Rehleitenkopf (1338 m) - Runde über den Großen Riesenkopf


Publiziert von 83_Stefan , 21. April 2019 um 23:13.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Bayrische Voralpen
Tour Datum:21 April 2019
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1100 m
Abstieg: 1100 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:A 93 Ausfahrt Brannenburg; in den gleichnamigen Ort hinein und dort in Richtung Kufstein (St. 2089) abbiegen. Der Straße folgen, bis man nach rechts in die Tatzelwurmstraße abzweigt. Diese führt als Erlacher Straße am Ortsrand nach Westen. Kleiner, kostenfreier Wanderparkplatz an der Einmündung der Milbinger Straße.
Kartennummer:Bayerisches Landesamt für Vermessung und Geoinformation BY 16 - Mangfallgebirge Ost, Wendelstein.

Was den Namen angeht, bietet diese Rundtour wirklich ein Superlativ, wie es im Buche steht. Aber wer den Namen "Großer Riesenkopf" liest, erwartet vermutlich mehr, als er dann letztendlich serviert bekommt - das sind nämlich nur 1337 Meter und ein bis knapp unter den höchsten Punkt bewaldetes Gipfelchen. Immerhin, am benachbarten Rehleitenkopf schafft man noch einen ganzen Meter mehr, aber zum Höhenflug setzt man deswegen auch nicht an. Das macht aber eigentlich gar nichts, denn auf dieser Rundtour bekommt man zwei erstaunlich charakteristische Gipfel, zwei beliebte Berggasthöfe und sogar noch eine Wallfahrtskirche geboten. Früh in der Saison ist diese Unternehmung gerade recht, wenn in den Nordwänden des Kaisergebirges noch das Weiß des Winters liegt und im Tal bereits der Frühling Einzug gehalten hat. 

Vom kleinen Parkplatz folgt man der Erlacher Straße nach Osten, bis bald ein Fahrweg nach rechts abzweigt (Schild "Wasserschutzgebiet"). Auf ihm wandert man an einer Wassergewinnung vorbei quer durch die Wiese zum Waldrand. Hier befindet sich eine Verzweigung, an der man sich links hält (beschildert). Im Wald geht es nun ansteigend nach Südosten dahin, bis ein Weg von Flintsbach herauf kommt. Zunächst noch als Fahrweg, dann als breiter Wanderweg geht es aufwärts zum Wagnerberg, von wo aus man schön zur Maiwand hinauf schauen kann.

Der Anstieg leitet bestens beschildert im dichten Wald hinüber zum breiten Fahrweg, der von Flintsbach den Berggasthof Hohe Asten erschließt. Ihm folgt man nur ein kurzes Stück, dann bietet sich der Abstecher nach links auf den Petersberg an. Ein steiler Fahrweg leitet hinauf, oben befindet sich eine Wallfahrtskirche und eine Bergwirtschaft in herrlicher Lage hoch über dem Inntal. Der kurze Abstecher lohnt definitiv und wer die Tour gleich richtig beginnen will, zieht sich den ersten Schweinsbraten rein.

Am Anstiegsweg geht es vom Petersberg wieder hinunter, das nächste Ziel ist die Hohe Asten. Der im Winter als Rodelbahn genutzte Fahrweg verlässt den Wald und durchquert die Freifläche Bauer am Berg. Dann geht es wieder in den Wald hinein und eine Etage höher hinauf ins Weidegebiet der Hohen Asten. Die Ausblicke über das Inntal in die Chiemgauer Alpen auskostend, ist bald Deutschlands höchstgelegener Bauernhof erreicht, in dem sich das überaus beliebte Berggasthaus Hohe Asten in herrlicher Lage befindet. 

Nach dem zweiten Schweinsbraten steht der Gipfelspurt an. An der Alm nimmt man die schwache Fahrspur, die in der gutmütigen Südostflanke des Rehleitenkopfs etwas nach oben führt, sich aber bald verläuft. Linker Hand könnte man einem markierten Steig weiter bergauf folgen. Schöner ist es aber, direkt auf Kuhspuren den Hang zum aussichtsreichen Rücken hinaufzusteigen. Dort oben erblickt man dann auch die beiden Gipfel des Tages, zwischen denen die Riesenkopfalm liegt. Der Blick in die Chiemgauer Alpen ist von hier besonders schön.

