Das Holzsignet der SBB in Zofingen bedarf der Restauration


Publiziert von Henrik , 19. Februar 2019 um 15:29.

Region: Welt » Schweiz » Waadt
Tour Datum:18 Februar 2019
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VD 
Strecke:L'Oasis à Villeneuve
Zufahrt zum Ausgangspunkt:ÖV
Zufahrt zum Ankunftspunkt:ÖV
Kartennummer:Sommerwetter

... ein Sommertag! Ein Tag, an dem Nic wohl keine Depression erleiden dürfte! Zwischen Vevey und Lausanne blinzelte eine Digitalanzeige auf, die besagte, dass im Schatten ... 18.8 Grad gemessen wurden. In Basel war es nach  neun Uhr morgens allerdings am Bahnhofseingang Gundeldingerstrasse noch sehr frisch.
 
... mein 3310 stieg aus – es fiel zu Boden irgendwann mal in der Nacht  und meine Belebensbemühungen waren nicht von Erfolg gekrönt. So steckte ich die Gesamtheit des 3310s in ein Plastiktüte und begab mich entgegen der Planung zum Swisscom-Shop eben an der Gundeldingerstrasse: Türöffnung um 9 Uhr. Der junge Mitarbeiter in Ausbildung nahm das 3310 in die Hand und schwupps überreichte er mich verschmitzt das Ding zurück ... es ist alles in Ordnung, das schwarze Display Geschichte und für mich unerklärlich. 
 
... die Verbindung nach Erstfeld war aber damit auch im Off – somit entschied ich mich für den Zug nach Olten um 09.31 ab Gleis 10, im Doppelstock, aber nicht im DOSTO. „Bestürzend“ rot prangte eine Meldung in der Schalterhalle auf dem Euro-Schirm, dass die Passage Basel SBB zum Badischen Bahnhof wegen einer Entgleisung anderweitig zu erreichen sei, auch mit dem Tram.
 
... in Olten an Gleis 3 übernahm der ICN das Regime. Die qualmenden Mitreisenden, die ich dort die wenigen Minuten beobachten konnte, lösten die Frage aus, wie ein Bahnhof denn aussähe, wenn 60 Jahre keine einzige Kippe weggeworfen worden wäre und es weder PET-Flaschen noch Aludosen gegeben hätte, geschweige Papier und alle andern Verpackungsmaterialien... Auf was für Gedanken du kommst?
 
... der ICN in die Romandie ist selten unausgelastet, Platz so mitten am Vormittag hat es aber doch reichlich.  Ich zupfe den Stapel „Tages-Anzeiger“ hervor, aus dem Rucksack (die Plastiktasche[n] habe ich seit ca. zwei Jahren nicht mehr bei mir ... zu umständlich), arbeite mich vor zum Kryzi und bin vertieft im Rätseln, sodass Solothurn – Biel und schliesslich Neuchâtel an mir vorbeiziehen. Die am Südfuss liegenden Mittelland-Seen liegen ungekräuselt vor einen, keine Wellen, einzelne Fischerboote sind auszumachen. Die Alpenrepublik im schwachen Nebel, der Alpenkranz im Dunst!
 
... nach YlB (nein, nicht Fussball) klart es auf, und das Gros-du-Vaud leuchtet mir entgegen bzw. ein kleiner Teil davon. Vor Lausanne kommt der ICN zum Stehen. Der Grossraum Lausanne ist bahntechnisch eine Riesenbaustelle. Auch nach der Totalsperre vom vergangenen Sommer 2018. Mein Mittagstisch, so meine Perron-Entscheidung, liegt heute in Villeneuve, ohne zuvor zuhause vorgeplant zu haben.  Die S 3 bringt mich dorthin. Hier endet die S-Bahn auch. Angesichts einer fehlenden Rampe auf den Perron, frage ich mich, wie „barriere-frei“ Villeneuve ist?
 
... der Lac Léman liegt nicht ganz so ungekräuselt da... ein paar Schritte dem Ufer entlang, ohne die Grand Rue nur ansatzweise zu huldigen, steht mir der Sinn nach Blick aufs Wasser und dem azurnen Himmel darüber: dem kommt das Oasis sehr entgegen!

... statt mich den Poulet-Flügeli hinzugeben, reicht mir ein gemischter Salat und ein Ballon du Vin blanc.  Die aufmerksame Bedienung wird von den Gästen auch für Fotodienste in Anspruch genommen, wenn das Selfie nicht reicht, dann halt etwas mehr Distanz und den Teller inbegriffen. Am Uferweg, den man von den Tischen aus in unmittelbarer Nähe einsehen kann, joggen Menschen entlang... das Kontrastprogramm besteht also aus Poulet-Flügeli und satten Jogginghosen! Nicht ganz meine Erlebnislinie...
 
... so bin ich nach einer Stunde auch ausreichend bedient und spaziere zurück zum Bahnhof. Obwohl wir ja hier mal ins Delta der Rhone vorgedrungen sind, 2018, zieht es mich eher hin zur Ferrophilitäten-Sammlung. Geplant war die Passage: Villeneuve – Lausanne – Palézieux – Moudon – Payerne – Morat – Ins – Neuchâtel, und dann nach Basel via Olten.
 
... pünktliche Abfahrt in Villeneuve, schon in Montreux zeigt das Info-System vier Minuten Verspätung, in Vevey sind es 5  und schliesslich in Lausanne sieben Minuten. An Gleis 1 steht keine S-Bahn mehr. Aber um 14.44 fährt ein IR nach Luzern. Und der bringt mich auf die Idee, sich dafür zu entscheiden – zuerst streife ich die verbleibenden Minuten etwas im Bahnhof herum, ordne meine Erinnerungen an das einstige Buffet de la Gare/Lausanne, dem nun nicht zur Freude aller, Tibits sich dort als Nachfolger eingenistet hat, ich auch nicht.
 
... der heranbrausende IR ist genau nach meinem Geschmack: kein Doppelstock. Ich setze mich in den Familienwagen am Zugsende, und habe so in den langgezogenen Kurven nach Zofingen oft den Blick nach vorne zur Lok. Du bist ein Kind! Ja, richtig, fliegen ist auch toll, ja, aber bitte mit Wasserstoff! In Bern verbleiben leere Sitze im Waggon und der Sommertag lässt den Alpenkranz über das Mittelland beachtenswert erleben. In Zofingen staune ich beim Verlassen des Zuges über das m. E. doch etwas stark ramponierte SBB-Signet aus Holz, das an Perron 2/3 in dessen Boden eingeschraubt ist. Es könnte einen Anstrich gebrauchen, man könnte auch frisches Holz verwenden oder es lichtgestalterisch neu umsetzen. Identifikation kommt bei mir hoch. Das gäbe auch eine kleine Geschichte. Fotografiert habe ich es nicht, aber schreiben tue ich hier darüber. Wahrscheinlich wird es seltenst beachtet, allerhöchstens störend beim Umsteigen, allerdings liegt es olten-wärts, beinahe am Ende des Perrons...
 
... der Sommertag neigt sich in den Abend: in Zofingen blinzelt die Digitalanzeige auf dem ehemaligen Ringier-Gebäude eine Temperatur von 12 Grad an. Depressionsfrei!

Gourmessa in Villeneuve

Tourengänger: Henrik
Communities: Touren und Tafeln


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