Lerne deine Heimat kennen! Heute zwei Schlierseeberge: Breitenberg (1209 m) und Lechnerberg (1130 m)


Publiziert von Vielhygler , 18. April 2019 um 20:57.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Bayrische Voralpen
Tour Datum:17 April 2019
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Aufstieg: 450 m
Abstieg: 450 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:P. in Schliersee-Unterleiten, von Norden kommend, kurz nach dem Sporthaus Siebzehnrübl. Diverse Parkmöglichkeiten, teils mit, teils ohne Uhr
Zufahrt zum Ankunftspunkt:dito
Unterkunftmöglichkeiten:keine
Kartennummer:DAV BY 15 Mangfallgebirge Mitte

Schön langsam kenne ich mich in unseren Voralpen gut genug aus, um zu wissen, wie wenig ich mich in unseren Voralpen eigentlich auskenne. Schliersee Ost? Teilweise Terra Incognita! Klar, am Schliersberg war ich mal und viel weiter südlich auf der Leitner Nasen, dem Hirschgeröhrkopf und natürlich dem Auracher Köpfl. Aber dazwischen? Breitenberg? Lechnerberg? Fehlanzeige, Schweigen im Walde! Das soll sich heute, zumindest am Schliersee, ändern...

Endlich Frühling! Für solch kleine, tiefergelegte Heimat-Erkundungen eignet sich die Zwischensaison am besten, finde ich. Schnee liegt keiner mehr herum, das schöne, aber blickbehindernde Laub hat noch nicht ausgetrieben und die Temperaturen sind schon angenehm warm. Die Aprilzeit ist einfach ideal für kleine, aber stets interessante, subalpine Spazierwanderungen in unseren Voralpen. Wenn es dann so abwechslungsreich zugeht, wie heute, umso besser!

Der Tourentag und die Wegbeschreibung

Los geht' s in Schliersee-Unterleiten. Ich folge zunächst einer Forststraße mit der Ausschilderung: "Schliersbergalm (Simon-Zehentner-Weg)".
Nach ca 30 Minuten nehme ich einen breiten Fußweg, der von der S.Zehentner-Forststraße nach rechts abgeht. Beschildert ist jetzt "Taferlmoos".
Nach 5 Minuten eine Weggabelung: hier geht nach rechts ein mit "Auracher Köpfl" beschilderter, abfallender Fußweg über den Sperbergraben zu einer Straße, die bis unter das Auracher Köpfl weiterführt (auf diesem Weg werde ich später zurückkommen). Ich folge jetzt im Anstieg aber der Ausschilderung: "Taferlmoos" geradeaus.
Der Sattel Taferlmoos wird in weiteren 5 Minuten erreicht. Hier eine Bank, ein Kruzifix am Baum und eine uralte, verwitterte Stempelstelle (siehe Bild).

Die beiden Gipfelpunkte des Breitenbergs (1203 und 1209 m)

Von Taferlmoos setze ich den zunächst sehr bequemen, weglosen Anstieg den Breitenberg hinauf an. Ich folge Baumringen und gelegentlichen Steinen bzw. roten Metallstangen. Ohne Mühe oder Steilheit wird der nordwestliche Gipfelpunkt (1203 m) des Breitenbergs erreicht. Ein alter, mit "KW 159" beschrifteter Stein und eine rote Metallstange bilden das schlichte Inventar dieses vollkommen blickdichten Nebengipfels.
Nun wird es im Übergang zum Hauptgipfel des Breitenbergs mühsam. Viele umgestürzte Bäume sowie Dürrholz verlangsamen den Schritt. Den Hauptgipfel (1209 m) schmücken gleich zwei Vermessungssteine: ein sehr hübscher alter, sowie ein neu gesetzter Granitstein (Modell Flurbereinigung). Auch am Hauptgipfel des Breitenbergs gibt es leider keinerlei Aussichten.
Die weiterhin weglose "Überschreitung" zum höchsten Punkt des Lechnerbergs (1130 m) ist im ersten Abschnitt noch einmal etwas mühselig. Sie ist im Übergang mehrbucklig und unübersichtlich, zumal sich die Gebietsgrenzzeichen (Baumringe, Metallstangen oder Steine) jetzt zerstreuen. Mit einiger Routine kann ich die nicht überall auf Anhieb auszumachende Grathöhe aber gut halten. Einige umgestürzte Bäume wollten überstiegen werden und manchmal fand ich es ratsam, mich im Dürrholz einfach umzudrehen (Rücken voraus und durch: "knack!").

