Treschhütte (1475 Meter) - Ein voller Bauch und Feuerwerk im Kopf


Publiziert von Domenic , 4. August 2009 um 20:15. Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Uri
Tour Datum: 1 August 2009
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-UR 
Zeitbedarf: 3 Tage
Aufstieg: 1150 m
Abstieg: 1150 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit dem Zug nach Erstfeld, weiter mit dem Bus bis Station Fellital.
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Mit dem Bus nach Erstfeld, weiter mit dem Zug.
Unterkunftmöglichkeiten:Treschhütte SAC
Kartennummer:1:25'000, Nr. 1212 Amsteg

Dieses Jahr war für das 1. August - Wochenende eigentlich eine Dreitagestour von Gurtnellen in die Treschütte, am nächsten Tag von der Treschhütte über die Fellilücke, via Oberalppass in die Maighelshütte und am letzten Tag von der Maighelshütte über den Maighelspass nach Andermatt geplant. Leider machte uns am Sonntag aber das Wetter einen grossen Strich durch die Rechnung, so dass die Tour buchstäblich ins Wasser fiel.

Am Samstag 1. August treffen Kathrin, Nils (Steinadler) und ich uns am Zürcher HB. Von dort aus gehts mit dem Interregio nach Erstfeld, wo wir in ein völlig überfülltes Postauto umsteigen. Zum Glück dauert die Fahrt mit dem Bus nicht allzu lange. So gegen 12 Uhr wandern wir bei strahlend blauem Himmel los. Zuerst geht es unter der Autobahn durch und anschliessend auf einer Waldstrasse den Berg hinauf. Je höher wir kommen, desto ruhiger wird es und schon bald ist von dem Verkehr auf der Gotthard-Autobahn nichts mehr zu hören. Einige Kehren später erreichen wir schliesslich schweissgebadet eine Alp. Hier zweigt ein schmaler Bergweg ab, so dass wir die unspektakuläre Waldstrasse endlich verlassen können. Nun führt uns der Weg durch einen wunderschönen Wald dem Bach entlang, den wir auch mehrfach überqueren. Immer wieder wird der Wald durch herrliche Alpwiesen aufgelockert. Nach etwa zwei bis drei Stunden Marschzeit, leider habe ich nicht auf die Uhr geschaut, erreichen wir schon die Treschhütte. Auf der Terrasse gönnen wir uns das obligatorische Hüttenbier, dazu gibt's eine Knoblauchwurst mit Käse und Brot. Auf unsere nicht ganz ernst gemeinte Frage nach dem 1. August-Feuerwerk, meint der Hüttenwart, dass wir Feuerwerk im Kopf machen. Leider windet es sehr stark auf der Terrasse, weswegen wir dann bald in die Hütte gehen. Am Abend gibt es ein wunderbares, viergängiges Nachtessen und dazu noch ordentlich Wein und später noch ein bisschen Jagertee, so dass wir als wir ins Bett gingen tatsächlich neben dem vollen Bauch auch Feuerwerk im Kopf hatten.

Am nächsten Morgen siehts draussen leider nicht mehr so toll aus. Die Berge sind ziemlich wolkenverhangen, aber immerhin ist es trocken. Also bringen wir das Morgenessen rasch hinter uns, packen die Rucksäcke und machen uns auf den Weg Richtung Fellilücke. Kaum haben wir die Hütte verlassen, sehen wir es weiter hinten im Tal blitzen. Wir entscheiden, dass es wohl das beste ist, wenn wir zur Hütte zurückkehren und warten bis das Gewitter vorbei ist. Etwa eine Stunde später hat es wieder aufgehört zu regnen und wir machen uns ein zweites Mal auf den Weg Richtung Fellilücke. Der Weg führt paralell dem Bach entlang bis Hinter Waldi, von dort geht es unter einer Lastenseilbahn hinauf bis Obermatt. Kurz vor Obermatt holt uns von hinten eine Nebelwand ein, die alles einhüllt. Es sah aus wie eine Szene in einem Horrorfilm. Nun beginnt es auch wieder zu regnen und wir müssen wieder einmal unterstehen. Zum Glück sind die Alphütten von Obermatt nicht allzu weit. Dort werden wir auch gleich freundlich empfanen und gefragt, ob wir gerne Kaffee möchten. Da konnten wir natürlich nicht widerstehen. Schon bald hören wir wieder Donner grollen und sehen Blitze zucken. Ein weiteres Gewitter zieht über uns hinweg. Langsam kommen uns Zweifel, ob es wirklich eine gute Idee ist an diesem Tag über die Fellilücke zu gehen. In einem Telefongespräch mit der Maighelshütte erfahren wir, dass es auf der anderen Seite auch nicht besser aussieht und es ebenfalls in Ströhmen regnet und gewittert. Es erscheint uns das besste, wenn wir die Aktion abblasen und uns bei der nächstbesten Gelegenheit auf den Rückweg zur Treschhütte machen. Bald lässt der Regen etwas nach und wir machen uns auf den Rückweg. Aber die Regenpause hält nicht lange an und schon wieder zucken Blitze. Es giesst in Strömen und mir ist während dem Abstieg unter dem Stahlseil der Lastenseilbahn mehr als nur mulmig im Bauch. Irgendwann haben wir es dann aber geschaft und erreichen völlig durchnässt wieder die Hütte. Schnell ziehen wir trockene Sachen an, damit wir uns nicht erkälten. Anschliessend gehen wir in die Gaststube, spielen verschiedene Spiele, von Uno über Jassen, bis zum Kuhhandel war alles dabei. Ausserdem schauen wir uns das Feuerwerk ein zweites Mal an.
 

Am Montag Morgen bleiben wir relativ lange liegen. So gegen 8 Uhr stehen wir dann doch noch auf. Der Blick aus dem Fenster ist ebenfalls nicht seht erbauend: Es regnet. Unsere Sachen sind ebenfalls die meisten noch feucht und so ist eigentlich sofort klar, dass wir nur noch ins Tal runter und nach Hause wollen. Für den Abstieg nehmen wir den selben Weg auf dem wir schon aufgestiegen sind und nach knapp 2 Stunden stehen wir wieder an der Bushaltestelle, wo wir zum Glück nur 10 Minuten warten müssen.

Positiv:

- Landschaftlich schöner Zustieg zur Hütte
- Sehr gemütliche Hütte
- Ausgezeichnete Küche in der Treschhütte

Negativ:
- Mistwetter!!!

 


Tourengänger: Domenic, Steinadler


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