Barranco del Guaranel mit Tejeleche (618m)


Publiziert von kardirk , 21. August 2019 um 22:53.

Region: Welt » Spanien » Kanarische Inseln » La Gomera
Tour Datum:12 August 2019
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: E 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 720 m
Abstieg: 720 m
Strecke:10 km

Eine schöne, einsame und wilde Tour im Südwesten von Gomera, abseits jeglichem Tourismus. Sie bildete den Abschluss unseres Urlaubs auf Gomera.

Unsere Tour verband zwei Touren aus dem KOMPASS Wanderführer La Gomera - R33 + R27, wobei wir die Barrancotour aufwärts gegangen sind, was ich nur empfehlen kann. Zudem starteten wir bei der kleine Kirche Ermita San Sebastian, die einen schönen Parkplatz, grandiose Aussicht und schattige Rastplätzchen fürs Ende der Tour bietet.

Die Anfahrt erfolgt je nach Standort über die zentrale Insel über die GM1 bis zum Abzweig bei Epina, dann nach Alojera und zuletzt links haltend am Berghang entlang nach Taguluche, wo die Strasse, die überraschend gut ausgebaut ist, endet.
In der Früh hatten wir enorme Fallwinde und dachten zunächst nicht, das eine Tour auf den Tejeleche überhaupt möglich sein würde.

Von dem Kirchlein führt rechts am steilen Erosionshang entlang ein deutlicher Steig fallend in den Barranco hinein. Es werden einige Gräben gequert und man erreicht bei einer 3er Terrasse den Barranco.
Die Orientierung ist leicht, da der Steig gut auszumachen und zudem immer wieder Steinmännchen aufgestellt sind.
Es geht dann eine ganze Strecke in dem flachen, gut zu gehenden wunderschönen Barranco aufwärts, bis man an einem Zusammentreffen von 3  Barrancos, mit großen Steinmännern markiert, nach links über eine Steilstufe auf Bändern oberhalb eines möglichen Wasserfalls zu einer okerfarbenen Lavawand aus dem Barranco steigt, und der Wand folgenden steil den Hang hinauffolgt. Steigspuren und Steinmänner.
Ca. 150hm hoch, bei Terasssenresten beginnt dann der Steig den Hang rechts aufwärts zu queren in Richtung der schon sichtbaren Einsattlung des zum Tejeleche-Massiv leitenden Rückens, wo man oberhalb auch schon die Kehre der Zufahrtsstrasse sieht. Das Steiglein ist in den letzten Höhenmetern zum Sattel wg Errosion nicht immer gut auszumachen - auf Steinmänner achten. 2h - 350hm

Zum Tejeleche gilts nun zwei etwas heiklere Hangquerungen zu bewältigen, die man eventuell durch direkte Ersteigung des dazwischen liegenden Bergrückens vermeiden kann - schaut machbar aus, wurde aber von uns nicht probiert.
Wir folgten den Steigspuren quer im Hang zu einem Seitenrücken mit Gesträuch, hier eine kleine heikle Stelle beim Queren eines Grabens - rutschiges sandiges abschüssiges Terrain - wenig Haltemöglichkeiten.
Die folgende leicht fallende Querung zur nächsten felsigen Einschartung ist die eigentliche Schlüsselstelle der Tour, da der Steig nicht wirklich ausgeprägt ist, die Spur ist aufgrund von harten Boden und lockeren Vulkansand recht rutschig und die Wolfsmilchsträucher sind alles andere als feste Haltepunkte - ganz im Gegensatz zu den heimischen Latschen. Ein Rutscher kann hier wirklich fatale folgen haben, den der Hang fällt gut 200-300m steil ab. Besonders an einer Palme war eine unangenehme Stelle. Beim Rückmarsch ist die Sache etwas leichter, da man da dann leicht ansteigt.
Stöcke sind eine gute HIlfe.Die Sache ist nicht wirklich Schwierig, mehr eine Sache des Kopfes.

Man erreicht eine kleine Felsscharte - je näher man kommt, desto besser wird das Gelände - an der sich ein Drahtzaun befindet, mit dem augenscheinlich der Durchgang gesperrt werden kann, wenn wohl im Frühjahr Ziegen oder Schafe auf der Hochfläche weiden.
Man erreicht nun eine Art Hochfläche unterhalb der Gratkante. Man folgt den gut sichtbaren Steigspuren und quert unterhalb des charakteristischen Doppelfelsturms direkt Richtung Gipfelaufbau, den man am besten bei der linken Einsatlung erreicht um dann über den Grat in leichter Kraxelei - Achtung nette Mischung aus sehr griffigem und scharfkantigem Vulkangestein (Verletzungsgefahr!) und brösligem Schutt - den ausgesetzten Gipfel zu erreichen - Überwältigende Aussicht , insbesonder die Tiefsicht von 600m senkrecht hinab zum Atlantik. 0:45h - 120hm

Zurück wieder über den gleichen Weg bis man die Fahrstrasse bei der großen Kehre erreicht.

Nun folgt man der Strasse - null Verkehr - , den im KWF vorgeschlagenen Zustieg zum Wanderweg, der die nächste große Kehre der Strasse vermeidet haben wir nicht gemacht, und kann dabei ein wunderschönes Panorama des bisherigen Weges von Barranco und Tejeleche genießen.
Oberhalb des Friedhofs mündet der Wanderweg, der dann zum Friedhof hinab führen sollte - haben wir nicht gefunden, Errosion, und sind auf der Zufahrtspiste dann zum Friedhof gestiegen, der wie in Gomera üblich , ziemlich weit ab von der Ortschaft liegt.
Beim Friedhof gings dann auf dem Wanderweg direkt hinab, vorbei an einem zur Abwehr von Vögeln mit Solarenergie beschalltem Weingut - putzig. Man kommt an einem kleinen Bewässerungskanal vorbei, wo man sich erfrischen kann - aber nicht trinken, das Wasser wird in Zisternen gesammelt, die reichlich veralgt sind. Zuletzt steil an einem kleinen Barranco hinab, die Spur geht links vom Bambusschilf und ist etwas zugewachsen. So kommt man direkt auf die Strasse, der man nun zur Ermita zurück folgt. 2h - 300hm abwärts.

Sehr lohnend, mit genügend Erweiterungsmöglichkeiten - Tejelechekamm, Roque de Mona.
Wenig Schatten, nur in der Früh, daher zeitig gehen, wenn möglich...
Wir haben eh auf unseren Wanderung nie einen getroffen, hier hat man nichtmal im Ort Leute gesehen.
Sehr abgelegen.

Tourengänger: kardirk


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