Lunae Montes - Teil 5 - Westwärts


Publiziert von detlefpalm , 3. Juni 2019 um 15:39.

Region: Welt » Tansania
Tour Datum:15 Januar 1981
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: EAT 
Zeitbedarf: 5 Tage

Eis am Äquator, Viertausender in Afrika. Die von Ptolemäus erwähnten Lunae Montes als große Attraktion. Die Schneemassen der Mondberge speisen die sagenumwobenen Quellläufe des Nil. Die Legenden um Burton, Speke, Emin Pascha, Stanley und Livingstone beflügeln die Phantasie. Entlang des Weges: Kilimanjaro, Mount Meru, die Virunga Vulkane und Mount Elgon. Und alles was dazwischen liegt. Terra incognita, 1980 - 1981

Arusha
 
Mein Zelt steht neben einem in der Mount Meru Lodge ansässigen Makonde Schnitzer. Er parliert in Oxford English; klärt mich über Deutschland auf; ich muss im Wörterbuch nachschlagen, was er meint. Der erste Sturzregen über mein Zelt; alles bleibt trocken.

Mein Spiegelbild hatte mich erschreckt.

Zeit sich zu erholen.

Der erste Gecko an der Zimmerdecke beim Abendessen in der Ngare Sero Lodge; colonial style; ein Gast bietet mir seine Zimmerdusche an, komplett mit Seife und Handtuch. Als Gegenleistung erzähle ich von meinen Plänen.

Die bodenlangen Fenster sind offen, draussen summen Insekten. Der Kilimanjaro steigt rosarot aus dem Abenddunst. Man lagert barfuß auf Lederkissen; ein Angestellter begleitet mich mit Taschenlampe zu meinem Zelt und Schlafsack.

Zeit zu gehen.
 
Manyara

Die Elefantenkuh steht mitten auf der Straße, seit einer halben Stunde. Dann hupt der Fahrer. Die Kuh stürmt ungebremst auf das Auto zu. Sie zerknüllt den Landrover und heftet ihn mit ihren Stoßzähnen an einem Affenbrotbaum. Der Fahrer überlebt, weil er genau zwischen den Stoßzähnen sitzt.

So war das, sagt Ricky, zieht genüsslich am Joint und legt noch einen halben Baum auf das Lagerfeuer. Ich kann ihn kaum verstehen; die Zikaden veranstalten ein überirdisches Spektakel. In dunkler Ferne brüllt der Simba.

Ricky, seine Bekannten und ich kampieren in der Nähe von Mto Wa Mbu. Der Salzgeruch des Lake Manyara steckt uns noch in der Nase.

Eigentlich will ich zum Ol Donyo Lengai; zu weit zu Fuß, absolut kein Fahrzeug. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben.

Am nächsten Tag am Denkmal für Michael Grzimek – er hatte ein Kleinflugzeug gekauft um die Migrationsrouten der Herden in der Serengeti zu erforschen. Die Erlöse seiner Filme sollten der Ausdehnung des Parks zu Gute kommen. Das Zebra-gestreifte Flugzeug stieß mit einem Geier zusammen.

Das Wundern verlernt man schnell in Afrika.

Ich war eingeladen, von Ricky’s Landrover aus den Ostafrikanischen Grabenbruch zu bewundern und die Baumlöwen zu suchen. Hier bricht Afrika auseinander; Grund für den häufigen Vulkanismus in der Gegend. Wir nehmen mit dem Landrover die Verfolgung eines Geparden auf...

... seit einer halben Stunde beobachten wir die näherkommende Staubfahne. Wir sind am Rand des Ngorongoro Kraters; westlich von hier dehnt sich die Serengeti. Fliegender Wechsel in den Landrover des Serengeti Research Institute.
 
Serengeti

Ein Grasfleck im Grasland. Es ist verboten von der Seronera Lodge zur designated campsite zu laufen. Dort gibt es weder Wasser, noch eine Toilette, nur einen Papierkorb. Der Fahrer eines Tour-Busses hat mich für einen Tageslohn zur Campsite gebracht, und holt mich nächsten Morgen wieder ab.

Wie weit darf man von der Campsite laufen, um sich zu erleichtern, bevor man gegen das Gesetz verstößt?

Ich mache mir ein Feuer, wegen der Löwen.

Zurück zum Teil 1
Zurück zum Teil 4
Weiter zum Teil 6

Tourengänger: detlefpalm


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»