt, ist heute vollständig eisfrei.  Von der Hütte führt ein absolut problemloser Weg, meistens über feinen Schutt, auf den Gipfel.

Der ausserordentliche nette Hüttenwart aus Milano erzählte mir, dass an schönen Sonntagen, so z.B. am 30.8.2009, von hier aus eine richtige Völkerwanderung auf das Blinnenhorn stattfinde. 

Am Montag, 31.8.2009, war dies nicht der Fall. Ich war lange Zeit der einzige auf dem Gipfel. Erst beim Abstieg begegnete ich einer weiteren Person.

Ich startete die Tour, die zum grössten Teil auf italienischem Gebiet verlaufen ist, beim Punkt 2303 m an der Nufenenpassstrasse. Bald hat man den Griessee und den Griespass (Grenze Schweiz / Italien) erreicht. Ich habe den Weg in Richtung Bättelmatthorn eingeschlagen, bis zur Hochebene (Punkt 2672 m). Von hier ging ich 200 Höhenmeter bis in die Nähe des Rifugio Città di Busto (2482 m) hinunter. Danach überquert man die grosse Sandebene, einige Bachläufe und erreicht bei 2462 m die Staumauer des Lago del Sabbione. Von hier steigt der Weg zunehmend steiler zum Rifugio Claudio e Bruno (2708 m) an. Man lässt das Rifugio links liegen und geht auf einem sandigen Pfad in Richtung Nord hoch, bis man die Krete bei rund 3100 m erreicht, die in einem grossen, nach Westen ausholenden Bogen auf den Gipfel führt. Der ganze Weg ist gut ausgetreten und mit Steinmännern markiert.

Ich kehrte auf demselben Weg zum Ausgangspunkt zurück. 

Noch einige zusätzliche Feststellungen:
  • Das Val Formazza ist Walsergebiet. Man trifft oft auf deutsch klingende geografische Bezeichnungen. So war z.B. auf dem Wegweiser beim Rifugio Claudio e Bruno nach Norden nur "Blinnenhorn" angeschrieben. Die italienische Bezeichnung "Corno Cieco" kam nicht vor.
  • Das Gebiet ist mit Bahnen und Hütten sehr gut erschlossen.
  • Die Gletscher im Gebiet schrumpfen stark. Während auf meinen Landeskarten die Gletscher noch bis in die Seen reichend eingezeichnet sind,  sind sie heute hunderte von Metern zurückgegangen. An den Seen sind Schuttwüsten zum Vorschein gekommen.
  • Für den 31.8.09 hat SF Meteo für die ganze Schweiz "wolkenlos" angekündigt. Nach meinen Beobachtungen waren die ganzen Tessiner Berge  (wie auch jene des Val Formazza) im Nebel. Mit dem Südwind blies es den Nebel über den Alpenkamm, so dass ab 1300h die Griesgegend oder die Rotondogegend dick eingehüllt waren. Mein ganzer Abstieg verlief im dicken Nebel.
  • Der Anmarsch von der Nufenenpasstrasse zum Blinnenhorn über den Griespass und den Lago del Sabbione ist relativ lang. Die Strecke (hin- und zurück) misst rund 20 Kilometer.

Wer ein sensationelles Panorama der Aussicht vom Blinnenhorn / Corno Cieco ansehen will, hier ist es, aufgenommen von Stefano Caldera am 3.8.2008

Tourengänger: johnny68


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Kommentare (8)


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Willem hat gesagt: So einfach???
Gesendet am 6. September 2009 um 11:46
Hallo Johnny68,

zuerst vielen Dank für Ihre schöne Bilder und deutliche Nachrichte! Dann hat man wieder lust in die Berge zu gehen! Ist der Aufstieg wirklich nur T2? Also einfächer als das Bättelmatthorn? Und wie sind die Wege ausgeschildert? Nur steinmänner oder auch Wegweiser? Herzliche Grüsse aus der Niederlande, Willem

johnny68 hat gesagt: RE:So einfach???
Gesendet am 6. September 2009 um 11:59
Hallo Willem
Der Aufstieg auf das Blinnenhorn ist wirklich einfacher als auf das Bättelmatthorn (T3 - ich habe dieses auch schon bestiegen). Das Bättelmatthorn ist im oberen Teil etwas ausgesetzt, was beim Blinnenhorn nicht der Fall ist. Ferner ist der Weg auf das Blinnenhorn auf der italienischen Seite gut ausgeschildet. Zuerst folgt man den Beschilderungen zum Rifugio Città di Busto, danach zum Rifugio Claudio e Bruno. Hier ist ein rot-weisser Wegweiser in Richtung Blinnenhorn. Auf dem weiteren deutlichen Weg, den man nirgends verfehlen kann, gibt es danach viele Steinmänner. Nur ein letzter Teil von rund 100 m auf das Blinnenhorn ist ziemlich steil, aber der Weg ist ungefährlich!

Viele Grüsse in die Niederlande!

Willem hat gesagt: RE:So einfach???
Gesendet am 6. September 2009 um 12:03
Ich hatte schon gesehen dass Sie auch schon auf das Bättelmatthorn waren:). Eine sehr schöne Tourenliste! Sieht alles sehr schön aus und werde ich auch mal versuchen! Vielen Dank für Ihre schnelle Antworte und ich freue mich auf kommenden Nachrichten! Herzliche Grüsse, Willem

Gelöschter Kommentar

Fenek hat gesagt: Blinnenhorn Juli 10
Gesendet am 13. Juli 2010 um 17:08
axi, komme gerne mit wenn du nicht explizit alleine sein möchtest.....

johnny68 hat gesagt: RE:wow, schöne tour
Gesendet am 13. Juli 2010 um 18:01
Hallo Axi
Nach meinen Feststellungen liegt seit ungefähr 10 Tagen in dieser Gegend auch auf über 3000 m nicht mehr viel Schnee, so dass die Tour sicher gut machbar ist.
Viel Spass daran
Johnny

Apfelmus hat gesagt: Komplett unrealistische Zeitangabe
Gesendet am 17. Mai 2011 um 14:10
Habe diese T3-Tour ebenfalls gemacht, Anfang Sept 2009. Die Zeitangabe scheint mir eher etwas für Bergläufer und Skyrunner - ich brauchte für meinen Ausflug inklusive Pausen 13 Stunden. Normale Wanderer sollten dies in Betracht ziehen.

johnny68 hat gesagt: RE:Komplett unrealistische Zeitangabe
Gesendet am 17. Mai 2011 um 19:52
Hallo Apfelmus
Vielen Dank fuer deinen Hinweis. Ich gebe hier immer die reine Wanderzeit ein, die ich selbst benoetige. Ich selbst bin ein sehr schneller Berglaeufer. Ich mache die Touren jeweils ungefaehr in der Haelfte der Zeit, die in Fuehrern oder auf Wegweisern angegeben ist. Vielen Erfolg bei deinen Touren wuenscht dir
Johnny
(gegenwartig sitze ich in Kreta an einem griechischen Computer und versuche die richtigen Buchstaben zu treffen).


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