Piz d'Arpiglias und Piz Sursassa - von Susch nach Zernez entlang der Nationalparkgrenze Macun


Publiziert von 360 Pro , 2. August 2009 um 16:14.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Oberengadin
Tour Datum:25 Juli 2009
Wandern Schwierigkeit: T6 - schwieriges Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: Macun-Nuna-Gruppe   CH-GR 
Strecke:Susch – Surpunt – God Surpunt – P. 1608 – Laviner d’Arpiglias- Piz d’Arpiglias – P. 2892 – Piz Sursassa – P. 2964 – Bagnuors – cff logo Zernez
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Susch
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Zernez

Sowohl vom Piz d'Arpiglias wie auch vom Piz Sursassa hat man eine wunderbare Aussicht ins Ober-und Unterengadin wie auch auf die Seen vom Nationalpark Macun. Sie sind für den Alpinwanderer gut von Susch oder Zernez erreichbar und bieten eine schöne Wanderung, die allenfalls auch mit dem Piz Mezdi verbunden werden kann.

Nach einer sehr regnerischen Nacht im Zelt (im Campingplatz Susch) stehe ich in der Morgendämmerung auf. Da mir aber um 6h schon wieder Regentropfen auf die Nase fallen, beschliesse ich nochmals in den noch warmen Schlafsack zu kriechen und noch etwas auf Wetterbesserung zu warten. Zwei Stunden später sieht das Wetter schon viel besser aus und nach einem Kaffee in der Pizzeria und einem Einkauf im "Treffpunkt", beschliesse ich den Weg hoch zum Piz Arpiglias unter die Füsse zu nehmen. Das Wetter ist zwar noch immer zweifelhaft, aber immerhin hat es aufgehört zu regenen und die Wetterprognosen sind ja schliesslich gut.

Als ich kurz vor dem Sattel zwischen Piz Mezdi und Piz d'Arpiglias immer noch dichten Nebel sehe auf meinem ersten Gipfelziel, fange ich an zu zweifeln, dass ich überhaupt etws sehen werden von dort oben. Je weiter ich nach oben steige, desto sonniger wird es aber und auf dem Gipfel scheint nun sogar die Sonne.

Nach einer kurzen Gipfelrast gehe ich dann auf dem Grat weitere und erreiche schlussendlich den Piz Sursassa. Der Grat gestaltete sich einiges schwieriger, als ich von den Beschreibungen im SAC Führer erwartet hätte. Auf den Piz Sursassa hat nun endgütig die Sonne Übehand gewonnen und ich geniesse die sommerliche Wärme.

Nach einer kurzen Rast steige ich nun gemütlich in der Südflanke des Piz Sursassa bis auf den Wanderweg ab, der auf den Munt Baseglia führt. Die langen Kehren hinunter nach Zernez gestalten sich etwas langweilig, sodass ich da und dort die eine oder andere Abkürzung nehme und schon bald in Zernez eintreffe. Dort nehme ich den nächsten Zug nach Susch und erwarte Anna, Stani und Zina.



Routenbeschreibungen:

Piz d’Arpiglias
Via Nordgrat (T5-,II): Von Susch wandert man dem markierten Wanderweg entlang nach Surpunt und auf der Teerstrasse bis zum Waldrand bei God Surpunt. Dort biegt man rechst auf das breite Waldsträsschen in südlicher Richtung ein und folgt diesem bis kurz vor Ruina Sandögna, wo links ein weiteres Waldsträsschen den Laviner d’Arpiglias hochgeht. (Zu diesem Punkt gelangt man alternativ von Susch auch, indem man auf der linken Seite dem Inn entlang nach Zernez wandert, bei P. 1448 den markierten Weg zu Ruina Sandögna nimmt und von dort kurz in nördlicher Richtung geht.)
Man folgt diesem Waldsträsschen steil den Laviner d'Arpiglias hoch und wechselt kurz unterhalb von 1800m über den kleinen Fluss auf die andere Seite des Laviner d’Arpiglias. Von hier folgt man am einfachsten den Wegspuren im Wald Richtung Mot Nair. Bei der Hütte auf ca. 2140m traversiert man dann erst in östlicher später in südöstlicher Richtung ins weite Schutt/Gerölltal, welches sich zum Sattel bei P. 2796, dem tiefsten Punkt zwischen Piz Mezdi und Piz Arpiglias hochzieht.
Vom Sattel bei P. 2796 folgt man nun ziemlich genau dem Nordgrat (Blockgrat) zum Piz d’Arpiglias (die gelben Markierungen sind die Grenze des Nationalparkes Macun). Einige etwas schwierige Abbrüche können auf der östlichen Seite umgangen werden. (Vom Laviner d’Arpiglias kommend kann man auch eine etwas direktere Route wählen und via eine steile Geröllrinne zum P. 2945 auf den Nordgrat gelangen.)

