Thaneller - Die Außerferner Wuchtbrumme und ihr Skihang


Publiziert von simba , 13. Februar 2019 um 19:32.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Lechtaler Alpen
Tour Datum: 9 Februar 2019
Ski Schwierigkeit: S
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Aufstieg: 1310 m
Abstieg: 1310 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Reutte - in Richtung Heiterwang - vor Heiterwang rechts ab zum Karlift. PP.

Der Thaneller - die unübersehbare Wuchtbrumme "am Eck" zwischen Lechtal und Außerfern. Man denkt bei so massigen Felsklotz-Bergen nicht ad hoc an einen Skiberg, doch sein Nordkar ist sowas von offensichtlich eine super Tour - und jeder Urlauber, der auf der Fernpassstraße nach Füssen im Stau steht, kann sich an diesem tollen Anblick (ggf. stundenlang) erfreuen: Ein riesiges, steiles Kar kulminierend in Felswänden mit dem großen Unterschied zu vielen anderen Karen, dass eine exquisite Steilrinne den Weg bis zum Kamm und damit zum Gipfel ermöglicht. Genug der Vorschusslorbeeren...

Vom Liftparkplatz des Heiterwanger Karlifts geht es kurz dem linken (steileren) Pistenstrang entlang bis die Pisten sich wieder zusammenfinden und man rechts in eine offensichtliche Waldschneise (mit Wegweiser) abbiegen kann. Dieser Schneise entlang erst über einen Forstweg und dann über einen zumindest bei aktueller Schneelage gut begehbaren Bachgraben erreicht man in einem großen Linksbogen das Nordkar. Ab hier heißt es Kehren aneinanderreihen, immer leicht in Richtung der Steilrinne rechts, und das tolle Ambiente unter den Felswänden des Thaneller genießen.

Die Steilrinne zwischen Rintljoch und Thaneller steilt nach gemütlichem Anfang oben raus ordentlich auf. Über 40° hat es oben locker und eine milimeterdicke Triebschneeschicht in der Spur macht die Sache etwas rutschig. Das die Rinne abschließende Felsband umgeht man erst nach links und quert dann oberhalb im sehr, sehr steilen Gelände und ausgesetzt nach rechts zurück in die Rinne, wobei hier einige Meter nur zu Fuß machbar sind - Stürzen ist hier egal, ob mit Abfahrtsgerät an den Füßen oder nur mit den selbigen jedenfalls tabu.

Mit ein paar Stapfern ist dann der Rinnenausstieg erreicht, der Adrenalinpegel senkt sich wieder. Dafür wurde es hier ad hoc ziemlich frostig, denn es blies ein frischer Wind. Die verbleibenden Spitzkehren über den Westrücken und die SW-Flanke zum Gipfel legte ich daher im Eilmodus zurück und hatte Glück, denn am Gipfel zeigte sich erstmals so richtig die Sonne und es wurde temperaturmäßig deutlich angenehmer. Die Tiefblicke auf Berwang sind beachtlich, haben freistehende Klotzberge so an sich.

Über den Westrücken lässt sich gut abfahren, auch im Bruchharsch. Den Rinneneinstieg und die Querung oberhalb des Felsbands muss man hingegen wohl oder übel laufen (oder man traut sich einen 10-15 Meter Sprung zu...;)). Der Rest ist schnell erzählt: Wunderbarer gesetzter Pulverschnee die Steilrinne hinab durchs ganze Kar und den Bachgraben bis zur Piste und zum TAB (Tourenabschlussbier) am Kiosk am Karlift.

Tourengänger: simba


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