Skitouren in Japan: Maetokachi


Publiziert von Matthias Pilz , 15. März 2019 um 12:21.

Region: Welt » Japan » Hokkaido
Tour Datum:27 Januar 2019
Ski Schwierigkeit: WS
Aufstieg: 1005 m
Abstieg: 1005 m

Nach der langen Anreise um die halbe Welt von Graz über Tokio erreichen wir Ende Jänner das tief winterliche Sapporo, die Hauptstadt der nördlichsten Insel Japans Hokkaido. Knapp 2 Millionen Menschen leben in Sapporo, berühmt ist die Stadt für das jährliche Schneefestival mit mehr als 2,5 Millionen Besuchern und das vortreffliche Sapporo-Bier. Ende Jänner und Anfang Februar ist die optimale Zeit, um den berühmten lockeren Pulverschnee Japans - er wird Japow genannt - zu genießen. 

Per Mietauto geht es in das erste Gebiet unserer Rundreise durch das Pulverschneeparadies Japan. Die Region Furano liegt im Herzen der Insel und beherbergt Gipfel mit knapp über 2000 Metern Seehöhe. Im Vergleich zu anderen Gebieten wird Furano recht häufig von Tourengehern besucht und so ist auf den Gipfeln recht viel Betrieb. Die Infrastruktur ist gut, es gibt einige tolle Hotels im Nahbereich der Ausgangspunkte, so auch unseres direkt in Furano mit eigenem Onsen und großen, japanisch eingerichteten Zimmern.
 
Unsere erste Tour machen wir direkt vom Hotel weg Richtung Mt. Maetokachi. Der Gipfel ist Teil einer kleineren Gruppe von aktiven Vulkanen. Erinnert werden wir daran während des gesamten Aufstiegs, denn immer wieder steigt uns beißender Schwefelgeruch in die Nase und auch die baumfreien Lava-Ströme sind eindeutige Hinweise auf die hier noch aktive Erdgeschichte.
 
Bei strahlend blauem Himmel geht es los, anfangs folgen wir der vorhandenen Spur entlang der im Winter gesperrten Fahrstraße. In der Sonne ist es angenehm warm, im Schatten der meterdick verschneiten Bäume bitterkalt. Was wir zuerst am Gipfel des Maetokachi für Wolken halten, stellt sich kurz darauf im ansonsten tiefblauen Himmel als Rauch eines aktiven Vulkans heraus. Doch spätestens als es aus Karls Thermoskanne genauso stark raucht, werden wir an die tiefen Temperaturen erinnert und machen uns auf den Weiterweg.
 
Bald ziehen am Horizont Wolken auf und wie es auf einer Insel halt einmal üblich ist, zieht Schlechtwetter sehr schnell auf. Und so stehen wir bald im dichten Nebel und kehren auf ca. 1600 Metern bei einer meteorologischen Beobachtungsstation um.
 
Die Abfahrt durch eine sanfte Mulde ist ein erster Vorgeschmack auf den japanischen Pulverschnee, leider ist die Sicht recht schlecht und die Abfahrt daher anspruchsvoll. Im unteren Teil bessert sich das Wetter wieder und die Bodensicht wird wieder gut. So genießen wir den herrlichen Pulverschnee und schwingen über die sanften Hänge ins Tal. Und dabei begegne ich einer japanischen Herausforderung: Fotografieren bei tiefen Temperaturen - und so bleiben heute die Finger während der Abfahrt in den Handschuhen und die Kamera (vorerst) im Rucksack.
 
Den Nachmittag lassen wir im Hotel ausklingen. Nach einer kalten Skitour gibt es nichts Schöneres als das japanische Baderitual im heißen Wasser der Onsen, aber dazu später mehr...

Tour beschrieben von Matthias Pilz (mammut-extreme@gmx.at), ©Matthias Mountaineering

Tourengänger: Matthias Pilz


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