unbeachtet zwischen Ror und Göschenertal - doch ein wahres Bijou: der Meiggelenstock


Publiziert von Felix , 31. August 2009 um 23:09. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Uri
Tour Datum:30 August 2009
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-UR 
Aufstieg: 1750 m
Abstieg: 1550 m
Strecke:Wattingen, bei Wassen - Rüti - Grund - Meiggelenstock - Bandlücke - Salbithütte - Regliberg - Göschenen
Zufahrt zum Ausgangspunkt:mit PW via Wassen bis Wattingen
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Postauto Göschenen - Wattingen
Unterkunftmöglichkeiten:Salbithütte
Kartennummer:1211 - Meiental, 1231 - Urseren

Der Hinweis von zur_flo war goldrichtig: derart nahe, so kaum begangen - und so prächtig: man dürfte keine Werbung machen für den Meiggelenstock - sonst finden sich noch etwas mehr Berggänger|innen dort ein. Das wäre zum einen schade, ist doch die Gegend in ihrer Ursprünglickeit fantastisch - zum andern nachvollziehbar ... Doch die Höhenmeter werden hoffentlich noch einige "abschrecken" ...
Selten habe ich in meiner näheren "Heimat" auf so angenehme, aussichtsreiche und gut markierte Art einen Berg in dieser Höhe erwandern können: ich kam kaum aus dem begeisternden Schildern der verschiedenartigesten Eindrücke heraus ... Ursula könnte davon berichten.

Nun, zur_flo hatte keineswegs zuviel versprochen: noch nie habe ich einen derartig ausgezeichnet markierten und bestens ausgebauten Gipfelweg begehen können - herzlichsten Dank an Koni Calcagni aus Seedorf! Er muss während Jahrzehnten diesen Aufstieg gepflegt und umsorgt haben; wahrlich keine Selbstverständlichkeit. Ursula und ich werden ihm eine kunstvoll gestaltete Karte mit einem Bild seines Werkes als Dank zukommen lassen ...
Den Aufstiegsweg hat ja zur_flo bereits bestens beschrieben - hinzuzufügen haben wir, dank des Prachtwetters, einige Fotos - und den Hinweis (auch bildlich) auf die kleine Quelle mit bereitgestelltem Boccalino ... Und es ist wirklich so: man wähnt das immer wieder sichtbare Kreuz so nahe - doch es dauert: der Weg, der "Umweg"  auf den Meiggelenstock will verdient sein; doch er ist äusserst genussvoll. Und in gut drei Stunden ist man beim Kreuz angelangt - der überraschend felsige, plattige Weiterweg zum höchsten Punkt zieht sich dann noch etwas hin: trittsicheres Gehen ist bereits hier angesagt - doch die urtümliche felsige und grosszügige Gipfelplattform lohnt den Aufwand (gut 1 1/2 h verweilten wir hier). Und ausserordentlich: die Karte kann man auf diesem Aufstieg mit gutem Gewissen im Rucksack lassen: Koni Calciagni aus Seedorf hat wirklich keine Mühe gescheut, den Weg überdeutlich zu markieren - und wohl mit Helfern in unzähligen Arbeitswochen perfekt einzurichten: das sucht seinesgleichen!

Wir wähnten uns bereits für den ganzen Tag allein unterwegs, als sich dann doch über Rüti und Gruben noch weitere vier Männer auf dem Gipfel einfanden - drei davon setzten den Weiterweg wie wir auch noch ca. 100 Meter über den Westgrat fort und stiegen sehr steil über blockiges, gerölliges Gelände zum Weg ab, welcher zurück ins Ror - oder eben zur Bandlücke führten. Den ersten Teil dieser Variante, mit nochmals gut 130 Metern Anstieg wählten wir (hier klar eine T4|I-Stelle) - und nahmen die spätere Aufforderung, den "Aussichtspunkt" (nochmals ca. 20 Meter Aufstieg) auf der Bandlücke auch noch zu erklimmen, selbstverständlich wahr - es lohnte sich!

Auch hier: ein sich Sattsehen gelang kaum - und so mussten wir uns beinahe zwingen, den steilen Grasabhang Richtung Salbithütte unter die Füsse zu nehmehn. Auch hier wieder: bestens ausgebaut, die Geländeformen und -mittel ideal ausgenutzt!
Nach dem unbedeutenden Gegenanstieg zum kunstvoll aufgeschichteten Steinmann hatten wir uns in der kurz darauf erreichten Salbithütte ein Bier verdient; der weitere Abstieg war von heide- und grasigem Weidegelände geprägt; ein anderer Charakter, doch wiederum genussvoll.

Bald einmal, ein steiler Abstieg zu Regliberg beschleunigte das Vorwärtskommen, konnten wir bei der dort hausenden "Kampfkatze" Halt machen, einen letzten Blick zu den Gletschern des Winterbergs geniessen - und den zwar hübschen, doch allmählich in die Knie gehenden, Abstieg nach Göschenen bewältigen.

Eine lange Tour wurde es, doch wir bezeichneten sie beide als "Leckerbissen": wer konditionell gut dran ist, wer abgelegene und umso beeindruckendere Täler und Gipfelschauen liebt, ist hier am und um den Meiggelenstock bestens "aufgehoben" ...

Tourengänger: Ursula, Felix


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Kommentare (2)


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joe hat gesagt: Meiggelenstock
Gesendet am 1. September 2009 um 12:32
Felix,
ich gratuliere zu der Tour. Ich war am Samstag auf dem Weg zum Meiggelenstock (siehe Eintrag), den wir aber aus Wettergründen nicht besteigen konnten. Deine Bilder machen Lust auf eine erneute Begehung/Versuch von mir. Viele Deiner Motive habe ich nicht gesehen, da es doch recht nebelig war.
Gruss.
joe

Felix hat gesagt: RE:Meiggelenstock
Gesendet am 2. September 2009 um 12:42
Ciao Joe

Wir hatten ja einen Traum-Wetter-Tag; so war die Sicht prächtigst: wir empfehlen diesen Berg gern weiter - so relativ unbekannt er ist ... Ein zweites Mal würden wir die Variante über die Rorseen machen (auch das bringt ja wieder viele Meter Abstieg ...).

Guten Erfolg, Gruss

Felix


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