Umrundung Garde de Bordon - Gipfel inclusive


Publiziert von akka , 2. August 2009 um 15:11.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Mittelwallis
Tour Datum: 1 August 2009
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Aufstieg: 2200 m
Abstieg: 2200 m
Strecke:Zinal 1675m - Cab. du Petit Mountet 2142m - Crevache 2466m - P.3196 - P.3274 - Garde de Bordon 3310m - Les Chapelettes 2550m - Fache 2450m - Arete de Sorebois 2814m - Singline - Zinal
Kartennummer:1327 Evolene

Der Garde de Bordon ist ein massiger Berg, der allseitig auffällt. Seine Flanken fallen nach Zinal und zum Lac de Moiry hinab. "Gebaut" ist der Berg aus Schiefer. Gemäss meinem Tourenführer erfolgt die Besteigung vom Col de Sorebois über den NO-Rücken/Grat. Eine Beschreibung dieser Variante findet man von Omega3 hier: www.hikr.org/tour/post3732.html 

Schon lange wünschte ich mir die Besteigung dieses Berges.  Ich habe unterschiedlichste Varianten ausgemacht, konnte mich aber nicht so recht für eine Route entscheiden können. Also überlegte ich , wie ich mit einer Umrundung diesen Berg irgendwie von allen Seiten ganz nah erleben kann, aber gleichzeitig auch den Gipfel erreichen mag.

Bereits vier Wochen vorher ist mir eine interessante Aufstiegsmöglichkeit über La Le von Südosten aufgefallen. Diese reizte mich besonders. So legte ich meinen Ausgangspunkt und zugleich Endpunkt nach Zinal. Am südlichen Ortsende an der Brücke bei 1675m begann ich demnach diese Tour und wanderte zunächst am rechten Flussufer den breiten Weg bis Le Vichiesso. Hier führt ein steiler Weg nach Westen direkt nach Crevache. Diesen Weg kenne ich bereits, dafür aber noch nicht die Cab. du Petit Mountet 2142m weiter südlich. So laufe ich diesen Umweg, der landschaftlich sehr lohnenswert ist. Von der Cabane kehrt man auf einem schmalen Pfad etwas höher liegend praktisch wieder in die Gegenrichtung nach Norden bis Grand Chiesso - Combette. Hier hat man einen sehr guten Blick auf den Zustieg zum P.3196 am Südostgrat des Garde de Bordon. Der Weg über Wiesen führt mich bis Crevache 2466m. Ab hier halte ich weglos nach Nordwesten und erreiche auf knapp 2900m eine Grasspitze. Ab hier geht es nun in den Schiefer. Ich halte mich auf einer breiten Crete, rechts davon eine Schuttflanke - links steilere Abbrüche nach La Le.
Technische Schwierigkeiten gibt es nicht. Gelegentlich muss man die Hände zur Hilfe nehmen. Der feine Schieferschutt ist stellenweise feucht und vor allem auf etwa 3000-3100m etwas mühsam begehbar.

P.3196 erreiche ich problemlos und befinde mich ab hier auf dem Südostgrat des Garde de Bordon.
Er steigt  zum P.3274, der von Zinal sehr auffällt. Der Grat ist ohne nennenswerte Schwierigkeiten zu begehen. Meist ist er 2-3m breit. Einige schmalere Passagen sind in der Regel zumindest immer auf einer Seite nicht ausgesetzt. Von P. 3274 hat man dann bereits einen eindrucksvollen Tiefblick nach Zinal. Man muss nun 80m in den Col de Bordon absteigen. Diese Passage über einen flachen Schutthang. Direkt nach dem Col befindet sich dann die vermeindliche Schlüsselstelle, die aus der Distanz (vor allem vom Tal)  viel wilder aussieht. Eine etwa 15m hohe Steilstufe kann man exponiert westseits im Schutt umgehen (eventuell heikel) oder man klettert  und geht wie ich diese direkt (I). Danach sind die letzten Meter zum Gipfel kein Problem mehr, zumal westseitig die Flanke flacher wird.

Der Gipfel bietet dann ein beeindruckendes Panorama. Viel besucht ist der Bergl wohl nicht. Zumindest steht zuoberst ein Steinmann, der auch aus der Ferne gut erkennbar ist. Zufrieden freue ich mich über die einsame Stille. Für den Abstieg wähle ich nicht den wohl öfter begangenen Abstieg über den Südwestgrat (Pfadspuren), sondern kürze die Angelegenheit über die weniger steile Westflanke (max. 33°) ab. Zunächst gehe ich vom Gipfel etwa 20m nach Norden und biege dann in die feine Schuttflanke ein, die wirklich sehr angenehm abzusteigen (abzurutschen) ist. So gelange ich bei 2750m auf einen Grashang, der mich weitere 200m tiefer auf den Höhenweg oberhalb des Lac de Moiry führt. Dieser ist sehr schön immer leicht an- und absteigend angelegt und ich folge ihm bis kurz vor der Einmündung in den breiten Wanderweg zum Corne de Sorebois. Einen steilen Grashang/Rinne steige ich von hier auf direkten Weg (weglos max. 38°) zum P.2814m, nördlich der Arete de Sorebois. Diese Variante kommt mir sehr gelegen, da ich keine Lust habe, mit den Touristenmassen den breiten Weg zum Gipfel des Skigebietes zu latschen. Zudem kommen mir mässig steile, weglose Grashänge ohnehin sehr entgegen. 

So erreiche ich schnell und bequem den Übergang. Zunächst steige ich im Bereich des Skigebietes (leider sehr verschandelt) die Crete de Barthèlemey bis zur auffälligen Lawinenverbauung ab. Diese überqueere ich und gehe weiter weglos nach Südosten über sehr schön bewachsene Hänge (Singline) bis zum Punkt 1988m. Hier treffe ich auf die Schotterpiste, auf der ich die letzten Meter absteige und direkt zum Ausgangspunkt (Brücke) auf 1675m gelange.



Tourengänger: akka


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