Cima di Morisciolo


Publiziert von ᴅinu , 15. Juli 2019 um 20:58.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Bellinzonese
Tour Datum: 7 Juli 2019
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TI   Gruppo Cima dell'Uomo 
Zeitbedarf: 4:45
Aufstieg: 1176 m
Abstieg: 1176 m
Strecke:13 km

Eines vorne weg: Wir haben die Rundtour in der vermutlich weniger interessanten Richtung begangen. Der interessanteste Grat welcher zu klettern ist, begangen wir im Abstieg - für uns ideales Training, wer jedoch die Klettertour zum Genuss macht, startet besser gegen den Uhrzeigersinn. Rein theoretisch nicht logisch, da man so am höchsten Punkt startet und über die gesamte Bergkette hinunter kraxelt.
Mit einer Gruppe von Kletterern fahren wir mit der gemütlichen Bahn von Monte Carasso hinauf nach Mornera. Die Gruppe werden wir später auf dem Nordgrat des Cima Di Morisciolo wieder kreuzen, sie gingen die Rundtour in der spassigeren Richtung :-)

Ab Mornera folgten wir dem Wanderweg hinauf zur Capanna Albagno. Dabei kommt man am wildromantischen Weiher Bacino Pian di Nar und am Ausstieg der Via Ferrata dei Tre Signori vorbei. Bisher konnten wir von bestem Wetter profitieren. Über dem Cima d'Erbea kündigt sich jedoch eine dunkle Regenwolke an - mit der haben wir nicht gerechnet. Ein Blick auf's Regenradar verspricht uns eine kurze Abkühlung, welche uns in der Traverse zur Sella Sentee di Valecc Spars erreicht. Die Traverse ist bestens präpariert. Eine Felsstufe wird sogar mit einer kleinen Leiter überwunden. An Ausgesetzten Passagen helfen Stahlseile und Ketten die Querung ohne Risiko zu überwinden. In mehreren Aufschwingen geht es hinauf zum Sella Sentee di Valecc Spars, von wo wir nun dem gesamten Grat Richtung Cima d'Erbea folgen. Die ersten paar hundert Meter kommen wir rasant vorwärts, es handelt sich um einfaches Gehgelände.

Die Felspartien nehmen jedoch zu und wir freuen uns, die Hände zur Hilfe zu nehmen. Motiviert kraxeln wir über die Felszacken am Grat, welche zu Begin genauso gut umgangen werden könnten. Noch vor dem Cima Di Morisciolo erstellen wir unsere Zweierseilschaft. Über ein Couloire erreichen wir den Sattel, bevor es auf dem Grasrücken auf den Cima Di Morisciolo geht. Oben angekommen sind wir fasziniert vom Tiefblick, welcher dem Nordgrat entlang herrscht. Wir machen unsere Mittagspause und stärken uns für das bevorstehende abklettern des Grates, welches im Aufstieg bestimmt viel mehr Spass macht.

Die Sicherungsmöglichkeiten sind begrenzt, es gibt bei den grossen, senkrechten Stufen die 3-5 Meter hoch sind massive Metallringe, die sich auch zum Abseilen eignen. Unser 50 Meter Seil tut zum Schluss gute Dienste - wir seilen die letzte Seillänge ab. Über ein breites Grasband erreichen wir den Anstoss zum Gipfelaufbau des Cima d'Erbea. Diesen werden wir jedoch nicht mehr machen, da ein Wetterwechsel bevorsteht. Wir entscheiden uns bei P.2223 Wildspuren zu folgen, welche ins Schuttfeld hinunter führen. Der Abstieg war sehr ausgesetzt, über verschiedene Grasbänder erreichen wir im Zickzack die Geröllfläche, welche sich vom Cima d'Erbea bis hinunter zur Alpe Erbea ausbreitete. Im Steilhang nutzten wir Repschnurr um einen Stand einzurichten, unser 50 Meter Seil nutzten wir als zusätzliche Hilfe, im Falle eines Ausrutschers.

Im Geröllfeld warteten neugierige Ziegen auf unser ankommen auf sicherem Untergrund. Über grosse Steinblöcke erreichten wir wieder die Querung zwischen der Capanna Albagno und der Sella Sentee di Valecc Spars, auf welcher wir auf dem Aufstiegsweg, zurück nach Mornera wanderten.
 

Tourengänger: ᴅinu


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