Gross Seehorn, NW-Wand
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Aufstieg am Morgen des 4. Juli '09; gutes Wetter, Sonne mit ein wenig Wolken; Temperatur am Gipfel ca. 5°C
Ich bin von der Biehlerhöhe zur Saarbrücker Hütte gewandert, dort kurz auf eine Erbsensuppe eingekehrt, um dann direkt zur Seelücke (2776m) aufzusteigen wo man in der verlassenen Zollhütte übernachten kann. Das hat den Vorteil, dass man am nächsten Morgen direkt über den Seegletscher in die Tour einsteigen kann. Der Aufstieg zur Seelücke erfolgte komplett im Schnee, der noch zwischen 1m und 2m dick auflag.
Am nächsten Morgen bin ich um 5:00 aufgestanden und war um 5:45 fertig gerüstet. Der Zustieg zum Berg über den Seegletscher ist problemlos im trittfesten Firn, aufgrund der dicken Firnauflage war kein Bergschrund vorhanden. Spalten sind im oberen Bereich des Gletschers keine vorhanden, vom Gletscherbecken sollte man sich jedoch fernhalten. Am Fuss der NW-Wand sah es so aus als könnte man über Schneefelder bis fast zum Gipfel durchsteigen, und dann über Bänder auf den N-Grat queren und somit auf die Normalroute. Anstatt also schon im unteren Wandbereich auf den Grat zu queren stieg ich soweit wie möglich über die Firnfelder auf (gute Trittfestigkeit am frühen Morgen, Steigung 45-50°).
Ca. 100m unterhalb des Gipfels wurde es dann offensichtlich, dass die Querung zum Grat zu riskant wird, da die vermeintlichen Bänder sich als glatte, immer noch relativ steile Platten entpuppten. Also kletterte ich ca. 80m frei im III bis IV Grad entlang der Abseilpiste bis ich das Gipfelschneefeld erreichte, über das ich dann die letzten 20m einfach zum Gipfel steigen konnte (siehe Bilder). Eine ziemlich heikle Angelegenheit, würde ich ohne Seilpartner nicht nochmal machen wollen.
Die Aussicht am Gipfel war schlichtweg grandios, perfekte Fernsicht. Nach ca. 30 min begann ich den Abstieg über den Nordgrat (Normalweg). Alternativ kann man sich sehr schnell und bequem direkt vom Gipfel die NW-Wand hinab zu den Firnfeldern oberhalb des Gletschers abseilen, Standplätze sind eingerichtet.
Der Nordgrat erforderte im Abstieg nochmal eine Menge Konzentration, ein Abrutschen wäre meist fatal (Schwierigkeit UIAA II). Es empfiehlt sich ein oder zwei lange Bandschlingen mitzunehmen, sie erleichtern den Abstieg an so mancher Steilstufe. Der Fels ist zum Teil sehr lose, auch große Felsplatten (bis zu 1x2m) können bei Belastung aus dem Grat herausbrechen. Also insbesondere beim Gehen in einer Seilschaft muss extrem auf Steinschlag geachtet werden.
Zurück auf dem Seegletscher erfolgte der Abstieg dann über Seelücke und Saarbrücker Hütte zum Vermuntstausee, von dem man per Bus Richtung Landeck oder Schruns/Bludenz fahren kann.
Alles in allem (bis auf die heikle Solokletterei) eine tolle Tour, die Silvretta ist ein echtes Tourenparadies.
Ich bin von der Biehlerhöhe zur Saarbrücker Hütte gewandert, dort kurz auf eine Erbsensuppe eingekehrt, um dann direkt zur Seelücke (2776m) aufzusteigen wo man in der verlassenen Zollhütte übernachten kann. Das hat den Vorteil, dass man am nächsten Morgen direkt über den Seegletscher in die Tour einsteigen kann. Der Aufstieg zur Seelücke erfolgte komplett im Schnee, der noch zwischen 1m und 2m dick auflag.
Am nächsten Morgen bin ich um 5:00 aufgestanden und war um 5:45 fertig gerüstet. Der Zustieg zum Berg über den Seegletscher ist problemlos im trittfesten Firn, aufgrund der dicken Firnauflage war kein Bergschrund vorhanden. Spalten sind im oberen Bereich des Gletschers keine vorhanden, vom Gletscherbecken sollte man sich jedoch fernhalten. Am Fuss der NW-Wand sah es so aus als könnte man über Schneefelder bis fast zum Gipfel durchsteigen, und dann über Bänder auf den N-Grat queren und somit auf die Normalroute. Anstatt also schon im unteren Wandbereich auf den Grat zu queren stieg ich soweit wie möglich über die Firnfelder auf (gute Trittfestigkeit am frühen Morgen, Steigung 45-50°).
Ca. 100m unterhalb des Gipfels wurde es dann offensichtlich, dass die Querung zum Grat zu riskant wird, da die vermeintlichen Bänder sich als glatte, immer noch relativ steile Platten entpuppten. Also kletterte ich ca. 80m frei im III bis IV Grad entlang der Abseilpiste bis ich das Gipfelschneefeld erreichte, über das ich dann die letzten 20m einfach zum Gipfel steigen konnte (siehe Bilder). Eine ziemlich heikle Angelegenheit, würde ich ohne Seilpartner nicht nochmal machen wollen.
Die Aussicht am Gipfel war schlichtweg grandios, perfekte Fernsicht. Nach ca. 30 min begann ich den Abstieg über den Nordgrat (Normalweg). Alternativ kann man sich sehr schnell und bequem direkt vom Gipfel die NW-Wand hinab zu den Firnfeldern oberhalb des Gletschers abseilen, Standplätze sind eingerichtet.
Der Nordgrat erforderte im Abstieg nochmal eine Menge Konzentration, ein Abrutschen wäre meist fatal (Schwierigkeit UIAA II). Es empfiehlt sich ein oder zwei lange Bandschlingen mitzunehmen, sie erleichtern den Abstieg an so mancher Steilstufe. Der Fels ist zum Teil sehr lose, auch große Felsplatten (bis zu 1x2m) können bei Belastung aus dem Grat herausbrechen. Also insbesondere beim Gehen in einer Seilschaft muss extrem auf Steinschlag geachtet werden.
Zurück auf dem Seegletscher erfolgte der Abstieg dann über Seelücke und Saarbrücker Hütte zum Vermuntstausee, von dem man per Bus Richtung Landeck oder Schruns/Bludenz fahren kann.
Alles in allem (bis auf die heikle Solokletterei) eine tolle Tour, die Silvretta ist ein echtes Tourenparadies.
Tourengänger:
Bergfrosch
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