Passo della Sentinella 2717m - Auf Kantes Schneide


Publiziert von georgb , 27. März 2019 um 07:13.

Region: Welt » Italien » Venetien
Tour Datum:26 März 2019
Ski Schwierigkeit: S-
Wegpunkte:
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 1450 m
Abstieg: 1450 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Sexten-Kreuzbergpass-Bagni di Valgrande
Kartennummer:tabacco Sextener Dolomiten

Die Skitourensaison steht auf der Kante, Pulver findet sich nirgends mehr und der Butterfirn zeigt sich nur zögerlich. Wir wählen die Sentinellascharte von Süden, in der Hoffnung, dass die Sonne genügend Kraft für eine geschmeidige Auflage hat. Manuel hat schon eine sagenhafte Zahl an Skitouren in den Beinen in diesem Winter und auch ihm geht langsam etwas die Luft aus, hoffe ich ;-)
Trotzdem zieht er flockig los und ich muss mich wieder bremsen. Nach dem Lunelli wartet nämlich ein knackiges Steilstück, hier helfen die Kanten nicht mehr, es braucht Eisen. Ich wähle die Umgehung links oberhalb der Bertihütte und quere endlose Hänge zurück ins Vallon Popera. Die Harscheisen habe ich abgelegt, aber das einseitige auf der Kante Gehen scheuert mir natürlich die Ferse wund und schon spüre ich erste dezente Druckstellen. Während Manuel und die Sentinellascharte in der Ferne leuchten, muss ich zunächst meine Füße versorgen. Bandagiert und gepflastert finde ich meinen Rhythmus wieder, lege die Eisen an und spitze hinauf.
Es steilt ordentlich auf und die Scharte kommt nur langsam näher, eine Kehre nach der anderen, es will kein Ende nehmen. Die Vorgänger haben eine knackig steile Spur gelegt, meiner Ferse behagt das wenig. Mit sauberer Spitzkehrenarbeit stehe auch ich endlich an dem magischen Übergang. In Kriegszeiten hart umkämpft ist er heute ein wunderbar friedliches Platzl auf der Schneide zwischen Südtirol und Belluno, mit fantastischen Blicken in beide Richtungen. Wir lassen uns Zeit, aber die Temperaturen genügen nicht zum Auffirnen und so rattern wir abwärts auf der Suche nach brauchbarem Untergrund. Tatsächlich finden wir einen! perfekten Hang, aber sofort schüttelt uns der bockharte Schnee wieder durch.
Selbst unter der Bertihütte bleibt es hartgefroren, wir kämpfen uns durch die Steilhänge, aber wenigstens trägt so der Schnee bis zum Parkplatz. Am Thermalbad schlendern wir noch ein wenig umher, dann fahren wir zu Birgit nach Toblach und geben uns die Kante an dem exquisiten Kuchenbuffet.

Tourengänger: georgb


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