Man folgt dem freien Rücken nach Südwesten zu einer Zwischenerhebung, trifft wieder auf die markierte Route und wendet sich nach rechts, auf den bewaldeten Gipfelaufbau des Rehleitenkopfs zu. Ein Weidegatter wird überstiegen (aktuell behindert ein umgestürzter Baum etwas das Durchkommen) und man wandert im Wald zum höchsten Punkt, einer kecken Felsnase, die senkrecht nach Westen abbricht und hervorragende Blicke zum Wendelstein und zum Großen Traithen ermöglicht (mit Gipfelkreuz und -buch). Das hätte man dem Rehleitenkopf gar nicht zugetraut!

Am Anstiegsweg verlässt man wieder den Wald. Dann wendet man sich links und steigt weglos den gutmütigen Hang hinunter zur Riesenkopfalm. Hier beginnt der Aufstieg zum Großen Riesenkopf (beschildert).

Der Steig quert ansteigend die Weidefläche in nordöstlicher Richtung und erreicht den Wald. Man wendet sich links und folgt dem Kamm aufwärts zu einer Verzweigung; hier wird man später auf die Nordseite absteigen.  Zum Gipfel ist es nun nicht mehr weit: Steil geht es am Kamm - vorbei an einem schmalen Felsspalt - aufwärts, dann lichtet sich der Wald und das Gipfelkreuz kommt in Sichtweite. Am Großen Riesenkopf überzeugt vor allem der Tiefblick ins Inntal sowie weit hinaus in die Ebene, die sich im Norden direkt anschließt.

Am Aufstiegsweg geht es wieder hinunter zur Verzweigung, dann steigt man ein paar Meter versichert auf einer Treppe hinunter zu einer deutlichen künstlich angelegten Wegtrasse, welcher der Wanderweg folgt. Sie leitet in weiten Kehren unter steilen Felswänden im dichten Wald angenehm bergab und vereint sich mit einem alten Fahrweg. Dort wo an einer Verzweigung endlich flaches Gelände erreicht wird, darf man nicht verpassen, nach rechts hinunter zur Bergfeldalm abzubiegen, sonst schließt sich noch eine unfreiwillige Extrarunde an.

Der Fahrweg verlässt schließlich den Wald und leitet über den großen Bauernhof Altenburg wieder hinunter zum Parkplatz.

Schwierigkeiten:
Wanderung zur Hohen Asten: T1 (meist Versorgungsstraße).
Abstecher zum Petersberg: T1 (Fahrweg).
Gipfelanstieg zum Rehleitenkopf: T2 (Anstieg zum Rücken weglos, aber unschwierig).
Übergang zum Großen Riesenkopf: T2 (Abstieg zur Riesenkopfalm weglos, weiter auf Steigen).
Abstieg: T2 (im oberen Bereich, weiter unten Fahrweg).

Fazit:
Eine 3*-Rundtour, die wegen ihrer geringen Höhe wie geschaffen für den Start in die Wandersaison ist. Während man woanders noch im Schnee wühlen muss, kann man hier schon durch Blumenwiesen wandern. Zwei kleine Gipfelchen hat die Runde im Programm, die sich im Ausblick prima ergänzen. Der Anstieg zur Hohen Asten ist leider völlig überlaufen, dafür ist auf den übrigen Abschnitten verhältnismäßig wenig Betrieb. Ein Schönheitsfehler der Tour sind allerdings die langen Fahrwegetappen, die nicht sonderlich aufregend sind (der Fahrweg zur Hohen Asten kann allerdings teilweise umgangen werden).

Mit auf Tour: Jen.

Kategorien: Bayerische Voralpen, 3*-Tour, 1300er, T2.

Tourengänger: 83_Stefan


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