Wintertürmli mit Abfahrt via Chüefadfirn


Publiziert von Zoraya , 18. Mai 2019 um 21:27.

Region: Welt » Schweiz » Uri
Tour Datum:15 Mai 2019
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Ski Schwierigkeit: ZS
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-UR 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1400 m
Abstieg: 1400 m

Uri's little Patagonia - diese Beschreibung für das Meiental habe ich im Bericht von danksi gelesen und fand sie extrem passend. Sobald man die Zivilisation hinter sich gelassen hat, schwebt man in einer anderen Welt. Eine Welt von riesigen Felstürmen, abweisenden Nordwänden sowie eine Aneinanderreihung der höchsten Urner Berggipfel. Ein beeindruckendes und wunderschönes Tal, welches ich diesen Winter...bzw. Frühling zum ersten Mal besuchte. 

Wir planten eigentlich eine Skitour zum Gross Spannort. Da ich gesundheitlich angeschlagen war und auch das Wetter nicht ganz so mitspielte, kürzten wir unsere Tour ab und vergnügten uns mit dem Wintertürmli. Das Wintertürmli ist eine kleine, zackige Felsformation, welche zum Chli Spannort gehört. 

Um 07.00 Uhr starteten wir in Gorezmettlen (PP zur Seewenhütte). Die Tragestelle dauerte nur 10 Minuten, was sich nun allerdings schnell ändern dürfte. Die Passstrasse sollte am 24. Mai bis zum Sustenbrüggli geöffnet werden. Lassen wir uns mal überraschen, ob sich der Winter noch mal gebührend Verabschieden will. Bereits am Morgen verhiess das Wetter nichts Gutes. Eine dicke Nebelschicht hockte stur über uns. Bei Altboden bogen wir rechts ab, steil hinauf nach Rossbiel. Der Aufstieg problemlos ohne Harscheisen, dafür mussten wir uns ab und zu durch Sträucher oder Gras schlängeln. Bei Juzfad wird das Gelände ziemlich flach. Wir erblickten die mächtige Westwand des Zwächten. Wir schlenderten durch den imposanten Talkessel und bogen auf dem Rossfirn nach links ab, dem Chli Spannort entgegen. Wenn man diese Steilstufe erklommen hat, steht man vor dem Skidepot zum Wintertürmli, welches mit einem interessanten Couloir auf uns wartete. Das Couloir ist zwar steil aber dafür nicht so ausgesetzt. Viel zu kurz dauerte dieser Aufstieg und so standen wir nach 4.5 Stunden auf unserem verkürzten Gipfelziel. Schade, ich hätte gerne noch länger in diesem Couloir herumgewühlt. Da die Bise extrem unangenehm war, verlagerten wir unseren "Gipfelrast" zum Skidepot. Gefühlte minus 30 Grad auf dem Gipfel.

Als Abfahrt wählten wir die Variante via Chüefadfirn. Dazu hält man sich beim Skidepot etwas nordwärts Richtung Chüefadpass und sticht dann geradewegs hinunter in die breiten Hänge. Traumhafte Schneeverhältnisse, wenn da nur nicht der starke Nebel gewesen wäre. Dieser verhinderte leider eine genussvolle Abfahrt. Ohne Nebel ist diese Abfahrt ganz klar das i-Tüpfelchen auf der ohnehin schon tollen Tour. Die letzten paar Höhenmeter werden dann noch mal sehr steil. Man sollte das Skifahren einigermassen beherrschen, um dort runterfahren zu können. Noch dazu waren wir in einem Lawinenkegel. Die Oberschenkelmuskulatur rebellierte in dieser Passage ganz schön rum. Mehr als zufrieden erreichten wir wieder Altboden und fuhren das Tal hinaus zum Parkplatz. Wir haben wohl eine ganze Murmeltierfamilie aufgeweckt. Sicher 15 dieser herzigen Tierchen haben wir gesichtet. Ein toller Abschluss einer grossartigen Tour. 

Little Patagonia - wir kommen wieder.

Tourengänger: Zoraya


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