Chnübeli (1424 m) und Chnubelegg (1427 m) von Schwarzenegg


Publiziert von SEalpin , 6. Februar 2019 um 12:46.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Berner Voralpen
Tour Datum: 5 Februar 2019
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT2 - Schneeschuhwanderung
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 606 m
Abstieg: 606 m
Strecke:15,5 km

Strahlender Sonnenschein, beeindruckende Aussicht, Ruhe und Schinderei im Pulverschnee - auch auf den niedrigeren und unbekannteren Gipfeln der Berner Voralpen im Emmental kann man im Rahmen einer Schneeschuhtour in den Winter eintauchen und einen (semi-)alpinen Tag verbringen.

Eigentlich wollte ich Anfang Februar einem der 2000er in den Berner Alpen einen Besuch mit den Schneeschuhen abstatten, wie dem Sigriswiler Rothorn oder dem Rauflihore. Aufgrund der Lawinenlage und den großen Neuschneemengen habe ich dann stattdessen die Honegg als Ziel gewählt (danke an Zaza für den Tipp). Unterwegs habe ich mich dann aber entschieden, es bei den "chnübeligen" Gipfeln zu belassen - doch der Reihe nach. Start der Tour war der ausgeschilderte Parkplatz beim Werkhof in Schwarzenegg, welcher vor allem als Ausgangspunkt für die örtlichen Langlaufloipen dient. Darüber hinaus finden sich in der näheren Umgebung nur wenige Parkmöglichkeiten. Von Schwarzenegg bin ich erst einmal ca. 2 km der Straße entlang bis nach Fischbach gegangen, um dort in den Wald abzubiegen.

Es führt auch ein ausgeschilderter Wanderweg am Friedhof in Schwarzenegg in Richtung Honegg, der im Zweifelsfall vielleicht besser geeignet ist und mit dem "Hauptteil" der Route im oberen Teil zusammentrifft. Da ich die Route jedoch im Voraus geplant hatte und neugierig auf den Wegabschnitt im Wald war, nahm ich den "Zustieg" entlang der Straße in Kauf. Alternativ kann man auch von Schwarzenegg (bzw. ab Thun) mit der Buslinie 42 direkt bis zum Beginn des eigentlich Wegs im Wald bei Fischbach fahren, der Bus hält direkt dort.

Durch den Wald bei Fischbach führt ein wunderschöner, winterlicher Anstieg. Bis zur Waldhütte Neuenbann war geräumt, anschließend ging ich mit den Schneeschuhen weiter. Zwei Jäger hatten vor mir schon gespurt, nach einiger Zeit bog deren Spur jedoch ab und es galt auf dem nun steileren Abschnitt den Wald eine eigene Spur zu legen. Nach diesem "Waldintermezzo" gelangte ich zu einigen Höfen (Straßen Hintere Kapferen und Sonnmättli) und konnte einiges an Strecke schneller auf der geräumten Straße zurücklegen. Diese "Beschleunigung" nahm ich in Anbetracht der heute kräftezehrenderen Spurarbeit im Pulverschnee gerne in Kauf, freute mich dann aber auch als das Chnübeli näher ins Blickfeld rückte und der obere Teil der Schneeschuhtour losgehen konnte.

 
Es war bereits eine Spur vorhanden, die jedoch schon etwas eingeschneit war und in der ich dank des Pulvers dennoch bei jedem Schritt einsank. Nach einer flacheren Passage folgte ein steiler Aufschwung. An einigen Stellen war die Spur durchgebrochen, hier galt es aufzupassen nicht in eines der metertiefen Löcher zu treten. Der Weg flachte wieder ein wenig ab und führte erneut in abwechslungsreichen Kurven leichter ansteigend durch ein schönes Waldstück. Das Wechselspiel aus verschneitem Winterwald und Durchblicken hin zu den markanten Berner Gipfeln lud immer wieder zu Verschnaufpausen ein.

Unterhalb des Chnübelis trennte sich die gespurte Schneeschuhspur vom ausgezeichneten Wanderweg in Richtung Honegg und führte auf einem kleinen Umweg über einen zusätzlichen Anstieg hinauf zum Chnübeli (1424 m). Der Abstecher lohnte sich sehr, denn der Gipfel ist nicht bewaldet und ermöglicht daher eine beeindruckende Rundumsicht von Berner Jura und Mittelland über die Voralpen bis hin zu einem Ausblick auf die hohen Gipfel des Jungfraugebiets.

Anschließend folgte ein etwas steilerer Abstieg bis zur Kreuzung an der Chnubelegg. Hier stellte ich fest, dass der weitere Weg bis zur Honegg komplett ungespurt war. In Anbetracht der fortgeschrittenen Zeit und der Spurarbeit, bei der ich mittlerweile fast bis zum Knie einsank, entschied ich, die Tour nur bis zur Chnubelegg fortzuführen. Zu dieser legte ich vom Wegweiser noch einen kleinen Schlussanstieg ein, um dann fast genau zur Mittagszeit auf dem Gipfel der Chnubelegg (1427 m) zu stehen.

Abgesehen von etwas Dunst am Horizont war der Himmel strahlend blau und es zeigten sich allerhand Gipfel: Vom Chasseral im Berner Jura über die "Lokalgrößen" wie Stockhorn, Niesen, Sigriswilergrat mit Sigriswiler Rothorn und Merra sowie die sieben Hängste und den Hoghant, zwischen welchen sich am Horizont eindrücklich das Schreckhorn zeigte.

 
Der Abstieg erfolgte weitgehend auf dem Aufstiegsweg. Ich ersparte mir eine erneute Überschreitung des Chnübelis und passierte den Gipfel auf dem Wanderweg Schangnau - Honegg - Schwarzenegg. Allerdings war hier die Strecke komplett ungespurt, was den Weg nur bedingt vereinfachte. Glücklicherweise kam mir ein Schweizer Schneeschuhgeher entgegen. Nach einem netten kurzen Austausch über die Strecke und die Bedingungen konnten wir vom anderen jeweils die frische Spur "übernehmen".

Der Rest des Rückwegs erfolgte wie schon bekannt: Schneefreie Passage entlang der Höfe, Abstieg durch den Wald und Rückmarsch nach Schwarzenegg. Am Morgen hatte es -10,5 Grad in Schwarzenegg, aufgrund der Trockenheit und Windstille war das aber sehr angenehm. Die Sonne heizte dann alsbald kräftig auf, so dass spätestens nach dem schattigen Wald eine Bekleidungsschicht sowie Mütze und Handschuhe in den Rucksack wanderte. Bei der Rückkehr hatte es dann 3,5 Grad, entsprechend sulzig wurde der Schnee. Ein alternativer Ausgangspunkt für Schneeschuhtouren auf Chnübeli und Co. ist Eriz oder Innereriz, wie auch ein Blick in die anderen Berichte hier auf Hikr zeigt.

Zeiten: Aufstieg 2:55 Std., Abstieg 2:35 Std. (inklusive Pausen)

(Die Schwierigkeitsangabe T1 bezieht sich auf die Passagen ohne Schneeschuhe, bei welchen es sich um geräumte Fahrwege handelte.)

Tourengänger: SEalpin


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Geodaten
 43590.gpx Chnübeli und Chnubelegg (aufgezeichneter GPS-Track)

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