Gfroren uf e Sattel


Publiziert von Polder , 30. Juli 2019 um 18:32.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Davos
Tour Datum:26 Juli 2019
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Aufstieg: 1300 m
Abstieg: 1300 m

Ein paar Tage Ferien in Davos Laret, wo die Grosseltern ein Haus und auch unsere Kinderchen hüten - dadurch zwei gemeinsame Bergfahrten, herzlichen Dank! Das Angebot führt uns in eine Gegend, die sonst nicht in mein primäres Beuteschema passt, indes werden wir positiv überrascht: Abseits der Wanderautobahnen totale Einsamkeit und infolge fehlender Beschafung eine wunderbare Flora.

Bei dampfig-dunstigem Wetter wählten wir einen (schattigen) Westanstieg und zunächst einen Gipfel, der zumindest verbal Abkühlung versprach: Das Gfroren Horn. Dieses besteigen wir über einen sehr empfehlenswerten, völlig unmühsamen Anstieg: Ab Sertig Dörfli zunächst auf dem Wanderweg dem Feelabach entlang, dann auf nicht mehr gepflegtem Weg auf die Terrasse des Dörfji Augstbergs, wo wir tunlichst unter den Blockhalden auf die prächtigen Böden des NW-Grats des Gforenhorns queren. Über diesen in der Mitte sehr steil, aber wie über eine bemooste Treppe empor auf den Gipfelkamm (T3+). Zu der Zeit hat Adrian gegenüber auf der anderen Talseite seine gewaltige Tralirun-Runde über die Grate der östlichen Ducankette bereits fast vollendet...

Auf dem Gfrorenhorn hitzige Diskussionen, wo's denn weitergehen soll: Entweder auf's Sattelhorn oder eine herzige Runde über Sertig Dörfli (im Kartenbild gliche die Überschreitung zum Wuost- und Tällihorn einem Herzen)? Uns gelüstet nach etwas alpinerem Ambiente, und so wählen wir das Sattelhorn, das von Norden einen gewissen Eindruck macht. Also hinab in die Rinerfurgge und problemlos und hübsch an den Beginn des abschreckend-düsteren Gipfelaufschwungs. Dieser zwingt am Anfang zu einer Umgehung rechts, etwas heikel und brüchig. Eine zweite Bruchkante umgeht man kurz links, und der abschreckende Schlussaufschwung löst sich in der Nähe in Wohlgefallen sprich eine anregende Kraxelei auf. Danach ist man - nach Durchschlupf durch eine lustige Spalte - erst auf dem Nordgipfel; der kraxelige Übergang über diverse Scharten zum wenig imposanten, aber schön beblumten Hauptgipfel nimmt dann noch etwas Zeit in Anspruch.

Der Nordabsturz des Bocktenhorn sieht dann wenig anmächelig aus, sodass wir nicht unfroh sind, dass uns das erste Gewittergrollen den Entscheid abnimmt und uns zum baldigen Abstieg mahnt. Dank ausgedehner Schneefelder im Plattentälli ist dieser viel weniger mühsam als erwartet, sodass uns die ersten Regentropfen erst auf den schön beblumten Böden auf ca. 2300 m erreichen. Wir stechen dann steil hinunter zur hässlichen Alp bim Schära und sind dann in Bälde im Sand, wo die Vorbereitungen auf den Alpine Marathon und das Schwingfest in vollem Gange sind, was uns indes nicht an der Einkehr hindert. Zurück in Laret scheint noch/wieder die Sonne, sodass wir uns noch im lauschigen Schwarzsee abkühlen.

Tourengänger: Polder


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