Wettertristesse in Oberstaufen


Publiziert von trainman , 1. Mai 2019 um 00:42.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum:28 April 2019
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Aufstieg: 208 m
Abstieg: 208 m
Strecke:Oberstaufen-Berg-Kapf-Saneberg-Genhofen-Oberstaufen(11km)
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Zug nach Oberstaufen
Zufahrt zum Ankunftspunkt:siehe oben
Unterkunftmöglichkeiten:Hotels in Oberstaufen
Kartennummer:Kompass, Oberstaufen-Immenstadt

Bekanntlich gibt es einige HIKR, die auch schlechtes Wetter reizvoll finden, ich gehöre da eher nicht dazu. Trotzdem hat schlechtes Wetter in Oberstaufen bei mir eine gewisse nostalgische Bedeutung, es erinnert mich intensiv an durch Regen und Kälte verdorbene Sommerurlaube in meiner Jugend (und den dazugehörigen Frust!).
Der vom Wetterbericht angedrohte mögliche Dauerregen blieb zwar aus, aber nach den schönen warmen Ostertagen ist eine Nachmittagstemperatur von 4°C  nicht gerade motivierend für eine längere sportliche Aktion. Die hier beschriebene kleine Runde um den früher so genannten Altensberg( heute Kapf) ist fast bei jeder Wetterlage machbar.
Start am Bahnhof Oberstaufen. Zuerst ins Ortszentrum hinein, dann zur Schlossstraße, die nach Westen Richtung Schlossberg verfolgt wird. Beim Altersheim jetzt nicht den Kalvarienberg mit seinen Stationen hoch, sondern ein Stück nach rechts auf einer breiten Trasse, bis man nach links eine kleine Schlucht hochsteigen kann. Dieser romantische Pfad lohnt sich, auch wenn er nur kurz ist. Man erreicht das Wasserwerk und den Ortsteil "Stießberg". Weiter auf einer inzwischen leider asphaltierten kleinen Straße nach Westen durch die Südhänge des Kapf mit hervorragender Aussicht auf die Nagelfluhkette im Süden. Der Preis für diese schöne Aussicht war eine größere Waldfläche, die man einfach platt gemacht hat. Ob hier gewisse Unsympathen aus der Lokalpolitik verantwortlich sind wie so oft oder ob massive Sturmschäden das Abholzen notwendig machten weiß ich nicht.
Bald erreicht man den Ortsteil Berg mit dem Cafe Paradies, wo ich traditionell mit Kaffee und Kuchen mich etwas aufwärmte.
Dann den netten Kammweg hinauf zum Kapf. Abstieg durch den Wald den Wegweisern nach Richtung Saneberg, dabei ist noch ein kurzer Abstecher zum "Heldengrab" interessant. 
Über dieses Grab wurde bis Ende der 80iger Jahre nicht gesprochen, es gab keinerlei Hinweise darauf, ich selbst wusste auch nichts davon, trotz vieler Besuche dieser Gegend. 2004  hat man es restauriert, über den vorherigen Zustand ist nichts bekannt. Ein kleines Schild im Wald weist seitdem den Weg dahin.
Warum so kurz vor der unabwendbaren Kriegsniederlage zwei junge Leute sich vollkommen sinnlos opferten ist nicht nachvollziehbar, über die genauen Umstände der Situation damals weiß ich nichts, das Netz hilft hier auch nicht weiter. Ob man nun den absolut aussichtslosen Widerstand mit Selbstaufopferung als Heldentat bezeichnen soll wäre eine schwierige philosophische Frage.
Zurück auf den Weg nach Saneberg. Kurz nach Saneberg nach links ca. 300m weglos durch Wiesen hinunter zur einer ruhigen Straße und weiter nach Genhofen. Von dort sind es noch etwa 3.5km zurück nach Oberstaufen.
Fazit: eine gute Alternative bei schlechter Wetterlage.

Tourengänger: trainman


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