Via Südgrat (T3+): Vom Sattel zwischen Piz d’Arpiglias und Piz Sursassa (P.2892) gelangt man gemäss SAC Führer vom Laviner d’Arpiglias (Wegbeschreibung siehe oben) via Stavel d’Immez. Vom Sattel bei P. 2892 folgt man einfach dem Südgrat folgend zum Gipfel, wobei die gelben Markierungen der Grenze des Nationalparkes Macun den Weg weisen.


Piz Sursassa
Via Nordgrat (T6, III): Vom Sattel zwischen Piz d’Arpiglias und Piz Sursassa (P.2892) gelangt man gemäss SAC Führer vom Laviner d’Arpiglias (Wegbeschreibung siehe oben) via Stavel d’Immez oder über den Südgrat vom Piz d’Arpiglias. Von diesem Sattel folgt man dann dem Nordgrat. Der erste Aufschwung kann relativ einfach überklettert werden (II) und man gelangt in einen weiteren Sattel im Grat. Der zweite grösste und schwierigste Aufschwung kann wohl ebenfalls direkt überklettert werden, wobei aber zu sagen ist, dass die Felsqualität sehr unangenehm ist. Selbst grosse Blöcke sind lose und brüchig! Bei diesem Aufschwung bin ich in feucht-moosig-brüchigem Fels leicht westlich der Gratkante bis etwa zur Hälfte hochgekraxelt. Der nächste fast senkrechte Gratteil war mir dann aber zu heikel, weil die Klettewrschwierigkeit einerseits wohl im dritten Grad liegen und weil mir andererseits eine riesige mehreren 100 Kilogramm schwere Platte beim Prüfen der Stabilität entgegenkam…  Dieser Abschnitt kann wohl mit der nötigen Erfahrung trotzdem direkt überklettert werden (III). Ich entschied mich aber in die Ostflanke auszuweichen und in sehr ausgesetztem, brüchigem Gelände (T6) diesen Aufschwung zu umgehen. Der restliche Nordgrat bis zum Gipfel ist dann nicht mehr allzu schwierig und man kann dem Grat wieder direkt folgen.
Weiter östlich könnte man diesen schwierigen Grataufschwung wohl einiges einfacher umgehen, allerdings würde diese Variante auf nicht markiertem Weg im Nationalpark Macun verlaufen und ist deshalb nicht wirklich ein Option. Eine westliche Umgehung dieses Aufschungs schien mir weder logisch noch merklich einfacher.

Via Südflanke des südlichen Vorgipfels P. 2964 und zuletzt über den Südgrat (T3+): Hier die Beschreibung für den Abstieg vom Gipfel, so wie ich ihn begangen habe. Vom Gipfel folgt man erst dem Grat zum südlichen Vorgipfel welcher lediglich 4 Meter tiefer als der eigentliche Gipfel ist. Von dort folgt man zuerst noch ein kurzes Stück dem Grat, bevor man sich in die grasige Südflanke des Piz Surassa einsteigt. Dieser folgt man einfach und hält Richtung des gut erkennbaren Weges zum Munt Baselgia etwa bei der Waldgrenze, wobei man zwei Rinnen einfach queren muss. Ca. bei P. 2218 trifft man auf den markierten Weg und folgt diesem (oder Abkürzungen nehmend) dem markierten Weg nach  cff logo Zernez.


Tourengänger: 360
Communities: T6


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Kommentare (1)


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Omega3 hat gesagt: Wunderbar
Gesendet am 3. August 2009 um 00:18
Sehr hübsche Tour, so ähnlich hatte ich mir das auch schon ausgemalt.
Vielen Dank für den Bericht!

Gruss
Martin


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