Dänggsch draa... Deko-Löffel


Publiziert von Henrik , 3. Juni 2019 um 15:20.

Region: Welt » Schweiz » Basel Land
Tour Datum: 2 Juni 2019
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BL   CH-JU 
Zeitbedarf: 2:45
Aufstieg: 140 m
Abstieg: 140 m
Strecke:Fischerboden auf 620 Metern
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Claudiamobil
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Claudiamobil
Kartennummer:Gourmessa mit Claudia

... man halte sich etwas fern von Passübergängen, Tunnels, exponierten Futtertrögen, zu Übermut und Selbstüberschätzung definierten Trails und Bikerouten... es ist für viele DAS wahrscheinlich erste Vollwochenende mit hochsommerlichen Temperaturen, man kann also davon ausgehen, dass vielerorts Hochbetrieb herrscht, alle wollen raus und wahrscheinlich wie wir den andern aus dem Weg gehen: jeder will der Einzige sein auf der Strasse und der Erste, der in einer Beiz bedient wird.
 
... so kam z. B. der Vogelberg ins Gespräch, die Wasserfallen und auch Büren. Ich winkte ab: nein, diese Destinationen haben ein Klumpenrisiko – ich schlug  Movelier vor und reservierte auch gleich im „Soleil“! Anschliessend könnten wir wie vor zwei Jahren wieder mal der Lucelle entlang schlendern, mit der Aussicht, dass dort wahrscheinlich bedeutend weniger Betrieb herrsche oder beinahe kaum Jemandem  zu begegnen sei – es ist banal unspektakulär und ein Hemmnis ist die Grenze!
 
... das Claudiamobil fuhr vor und ich war ziemlich erstaunt, dass durchs Laufental der Verkehr sich in Grenzen hielt. Übrigens, das Claudiamobil ist spartanisch bestückt. Kein Navi und keine Getränkehalter, die Klimaanlage ist funktionsuntüchtig. Ich wäre auch nicht zu begeistern, mir ein Navi zuzulegen, denn ich liebe papiernes Kartenlesen und wie auch sich die Orte einzuprägen – trotzdem vertraute ich heute nicht voll-ständig auf swisstopo bzw. map.wanderland und bat Claudia unterwegs, sie möge ihr smartphone hervor klauben und dort auf mapout mal nachprüfen, ob zwischen dem Papier und Digital erhebliche Unterschiede bestünden: und das tut es! So drängte sich bei mir die Frage auf, auf welcher Basis mapout sich stützt? Die Ausdrucke im Massstab 1:10 000 sind nicht zu gebrauchen: ihnen fehlen die Höhenangaben und im Grenzbereich ist das Ausland inkognito weiss. 
 
... weiss waren auch die Felder mit den Löwenzahn-Pustekugeln. Dort wo wir jetzt unterwegs waren, weitete sich der Blick und Stille umgab uns. Der Verkehr auf der Internationalen Strasse zwischen Röschenz und Lucelle war nicht mehr zu hören. Kein Bike, keine Wanderer, kein Forstbetrieb unterwegs. Eine gleissende Sonne und eine hohe Luftfeuchtigkeit. Der Wald spendete Frische und ein leichter Wind dazu. Die Anhöhe, die wir hier erreichten, ist mit Fischerboden auf der Karte verzeichnet. Und offenkundig sind wir auch im Bereich einer Sprachgrenze nebst der territorialen. Die Gemarkung, in der wir unterwegs sind, gehört zu Pleigne. Auch die Löwenburg (CMS), die wir nicht diesmal nicht besuchen.  Der „gleissende“ Mergelweg in sehr gutem Zustand führt hinab zur Talsohle des Ruisseau de Bavalier mit gleichnamigem Gutsbetrieb: Moulin de Bavalier. An der Weggabelung  kurz nach Betreten des Waldes, führt über einen Holzsteg der WW hinauf zur Löwenburg. Dort ist das kühlende Nass so begehrlich, dass Claudia sich der Schuhe entledigt und in den Bach absteigt.
 
... etwas später treffen wir wieder auf die Talsohle mit Strasse und der La Lucelle. Beim Klösterli wird aus  La Lucelle die Lützel. Wie vor zwei Jahren gelangen wir schliesslich zu den Fischteichen der Neumühle. Und dort sind uns in der Erinnerung die Flugkünste der Libellen erhalten geblieben. Statt Libellen sind jetzt nur Wasserläufer unterwegs. Und das Glucksen von getriebenem Wasser des nahen Gewässers, la Lucelle.
 
... durch den Hinterhof treten wir auf die Terrasse der Neumühle und sind offenkundig die letzten Terrassengäste. Man erkennt uns, wir werden von der Gastgeberin begrüsst! Letztes Jahr im Juni ergoss sich der Bösebach nach einem Gewitter wie eine Walze über diesen tiefsten Punkt am Zusammenschluss mit der Lucelle und setzte das Gelände vollständig unter Wasser. Davon ist augenscheinlich nichts mehr zu erkennen, und von Donnerstag bis Montagabend ist die Neumühle offen, sie bietet auch Übernachtungsmöglichkeiten an wie auch Seminarräume.
 
... erstmalig halte ich ein Papierröhrchen in den Händen: der Zuckerersatz Stevia. Für meinen Schwarztee. Was für ein Unterschied zum herkömmlichen Zucker!  Und beim Toilettengang schätze ich es, wenn auch ggf. ökologisch indifferent, zum Händetrocken Stoff verwendet wird...
 
... bevor das Claudiamobil sich in Bewegung setzte, rief Claudia mir in Erinnerung, dänggsch draa im Netz nach Deko-Löffel zu suchen...ich werde suchen!

Tourengänger: Henrik
Communities: Touren und Tafeln


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Kommentare (1)


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ABoehlen hat gesagt: So drängte sich bei mir die Frage auf, auf welcher Basis mapout sich stützt?
Gesendet am 4. Juni 2019 um 08:11
Die Seite der Entwickler gibt die Antwort. Wenig überraschend:
«MapOut verwendet Kartendaten von OpenStreetMap.org.»

OSM ist eine gute Sache durch und durch, aber mit der Eigenschaft, dass es in «banal unspektakulären» Gebieten oft nur wenige Details gibt oder teilweise merkwürdige Dinge auftauchen, wie z.B. im Gitzigraben (wo ich am Feiertag die Ruhe suchte) ein Bach mit «Schöner Ort» beschriftet ist.

Wünsche viel Spass mit MapOut! Würde die App auch gerne benutzen, aber leider bleibt das denen mit dem angebissenen Apfel vorbehalten und der Fairphone Nutzer guckt in die Röhre :-(

Beste Grüsse
Adrian


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