Der Lechnerberg (1130 m)

Im weiteren Verlauf wurde der Übergang mit kleinen, gefälligen Graspassagen und netten, gelegentlichen Durchblicken allerdings immer einfacher und auch hübscher, bis ich schließlich, aufatmend, durch frei durchschreitbaren Wald eine geringfügig höher liegende Lichtungsfäche sehen konnte - das mußte er eigentlich schon sein, der Lechnerberg (1130 m)! Und genau so war es dann auch.
Touristisch fast nie besuchte, freigeschlagene Gipfellichtungen sind einfach "mein Ding"! Sonne, freie Aussichten, gemütlich auf 'nen Baumstumpf setzen und in völliger Einsamkeit Brotzeit machen, das hat was! Die Zeit hat sich gedehnt am Lechnerberg...

Zurück nach Schliersee

Der Abstieg vom Lechnerberg erfolgte in nur 5 Minuten in eine Senke unterhalb des Auracher Köpfls. Dort eine Forststraße. Ihr folge ich nach rechts (Westen). Die Forststraße quert, immer leicht abfallend, die ganze südwestliche Seite des Breitenbergs entlang bis sie nahe des Taferlmooses abrupt endet. Ein Schild weist hier nach rechts auf einen Fußweg, der den Sperbergraben überquert und in nur wenigen Aufwärtsschritten wieder auf meinen Anmarschweg von Schliersee zum Taferlmoos stößt. Nun in 5 Minuten zum S. Zehentner-Forstweg und in weiteren 20 Minuten zurück nach Schliersee.

Fazit:

Wenn man die Erwartungen vorher nicht zu hoch geschraubt hat: eine abwechlungsreiche, teilweise recht hübsche, weglose Überschreitung. Im Übergang etwas unübersichtlich. Routine hilft. Oder GPS.
Pfade, Wege oder Straßen habe ich vom Taferlmoos bis zur Straße unter' m Auracher Köpfl keine gesehen. Ein paar vollkommen überwachsene Holzziehschneisen, das war' s auch schon.
Der vollkommen bewaldete Breitenberg ist wegen Dürrholz und herumliegender Bäume stellenweise mühsam zu begehen. Das muß man schon mögen!
Ganz anders am Lechnerberg: der Wald ist hier viel angenehmer zu durchschreiten und oben lockt eine aussichtsreiche Gipfellichtung.
Der Lechnerberg ist als Abstecher-Kombi mit dem Auracher Köpfl empfehlenswert. Die Gipfellichtung des Lechnerbergs ist von der Straße unter' m Köpfl aus schon zu sehen und in wenigen Minuten zu erreichen.
Die Stempelstelle des Taferlmooses könnte noch genutzt werden: der Stempel ist intakt, der stempelwillige Wandersmann sei allerdings beraten, ein Stempelkissen mitzuführen.
Die Wegeintragungen der AV-Karte stimmen auf dieser Tour, das ist ja auch nicht immer so.
Schwierigkeiten? Ganz einfache Tour. T3 nur wegen der weglosen Findung im Übergang.
Die Bilder sind mit Ausnahme der Blümchen chronologisch.

Der Ausklang der Tour...

erfolgte, wo sonst, im Cafe Break am nördlichen Ortsrand von Schliersee. Guter Kaffee, sehr gute homemade Börek und sogar noch beim Espresso ein letzter Blick auf Breiten- und Lechnerberg. Mir hat' s wieder g' fallen, aber mir g'f ällt ja leicht was!

Tourengänger: Vielhygler


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