Kelmer Spitze


Publiziert von hefra , 21. Juni 2019 um 10:29.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Lechtaler Alpen
Tour Datum: 8 Juni 2019
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 5:00

In 2017 waren wir schon zweimal in der Liegfeistgruppe zu Gast. Während dieses Aufenthalts tangierten wir desöfteren die Kelmer Spitze, diesen typisch lechtalerischen Grasberg, und waren immer wieder aufs Neue begeistert. Nun war die Zeit für ihn gekommen.
Los geht`s in Rinnen; anfangs auf dem Fahrweg zur Raaz-Alm, rechts des Rotbaches, hinauf bis zu einer Spitzkehre. Scharf rechts geht`s hier weiter zur Raaz-Alm, geradeaus ist die Knittelkarspitze angezeigt; für uns beginnt jetzt jedoch der weglose Teil der Tour. Auf Altschnee über den Rotbach gelangen wir jenseits zu Steigspuren (vmtl. die eines Jägers), die im steilen Gelände erstmal den Hang ostwärts queren. Hinter der ersten Hangkante verlieren sich die Spuren, wir halten aber unbeirrt im "Gemüse" südwärts auf einen Waldstreifen zu, in welchem wieder sporadische Spuren zu erspähen sind. Der bewachsene Waldboden lässt die Steilheit ganz gut ertragen und wir pendeln Stück für Stück der Lücke zwischen dem Höbelekopf und dem Ostgrat der Kelmer Spitze entgegen. Der unweit unter der Lücke postierte Leckstein untermauert unsere Vermutung eines Jagdsteiges. Ab der Lücke wird`s geradezu spielerisch; entspannt können wir nun im Gras aussichtsreich dem Gipfel der Kelmer Spitze entgegenbummeln. Die Insellage unseres Zieles beschert uns trotz des mäßigen Wetters einen schönen Rundumblick. Nach ausgiebiger Rast steigen wir über den Westgrat hinab, der wesentlich schmaler und steiler daherkommt. Bald wird`s noch steiler und dazu auch rutschiger, ein paar Nylonseile sichern das Gelände ab; es gibt aber auch ohne sie genügend Tritte und Latschengriffe, um unbeschadet zu 2 kleinen Hütten am unteren Ende des Westgrates zu gelangen. Da wir über den Wanderweg nördlich zurück zum Ausgangspunkt wollen, halten wir uns auch nordseitig am Kamm zum Kelmer Jöchl hin. Das Gelände fällt nach Norden aber enorm steil ab. Etwa 300m nach den Hütten gibt`s dann eine breite, schneegefüllte Rinne hinunter zum nördlich gelegenen Almgelände, die auch ein moderates Gefälle bietet. Das Problem: dahin muss ziemlich heikel und ausgesetzt abgeklettert werden. Das Terrain hier ist nicht übermäßig schwierig (ca. I-II), aber steil und brüchig; es braucht gute Nerven und eine hohe Konzentration. Die Belohnung in Form einer Abfahrt zur schon lange sichtbaren Almhütte gibt`s direkt im Anschluss, danach geht`s auf dem Wanderweg (der kurz vor der wiedererreichten Spitzkehre beim Zusammenfluss zweier Bäche selbst für ca. 100m zum Bach wird) und schließlich auf dem Fahrweg zurück nach Rinnen.
Die Tour verläuft wie gesagt über längere Abschnitte weglos; ein gewisses Quantum an Nahorientierungsinn bringt dabei Vorteile, wobei die Grobübersicht über das gesamte Gelände schon einigermaßen gegeben ist.  Der "Jagdsteig" im Anstieg besteht nur aus sporadischen Spuren und ist nicht mit anderen, gut sichtbaren seiner Art, zu vergleichen. Die Tour verlangt weitgehend trockene Bedingungen. Vielen Leuten wird man auf dieser Runde generell nicht begegnen.

Mit mir auf Tour: meine Frau.

Tourengänger: hefra


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