Arzler Alm (1067m) über Minzentalweg und Mühlauer Klamm, Lawinenbeschau Teil 2:Ostseite

Nachdem wir Ende März die Arzler Alm von der Westseite besucht hatten, wollten wir uns heute die Ostseite ansehen.
Grober Überblick: Eine Staublawine mit 250 km/h von der Herzwiese kommend hat 20ha Wald zerstört. Nun ist es aber nicht so, daß die Bäume einfach umgefallen sind, sie wurden vielmehr hunderte Meter mitgerissen und gleich vor Ort zu Brennholz gemacht. Es wird schwer werden für die rund 80 Besitzer, ihren Holzstamm wieder zu finden. Wir waren heute schwer beeindruckt, welch unvorstellbare Kräfte hier anscheinend gewütet haben.
Die Staublawine hat sich in drei Haupäste östlich der Arzler Alm aufgeteilt und dort Schneisen geschlagen. Es ging nach unten in etwa bis zum Rosnerweg.
Am Wochenende kommt man auf den Forststraßen meist auch von Osten zur Alm, unter der Woche wird hier mit schwerem Gerät gearbeitet. Die kleinen Pfade oberhalb des Rosnerweges sind alle bis auf weiteres zerstört bzw nicht begehbar.
Der Anstieg über die Herzwiese zum Arzler Horn führte früher im unteren Teil durch Wald. Diesen Wald gibt es nicht mehr und bevor die Arbeiten nicht abgeschlossen sind sollte man hier auch nicht rumlaufen.
Was geht ist der Anstieg über die Obere Mühlauer Klamm (die dueses Jahr gut mit Lawinenschnee gefüllt ist) und die Querung des WW7 und auch der Anstieg über den Minzentalweg ist frei von Schäden. Mit etwas Vorsicht zu genießen, aber ein großes Abenteuer, ist der Weg von der Alm hinab zum Lawinensee, wo man teilweise über Baumleichen und Äste steigen muß.
Die Mädels sind heute früher los und über die Mühlauer Aussicht und die Klamm aufgestiegen, ich startete in Mühlau beim Eingang zur Unteren Mühlauer Klamm, bin aber zum Karmelkloster hinauf, wo kurz danach nach rechts der Minzentalsteig abgeht. Er führt in Serpentinen sehr hübsch hinauf und mündet in den Rosnerweg. Auf diesem geht es nun aufwärts, an den Waldarbeitern vorbei zur Arzler Alm.
Runter sind wir dann über den Lawinensee.
Fazit: momentan kann man eindrucksvoll sehen, welche Naturgewalten quasi "vor der Haustür" herrschen können. Nicht vergessen sollte man die Probleme, die daraus für die Zukunft entstehen, wurde doch Schutzwald zerstört. So erhöht sich die Gefahr für bewohntes Gebiet weiter unten