Aerlenhorn: Burn after reading
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Diese Wanderung ist so schön, dass sie nicht allzu populär werden darf. Geheimhaltung ist daher gefragt. Ich bitte also darum, den Bericht auszudrucken, zu lesen und dann zu verbrennen.
Nun aber im Ernst und down to business:
An schönen Sommerwochenenden wird das Gebiet um Innertkirchen, Gadmen und Guttannen zu einer Vorpforte der Hölle. Zu Tausenden und Abertausenden röhren die Geisseln des Universums mit Getöse über die Passstrassen. Fragt sich, wie die Anwohner das aushalten können und was eine grosse Anzahl von Radfahrern dazu motiviert, an solchen Tagen über die Pässe zu strampeln. Eindrucksvoll auch die bisweilen halsbrecherischen Überholmanöver - wenn die Kantonspolizei hier intensiv kontrollieren würde, wären die darbenden Staatsfinanzen des Kantons Bern wohl bald wieder im Lot...
Abseits der Strassen und abseits des grausam überlaufenen Gebietes um den Gelmersee sind jedoch einige sehr interessante Wanderungen, Klettereien und Bergtouren möglich. Konkret motivierte mich heute die Tatsache, dass das Aerlenhorn im SAC-Führer gar nicht erst erwähnt ist. Das Studium der Karte machte aber schnell klar, dass ein Aufstieg am ehesten vom Handeggalpli, einer seit langer Zeit aufgegebenen Schafalp, möglich sein müsste.
Ich marschierte zu Fuss von Guttannen bis Handegg, weil ich unterwegs den möglichen Einstieg zur Route Schalauiberg – Uss. Garwydlimi begutachen wollte. Wie diese Route funktioniert, ist mir nach wie vor völlig unklar, sachdienliche Hinweise wären willkommen. Ansonsten ist es besser, bis Handegg den Bus zu nehmen. Von Handegg folgte ich dem Grimselweg bis zum Säumerstein und schlug mich dann rechts in die Büsche. Über ein Blockfeld ging es direkt aufwärts, bis zum Beginn des verkrauteten Bandes, das den Zustieg ins Handeggalpli eröffnet. Überraschender- und erfreulicherweise fand ich hier einen kleinen Steinmann und weiter oben einige Schnittspuren in den Erlen. Im oberen Teil hängen sogar an zwei Stellen Fixseile, die durchaus nützlich sind. Auf etwa 1800 m endet das sehr steile Weglein – ob es von Jägern oder Kletterern benutzt wird, ist mir unklar.
Um in den oberen Teil des Handeggalpli zu gelangen, stieg ich links der Bachläufe bis auf etwa 2050 m auf. Hier kann man oberhalb der plattigen Stellen alle Bäche überqueren, um zum Fuss des Aerlenhorns zu gelangen. Über den steilen Grashang war der Gipfel rasch erreicht. Hier war vom Strassenlärm nicht mehr viel zu hören, dafür war der Tiefblick zur Handegg und ins Ärlental sehr hübsch. Eigentlich hatte ich geplant, noch einen Versuch beim Alplistock zu machen. Allerdings lag am Fuss der Gipfelwand ein grosses, steiles Schneefeld. Da ich heute weder Steigeisen noch Pickel dabei hatte, liess ich die Finger davon und stieg auf der gleichen Route ab bis Handegg.
Tourengänger:
Zaza
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