über die Ralligstöck zur Spitzi Flue


Publiziert von Janine , 17. Juli 2009 um 20:30.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Berner Voralpen
Tour Datum:16 Juli 2009
Wandern Schwierigkeit: T6+ - schwieriges Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Zeitbedarf: 4:15
Aufstieg: 450 m
Abstieg: 450 m
Strecke:Wilerallmi 1205 - Bärenfallen 1254 - Ralligstöck 1550 - Spitzi Flue 1657 - Wilerallmi 1205
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Thun-Sigriswil-Wilerallmi. Parkieren kurz nach der Talstation vom Skilift auf der rechten Seite, unterhalb vom Bauernhaus.
Kartennummer:Beatenberg, Blatt 1208

Die Ralligstöck - das ist ein bewaldeter Felsgrat unterhalb vom Sigriswiler Rothorn. Gleich nebenan steht die Spitzi Flue. Im Berner Voralpen Führer steht über die Ralligstöck:

Der Aufstieg über diesen Grat wurde früher recht häufig begangen und galt als kleine Übungsklettertour. Die Kletterer der heutigen Zeit mögen sich aber an solchen Kraxeleien kaum noch begeistern, und es sind nun heute vorallem ambitionierte Bergwanderer, die den speziellen landschaftlichen Reiz dieses Aufstiegs zu schätzen wissen.

Dass ich mich von solchen Kraxeleien trotz der Beschreibung begeistern lasse - steht mal sowieso klar. Da ich bislang aber noch keine T6-Erfahrung habe, war mir deren Bedeutung nicht so geheuer - und so fragte ich spontan Hanspeter, einen sehr ambitionierten Bergsteiger-Wanderer-Kletterer, ob er mitkommen möchte. Und ja - ich habe Glück - er sagt mir am Vorabend spontan und freudig zu.

Wir parkieren gleich oberhalb bei der Talstation vom Skilift Wilerallmi P. 1205, und folgem dem Wanderweg Richtung Justistal. Bis zur "Falle", P. 1254, können wir uns locker aufwärmen und rechnen aus, wie lange es her ist - seit wir uns das letzte Mal gesehen haben - es sind wohl gerade 10 Jahre her!

Bei der "Falle" sieht man zur Linken sofort die Kalkformationen - und da gehts dann auch los. Endlich mal wieder Fels an den Händen und Füssen....dieses Mal nicht unter Kletterfinken...sondern eben unter meinen Bergschuhen. Und ja - das geht doch prima!

Alles in allem ist die Begehung der Ralligstöck hier schon sehr gut beschrieben worden. 

Irgendwo auf einem Verbindungsgrat machen wir Pause, es ist trotz den Bäumen eine düppige Hitze und uns läuft beiden fast der Rucksack davon. Zudem haben wir irgendwie schon einen kleinen Hunger. Hanspeter hat 2 Nussgipfel mitgebracht, megafein!
Danach kraxseln wir non-stop die Ralligstöcke hoch, und ich bin froh um meine Begleitung. Die Wegfindung dürfte für Neulinge nicht ganz einfach sein. Etwas heikel waren die nassen Stellen im Gelände, teils auch im Fels. Es scheint mir auch, dass hier wirklich nicht oft Leute herkommen. Übrigens bin ich noch einer ungiftigen Schlange begegnet...worüber ich trotzdem ziemlich erschrak - knapp hätte ich fast da hingegriffen - wenn ich nicht ihre Bewegung gesehen hätte. Iiiiih!

Der Grat legt sich dann immer deutlicher zurück und wir folgen den Wegspuren bis zum Bergweg, der von der Wilerallmi her zum Sigriswiler Rothorn führt. Diesem gehen wir ein weiteres Stück entlang bergwärts, bis zu dem Punkt wo man aus dem Wald heraus kommt. Hier gleich rechts ab, auf dem schmalen Pfad zur Spitzi Flue.
Die Spitzi Flue (1657) ist eine kurze, aber doch recht steile Plattenkraxslerei, ebenfalls mit T6 bewertet. Es sind ein par Bohrhaken und zwei Stände zum Abseilen/Abwandern drin. Hier binden wir uns ans mitgeschleppte 30m Seil ein - und steigen hoch bis zum Gipfel der Spitzi Flue. Man könnte die Spitzi Flue auch seillos machen jaja, andererseits haben wir das Material dabei - also, her damit. Die Rundsicht auf der Spitzi Flue ist herrlich! Genüsslich verpflegen wir uns auf dem Gipfel, und dabei entstehen dann auch schon nächste Tour-Ideen. Hoffen wir - dass das Wetter noch etwas stabiler wird....
Nachdem wir uns von der Spitzi Flue wieder verabschieden, kehren wir über den Bergweg  zurück zum Ausgangspunkt. Zeitangabe inkl. Pausen.

Schlussbemerkung zur heutigen Tour:
tolltolltoll-----!!! Mir hat es wie erwartet, sehr gefallen! Danke Hanspeter - es het mega gfägt!

Es gibt viele exponierte Stellen, die man trittsicher gehen muss. Die Klettereien sind einfach, und auch dafür gehört die nötige Vorkenntnis und Verfassung dazu. Stürze sind hier nicht erlaubt. Wer nicht geübt ist in Felsen-Kraxslerei, gehört non-stop ans Seil. Sicherungsmöglichkeiten an Felszacken oder an Bäumen. Wer alleine unterwegs ist, könnte z.b. eine Bandschlinge zur Hilfssicherung mitnehmen. Achtung, es hat auch loses Gesteine...ansonsten bester Kalk, teils Quarzsandstein.

Tourengänger: Janine


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Kommentare (2)


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alpinbachi hat gesagt: Guete Bricht
Gesendet am 17. Juli 2009 um 21:02
Hey Janine,

Super usführleche Bricht u schöni Fotos. Ha das vor öpe 10 Jahr mau (chli liechtsinnig) ellei gmacht. Bi aber den de felsige Hindernis sowyt’s gange isch usgwiche u chli im Zick Zack über die Ralligstöck. U uf d Flue, aus er Gratkante nah ufe kraxlet…würd ig hüt o nüm mache (ellei u ohni Infos, nume es SAC Büchli mit drei Sätz aus Beschrieb)… Gruess Markus

Janine hat gesagt: RE:Guete Bricht
Gesendet am 17. Juli 2009 um 21:48
Hoi Markus
danke :). Ja, i ha di Bricht äbe ou gläse gha u dänkt - puuh, das isch no tapfer! Dank hikr bini uf diä Tour cho, u im SAC Büchli steit ou fang chli meh drinn gäu. Es stimmt, mi chönnt diä Ralligstöck ou umgah we's muess sy, aber das hei mr nid wöue u si geng schön obsi.
Hebs guet - Gruess Janine


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