Letztes Jahr waren wir zwei Mal am Schijenzan zum klettern, beide Male war es kalt, sehr kalt. Für heute waren hochsommerliche Temperaturen vorhergesagt und wir dachten, die von der Sonne nicht sehr verwöhnte Nordostwand klettern zu können. Doch wie heisst es so schöne: Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.
Als wir am Fuss des Schijenzans ankamen, war es wieder kalt, s...kalt. Der Fels, die Hände, alles andere als angenehm. Die Wolken des Vortages hielten sich hartnäckig im Bereich der Schijenfluh und der Schijenzan liegt zudem noch im Schatten der grossen Wand.
Wir entschlossen uns zuerst die Südostwand zu klettern und danach, sollten die Temperaturen etwas humaner sein, die Nordostwand zu topropen, zumindest den unteren, schwierigeren und schöneren Teil, da über diese Route auch abgeseilt wird. Gesagt, getan. Manchmal kam die Sonne durch und erfreute uns mit angenehmer Wärme, manchmal verschwand sie hinter Wolken und es wurde wieder s...kalt. Am Gipfel angekommen, seilten wir unverzüglich ab um einer nachkommenden Seilschaft Platz zu machen...diese Seilschaft wurde am Partnunersee schon zu einer Hochzeit erwartet.
Anschliessend wurde die Nordostwand bei Sonne und angenehmen Temperaturen in Augenschein genommen. Diese Wand ist wirklich zu empfehlen. Steil aber gut griffig, schöne Kletterei in festem Fels. Der obere Teil etwas grasdurchsetzt. So wie die Südostwand mehr zum "stehen" ist, ist die Nordostwand (in den unteren zwei Seillängen) mehr zum "halten". Beide Routen befinden sich in der eindrücklichen, faszinierenden Kulisse der Schijenfluh.
In diesem Gebiet gibt es noch einige schöne Projekte die Grund genug sind, dieses oder auch nächses Jahr wieder dort zu erscheinen...zumal der anschliessende Hock im Alpenrösli mit einem Weizen immer ein Genuss für sich ist...mit oder ohne Sonne.
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