Fasnachtsumzug auf den Pizzo Centrale


Publiziert von Zoraya , 28. Februar 2019 um 20:22.

Region: Welt » Schweiz » Uri
Tour Datum:28 Februar 2019
Hochtouren Schwierigkeit: L
Ski Schwierigkeit: ZS
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TI   CH-UR   Gruppo Pizzo Centrale 
Zeitbedarf: 3:00
Aufstieg: 600 m
Abstieg: 1550 m

Ich liebe die Fasnacht. Insgeheim bin ich sogar ihr grösster Fan. Denn während dieser Zeit geniessen wir die Berge fast für uns alleine. Während sich die Mehrheit den Katzenmusikmarsch anhört, bevorzugen wir die Einsamkeit in den Urner Alpen. So wie heute. 
Spontan erlaubten wir uns heute frei zu nehmen und peilten eine längst fällige Skitour an. Im Urner Oberland haben wir ja schon einiges abgeklappert. Doch der höchste im Gotthardgebiet blieb bis anhin aus. Aufgrund eines Vorfalls mussten wir die Tour letztes Jahr abbrechen. Dieses Jahr sollte es klappen. Und tatsächlich ist der Pizzo Centrale einen wundervollen Aussichtsgipfel mit einem Aufstieg, der nicht zu unterschätzen ist. 

Den Grossteil der Höhenmeter kann oder darf man sich sparen in dem man die Bahn nimmt zum Gemsstock. Heute war die Gondel nicht voll. Früher besuchten wir den Gemsstock regelmässig. Jetzt sagt uns das Pistenfahren, Anstehen und das langweilige auf und ab überhaupt nichts mehr. Vom Gemsstock fährt man südwärts hinunter auf den Schwarzenbachfirn. Dieser Hang ist steil und meist ziemlich verfahren. Ein mühsamer und eisiger Ritt bis zum Anstieg auf die Gafallenlücke. Hier ist jedem selbst überlassen, ob er die Felle montieren möchte oder die Skier aufbuckelt und hinaufläuft. Wir entschieden uns für die zweite Variante, welche meiner Meinung auch die schnellere ist. Eine dreier und eine vierer Gruppe teilte den Weg mit uns. Von der Lücke in abwechslungsreicher Fahrt südwestwärts hinunter nach Gitziälpetli P. 2594. Danach westlich am Rotstock vorbei zum Im hinteren Loch P. 2406. An diesem Punkt wird angefellt um in Richtung Osten zum Guspisfirn aufzusteigen und über die weiten Hänge, mässig steil, hoch Richtung Guspissattel.
Die dreier Gruppe wählte das Glockentürmli, die vierer Gruppe stieg mit uns zum Pizzo Centrale. Wir montierten gleich zu Beginn die Harscheisen, was den Aufstieg wesentlich vereinfachte. 

In der Mulde erblickt man dann die steile Rinne zum Guspissattel. Mit den Skis stiegen wir über den Nordwesthang so weit es geht und errichteten dann unser Skidepot. Für die restlichen Höhenmeter bis zum Sattel montierten wir die Steigeisen. Der Hang lag im Schatten und war noch ziemlich vereist. Mit Steigeisen und Pickel jedoch gut zu meistern. Auf dem Sattel dann unschwer und komplett ohne Schnee über den Grat zum Gipfel. 

Den Gipfel genossen wir für uns alleine. Traumhaftes Panorama, wieder einmal. Einziger Wehmutstropfen...es hat so wenig Schnee. Schrecklich wenig Schnee. Verhältnisse wie im April. Ich hoffe sehr, dass die nächsten Tage etwas Schnee bringen. Für den Abstieg vom Sattel bis Skidepot montierten wir wieder die Steigeisen. Die Sonne vermochte den Hang etwas aufzuweichen, was den Abstieg allerdings eher erschwerte. Froh darüber das Skidepot wieder erreicht zu haben, bereiteten wir uns auf die Abfahrt nach Hospental vor. Jaaa es war nicht so schlimm wie befürchtet. Zum Teil tragender leichter Pulverschnee. Die Osttraverse bis zur Gotthardstrasse war dann wieder sehr holprig und hart. Trotzdem hat die Abfahrt spass gemacht. Die Passstrasse nach Hospental war dann allerdings anstrengend. Ein einziges Gestöckel. 

Pizzo Centrale, er ist nicht nur der höchste im Gotthardgebiet sondern auch einer der Schönsten. Was ihm in den 70er Jahre genommen wurde, wurde mir letztes Jahr geschenkt. Die 3. Aber was ist das schon? Es ist nur eine Zahl. Es ändert nicht den Berg oder den Menschen. Er ist und bleibt grossartig. Und der Pizzo Centrale ist grossartig. 


Tourengänger: Zoraya


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