Elferrinne - Eine bekannte Skiabfahrt im Sommer


Publiziert von Scotti , 15. Juni 2009 um 14:07.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum:14 Juni 2009
Wandern Schwierigkeit: T6 - schwieriges Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS+
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 3:00
Aufstieg: 1200 m
Abstieg: 1200 m
Strecke:Mittelberg - Wildental - Winterelfer - Wildental
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Hirschegg und von dort auf der Straße ins Wildental bis zum gebührenpflichtigen Parkplatz am Wirtshaus Schwendle
Zufahrt zum Ankunftspunkt:gleich wie oben

Eine Winterabfahrt im Sommer.

 

Heute bist du fällig, dachten wir uns um vier Uhr früh. Nach unserem gescheiterten Erstversuch am Elfer (siehe Wetterschlacht), waren wir fest entschlossen den Gipfel heute zu erreichen.

 

Start genau wie beim letzten Mal im Wildental. Aber das ganze bei deutlich besserem Wetter. Auf dem breiten Forstweg in Richtung Mindelheimer Hütte.

Kurz vor der hinteren Wildenalpe querten wir den rechts von uns verlaufenden Bach am Fuße des Elfers.

Dem mittleren der drei Bachläufe im Elferkessel folgend, stiegen wir abwechselnd auf Schnee und Geröllfeldern bis an den Fuß der Felswand des Sommerelfers auf.

Unterhalb der Felswand querten wir das Schneefeld und stiegen in die Elferrinne ein.

Obwohl ich die Rinne im späten Winter schon mit Ski abgefahren bin (siehe Winterbericht), war ich erstaunt wie schmal und steil dieses Gelände ist.

Während der Aufstieg bis zum oberen drittel der Elferrinne noch mit leichter Pickelunterstützung und aufrechtem Gang möglich war, wurden unsere Kletterkünste im oberen drittel auf die Probe gestellt.

Ab hier war der Aufstieg nur noch mit Stufenschlagen möglich.

Im oberen drittel ist die Rinne 50°- 55°  steil und forderte unsere volle Konzentration.

An der ersten Schlüsselstelle etwa 100 Meter unterhalb des Gipfels mussten wir den auf beiden Seiten etwas abgetauten Firn in der Reiterposition überqueren, da die Rinne hier nur etwa Mannsbreit ist.

Die letzten 30 Meter in stark ausgesetzten und brüchigen Schrofengelände kletterten wir wegen des drohenden Steinschlages mit großem Sicherheitsabstand.

So standen wir nach exakt drei Stunden (davon 2 Stunden aufreibende Kletterei) auf dem Gipfel des Winterelfers.

Abstieg auf dem Normalweg über die Schneefelder unterhalb des Gipfels in Richtung Kemptner Köpfle.

Die Schneefelder luden uns noch zur Sommerskifahrt mit Bergstiefeln ein, was unseren Abstieg deutlich verkürzte.

Am Fuße des Kemptner Köpfles stiegen wir, nun auf befestigtem Wege in Richtung Wildental ab.

Die Heerscharen von Gummistiefel Touristen die uns auf dem Abstieg entgegen kamen, brachten uns mit ihren gut gemeinten „Guten Morgen“ Grüßen immer wieder zum Schmunzeln, schließlich waren wir nun seit etwa fünf Stunden unterwegs.

 

Diese Tour war eine der schönsten überhaupt, obwohl ziemlich kurz, wurden wir in der Elferrinne stark gefordert. Diese Tour kann ich auch wärmstens den "Höfatskönigen" Berglurch und Otti empfehlen. Auf diesem Wege möchte ich mich noch bei meinem Begleiter Matthi für die souveräne und äußerst sichere Spurarbeit im Großteil der Rinne bedanken – es wird Zeit für dich ein Hikr zu werden, Matthi.


Tour mit Matthi


Tourengänger: Scotti


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Kommentare (1)


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Berglurch hat gesagt: Don't step on the grass, sam!
Gesendet am 16. Juni 2009 um 06:51
Und dann noch Ostflanke des Elferkopf Hauptgipfels hoch und die Tour wäre mit allen erdenklichen T6 Schikanen gespickt gewesen.
So machen wir das das nächste Mal!

Gratuliere zur Tour!



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