Piz Pischa und Piz Albris


Publiziert von Delta Pro , 19. Februar 2019 um 09:25.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Berninagebiet
Tour Datum:16 Februar 2019
Ski Schwierigkeit: ZS
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zeitbedarf: 4:15
Aufstieg: 1670 m

Fantastische Skitour über drei einsame Bündner 3000er

Es war vor ziemlich genau 16 Jahren als wir eine ähnliche Tour, damals mit der unendlich langen Abfahrt durchs Val Chamuera, schon einmal unter die Ski genommen hatten. Die Verhältnisse sind auch jetzt wieder ähnlich wie im erinnerungswürdigen Winter 2003 - perfektes Wetter, genug Schnee. Schon vorgestern war ich in der Region unterwegs und wusste in etwa was mich erwartet. Für den heutigen Morgen-Ausflug stellte ich mir eine spannende Kombination mit drei 3000ern zusammen, mit spannenden Routen durch die eindrücklichen Flanken des Val dal Fain und der komplett einsamen, wunderschönen Hochebene zwischen Piz Pischa und Piz Albris - eine geniale Runde! Allerdings sind sichere Lawinenverhältnisse für diese Tour erforderlich.

Um 6.00 Uhr starte ich bei der Diavolezza Talstation. Kurze Abfahrt zur Brücke und Aufstieg in der Dunkelheit durchs Val dal Fain. Unmittelbar nach Überqueren des Grabens des Flusses aus dem Val Tschüffer (ca. 2220 m.ü.M.) folge ich einer Spur von vor drei Tagen, welche in vielen Spitzkehren die eindrückliche Flanke erschliesst (ca. 30° auf 500 Metern). Die Spur ist durch die Sonneneinstrahlung schon arg in Mitleidenschaft gezogen, ermöglicht mir aber dennoch effizient ohne Harscheisen aufzusteigen. Oben buckle ich für rund 100 Höhenmeter die Ski (sehr harte Verhältnisse). Genau richtig mit dem Sonnenaufgang erreiche ich die Hochebene - eine absolut fantastische Morgenstimmung! In der flachen Morgensonne steige ich gegen den Pass Pt 2989 auf, biege aber kurz vorher in einer Mulde links gegen den Piz Pischa ab. Diese führt direkt gegen den Gipfel und wird am Schluss steiler. Normalerweise wird nur der Vorgipfel bestiegen (grosser Steinmann). Wenige Meter vor diesem mache ich Skidepot, kann es mir aber nicht verkneifen einen Versuch am Hauptgipfel zu unternehmen. Durch eine sehr steile Schneeflanke und eine kurze Rinne (zu wenig Schnee auf den Felsen und deshalb mühsam) arbeite ich mich zum Grat hinauf. Der höchste Punkt ist wenige Meter links und sehr schmal.

Schöne Abfahrt bei meist hartem Schnee südlich um den Piz Pischa herum bis auf den Lej da Pischa, wo ich wieder anfelle. Durch die absolut einsamen, wunderschönen Hochebenen (keine Skispur weit und breit!) steige ich dann gegen den Muot da la Pischa auf. Die Besteigung dieses wenig markanten Gipfels wurde uns vor langer Zeit anlässlich der Überschreitung der Crasta Languard von einer riesigen Steinbock-Herde verwehrt. Nun kann ich dies nachholen. Beste Aussichten in alle Richtungen vom Gipfel. Die Abfahrt zur Fuorcla Pischa ist erstaunlich gut und stellenweise pulvrig. Der dritte Aufstieg des Tages führt über den abgeblasenen Rücken des Piz Albris. Ganz oben liegt so wenig Schnee, dass ich ohne Ski aufsteige. Auch dieses Mal belasse ich es beim Wintergipfel - der Übergang zum Hauptgipfel nähme viel Zeit in Anspruch und ist mir zu heikel.  Der Knüller des Tages wartet aber noch mit der Abfahrt ins Val dal Fain. So bald wie möglich quert man in die Gianda d'Albris und hält in sehr schönen Hängen ziemlich weit nach rechts bis sich die Hänge unter den Felsstufen öffnen. Auch diese Flanke ist eindrücklich (30-35° auf 600 Metern). Obwohl der Schnee leicht gedeckelt ist, bleibt er zu meinem Erstaunen bis ganz nach unten pulvrig und ist schön zu fahren - wow!

Tourengänger: Delta


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Kommentare (1)


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Sputnik Pro hat gesagt: Wow genial !!!
Gesendet am 19. Februar 2019 um 10:39
Hej Mattias,

Warst du mit dem Auto am Startpunkt oder wohnst du nun im Oberengadin? Beneidenswert, mit ÖV ist diese Tour als Tagesunternehmen ja nicht machbar.

LG, Andi


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