Die Hochbergschneid (1221 m): ein besonders stimmungsvoller und aussichtsreicher Isartal-Gipfel


Publiziert von Vielhygler , 22. Mai 2019 um 21:56.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Bayrische Voralpen
Tour Datum:18 Mai 2019
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Aufstieg: 500 m
Abstieg: 500 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:P. kostenlos in der Jachenau kurz nach dem Gasthaus Leger
Zufahrt zum Ankunftspunkt:dito
Unterkunftmöglichkeiten:Gasthaus Leger am Startpunkt der Tour.
Kartennummer:DAV BY 11 Isarwinkel

Auf die einsame Hochbergschneid wollte ich schon lange wieder einmal, schließlich ist sie der einzige nach allen Seiten hin aussichtsreiche Gipfel des vielbuckligen Rauchenbergs zwischen Jachen und IsarDie Vielhyglerin war leicht zu überzeugen und hat nach der Tour ganz erfüllt gesagt: "Hochbergschneid? Immer wieder gern!"

Die Wegbeschreibung.

Wir parken in Leger beim Jachen und folgen von dort nicht nach Südwesten der Wanderausschilderung: "Schronbach" und "Sylvensteinsee", sondern wenden uns ohne Ausschilderung auf einer bequemen Forststraße nach Südosten. Die Straße ist vollkommen flach und wir erreichen, an hübschen Wiesen vorbeigehend, nach 15 Minuten die Isar. Wir kommen in weiteren 5 Minuten zu einer großen Wiese mit Kapelle und dem Gehöft Rauchenberg. Dort, wo die freie Grasfläche beginnt, geht von unserer Straße ein Wirtschaftsweg in spitzem Winkel nach Norden ab, der mit "Privatweg, für Fahrzeuge gesperrt", beschildert ist. 
Wir stoßen sofort auf einen Abzweig nach rechts zu einer Wildfütterung, bleiben aber weiter auf der Straße, die, stetig ansteigend, in weiten Serpentinen bei etwa 1000 m Höhe den Nordostgrat der Hochbergschneid ereicht, dem sie bis unmittelbar vor den Gipfel folgt. Die weite und umfassend aussichtsreiche Gipfelfläche hat einen klar ausgeprägten höchsten Punkt mit Vermessungsstein.

Was ist so besonders an der Hochbergschneid? Daß die Hochbergschneid die Faktoren, die bei anderen Touren negativ zu Buche schlagen, in Vorteile verwandelt.

Zunächst ist der lange, flache Anmarsch vom Jachen zur Isar gleich zu Anfang der Tour mitnichten ein retardierendes Moment, sondern ein wunderschöner, vorgeschalteter Spaziergang mit Löwenzahnwiesen, zwitschernden Vögeln und der Isar.
Auch der dann folgende Anstieg ist beileibe kein düsterer Forstautobahn-Hatscher. Schon "Forst" stimmt nicht, sondern es handelt sich um schönen, lichten Mischwald mit besonders vielen Lärchen. Somit ist es auch nirgendwo "düster", sondern fast überall aussichtsreich, ganz besonders in der langen Passage auf der Grathöhe.
Die Forststraße ist auch keine "Brösel-Autobahn", sondern ein ganz besonders schöner Gloaßenweg (mit Grünstreifen in der Mitte), der trittfreundlich die Füße massiert und obendrein harmonisch mit der Landschaft verschmilzt.
Schließlich ist die Hochbergschneid eine Gipfellichtung. Auch hier kommen sofort negative Erwartungen auf, denn es handelt es sich bei den zeitgemäßen, durch die industrialisierte Holzernte hervorgebrachten Kahlschlägen durchgehend um morastige Mondlandschaften, deren Bodendecke tiefgreifend von Kettenfahrzeugen zerwühlt wurde. Zwischen- oder in- großen, matschigen Pfützen liegen dann Äste, Baumsplitter und manchmal auch noch leere Dieselkanister herum: solche Gipfellichtungen kann man eigentlich überhaupt nur im Winter genießen, wenn der Schnee sein barmherziges Tuch über die gerodeten Einöden breitet.
Ganz anders die Hochbergschneid: sie ist eine jahrzehntealte, nie wieder aufgeforstete, mit weinigen, hübschen, kleinen Pionierbäumchen bestandene Gipfellichtung, deren gute Athmosphäre man, bequem auf einem knorrigen Baumstamm sitzend, auch im Sommer mit Gewinn genießen kann!
Last not least hat die Hochbergschneid auf ihrer Lichtung einen kleinen, aber feinen Gipfelkegel, so daß man ein paar Meter oberhalb der Hochfläche sitzen und von dort die umfassenden Aussichten bewundern kann. Die Hochbergschneid ist ein weit nach Norden vorgeschobener Eckpfosten des langen Rauchenbergs und hat deshalb über Isar und Jachen hinweg einen besonders interessanten Blickwinkel.      

Drei Abschlussbemerkungen:

Die Hochbergschneid ist eine besonders leichte und schnell durchzuführende Tour. Wäre ideal für Bergläufer. Für MTB bestimmt fordernd!
Ein Wermutstropfen: Deuschle Panoramen berechnen als weiteres Highlight der Hochbergschneid-Aussichten die Zugspitze. Das stimmt nicht, denn wir hätten sie heute sehen müssen.
Die Hochbergschneid im Winter? Wir wollten in diesem Februar (2019) auf die Hochbergschneid und wurden am Gehöft Rauchenberg von Jägern gebeten, nicht weiterzugehen. Es gebe weiter oben eine Wildfütterung und sie sei nur ein paar Meter von der Forststraße entfernt. Obwohl hier kein offizielles Schutzgebiet ausgewiesen ist, sondern nur ein Zettel am Baum hing, sind wir der höflich vorgetragenen Bitte selbstverständlich nachgekommen.
Wir waren enttäuscht, aber der Jäger hat uns im Grunde einen Gefallen getan, denn einige steile Hänge direkt über der Straße sind vollkommen frei und wir wären im Ausnahmewinter 2018/2019 mit Sicherheit spätestens auf halber Strecke umgekehrt.

Der Ausklang...

...dieser Tour erfolgt im Einklang mit der Vielhyglerin: wir kommen wieder!        

Tourengänger: Vielhygler, basthe


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