Gleirscher Fernerkogel ohne Gletscherspalten


Publiziert von Plauscher , 12. Juni 2019 um 22:44.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Stubaier Alpen
Tour Datum: 9 Juni 2019
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS-
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT3 - Anspruchsvolle Schneeschuhwanderung
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 12:00
Aufstieg: 1700 m
Abstieg: 1700 m
Strecke:ca. 15 km in eine Richtung
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit dem Bus von Innsbruck nach St. Sigmund im Sellraintal
Unterkunftmöglichkeiten:Pforzheimer Hütte

Der Gleirscher Fernerkogel führt auf HIKR noch ein Schattendasein, obwohl es sich immerhin um den höchsten Berg über dem Gleirschtal handelt. Die Beschreibung des (Normal-)Weges von Nordosten liest sich im Alpenvereinführer etwas abschreckend und bezieht sich wohl auf den Spätsommer. Im Frühjahr bzw. Frühsommer ist es hingegen eine praktisch problemlose Firntour.

Mein Tourenpartner durfte am Wochenende noch keinen Sport machen, weshalb ich dem - zwar spaltenarmen, aber meines Wissens nicht spaltenlosen - Gleirschferner ausweichen möchte. Deshalb wähle ich eine eher weniger bekannte, aber unschwere Route über die Südlichste Sonnenwand.

Die Tageserwärmung ist enorm, weshalb ich die (nord-)ostseitigen Firnfelder so früh wie möglich auf- und wieder absteigen möchte. Daher am Vortag mit dem letzten Bus nach St. Sigmund und dort Start um kurz nach 23 Uhr. Dann ganz gemütlich in das Gleirschtal hineinwandern, um die erste steile Firnflanke mit dem ersten Tageslicht - also gut fünf Stunden später - zu erreichen.

Die Orientierung im Dunkeln ist unproblematisch - man geht einfach immer das Tal hinein. Ab der Höhe des Abzweigs zur Pforzheimer Hütte Schneeschuhe an und weiter immer auf der östlichen Seite des Baches talein. 

Auf gut 2.500 Meter dann - ein Kar vor dem Gleirschferner ganz hinten - rechts hoch ins Kar zwischen Südlichster Sonnenwand und Hinterer Sonnenwand (die Südlichste Sonnenwand erkennt man auch im Dunkeln wegen der hornförmigen Gipfelgestalt recht gut). Es gilt, den Nordwestgrat der Südlichsten Sonnenwand in etwa auf halber Höhe zwischen Scharte und Gipfel zu erreichen. Also nicht - wenn auch verlockend, da flacher - in die Scharte zwischen Hinterer Sonnenwand und Südlichster Sonnenwand aufsteigen, sondern den Nordwestgrat oberhalb des ersten felsigen Aufschwunges erreichen. Die Flanke ist etwa 40 Grad steil; die Absturzgefahr ist begrenzt.

Dann am Nordwestgrat unschwer weiter bis etwa 20 Meter unter den Gipfelaufbau der Südlichsten Sonnenwand heran. Dann rechts - nach Süden - weg und die oberste flache (muldenartige) Westflanke der Südlichsten Sonnenwand unschwierig queren, um dann über eine praktisch ebene Fläche unter die Nordostflanke des Gleirscher Fernerkogels zu gelangen. Diese Nordostflanke ziemlich mittig zum Gipfel hinauf, wobei ich nur einmal ganz kurz eine leichte felsige Stelle (I) überwinden musste.

Die Flanke dürfte knapp 40 Grad steil sein. Unter der Gipfelflanke befindet sich eine kleine Mulde, darunter wird das Gelände steil und teilweise felsig. Ob die Mulde einen etwaigen Sturz auffangen kann oder nicht, kann ich nicht beurteilen.

Die Aussicht am Gipfel ist kurz nach Sonnenaufgang phänomenal.

Rückweg auf derselben Route, wobei ich den Gipfel der Südlichsten Sonnenwand ausließ, um möglichst früh und sicher über die steilen Firnflanken hinunter zu kommen.

Tourengänger: Plauscher


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