Monte Tencio

Zur Einleitung ein wunderschönes Lied,
das meine Stimmung während dieser Wanderung nach Monte Tencio
in Musik verwandelt hier

Aber ich fange zuerst, aber nach dem Lied, mit der Wegbeschreibung an:

Eben nicht.

Ich muss nämlich zuerst noch den Titel erklären. 
Auf dem Weg nach Tenc di Dentro und Tenc di Fuori
stand mit weisser Farbe auf einem Stein geschrieben: Monte Tencio.
Ich vermute darum, dass die Einheimischen die beiden Alpen
zusammen einfach Monte Tencio nennen. 

Aber jetzt zur Wegbeschreibung (oder so ähnlich):
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Ich höre um 06h30 den iPhone-Wecker und bleibe noch 5 Minuten fast leblos liegen, weil ich mich zuerst von meinem dunklen, nächtlichen, aber faszinierenden Albtraum verabschieden muss, der war so: Ich bin zwischen zwei Galaxien gefangen, in einem engen Sarg, ich kann mich nicht bewegen, und das Universum ist gnadenlos kalt und unendlich weit. Ich kann niemanden anrufen (weil ich erstens kein Handy bei mir habe und zweitens, weil der Sarg so eng ist).

Okay, aber mein iPhone-Wecker auf der Kiste neben meinem Bett hat mich jetzt gerettet.
Ich bin wach. 

Den Grind waschen...rasieren...Rucksack packen...Schoggi essen (eine halbe Kirschschoggi, ist zwar nicht ganz billig, aber ab und zu leiste ich mir das...man lebt nur einmal...stimmt zwar nicht ganz...ich glaube an die Wiedergeburt)....dann Haferflocken in eine Suppenschale schütten und mit kalter Milch und einem grossen Esslöffel Ovomaltine anrühren, kurz stehen lassen und dann essen...dann einen Nespresso trinken (ohne Zucker) (was soll der Zucker im Kaffee...wenn ich Zucker essen will, kann ich ihn ja ohne Kaffee essen)....und dann raus aus dem Block und in 3 Minuten zur Bushaltestelle in Schattdorf...der Bus hat wie üblich 3 Minuten Verspätung, was ich ihm aber nicht übel nehme, weil ich ein Dylan Dog Comix bei mir habe und darin lesen kann, bis der Bus kommt. Die Chauffeuse nickt mir zu, weil sie mich afängs kennt, sie ist sehr hübsch, finde ich, und sowieso, wir haben eine geheime, nur für uns beide hörbare, esoterische Absprache, dass wir uns im nächsten Leben heiraten wollen. (Aber bitte nicht weitersagen, das bleibt unter uns Hikers, okay?)

Dann im Bus nach Erstfeld...dann im Zug nach Bellinzona....dann in einem anderen Zug nach Tenero...dann in einem Postauto ins Val Verzasca hinein bis Brione (Verzasca). 

In Brione (Verzasca) hat es einen Steintisch beim Dorfplatz, dort trinke ich einen kalten Nespresso (das lösliche Pulver gibt es im Coop und im Denner, vielleicht auch im Migros, weiss aber nicht) und dann geht es los. Äh...nein, stimmt nicht, zuerst fülle ich noch meine Wasserflasche beim Brünneli in der öffentlichen Toilette beim Dorfplatz.

So, aber jetzt geht es los! 

Eben nicht!

Ich finde die Landeskarte nicht, auf der der Weg nach Tenc di Dentro und Tenc di Fuori, wohin ich hinauf wandern will, eingezeichnet wäre. Ich packe darum alles aus, was in meinem Rucksack verstaut ist und finde die Karte immer noch nicht. Ah...zum Glück...jetzt habe ich sie gefunden. Sie war nicht am üblichen Ort und nicht im üblichen Fach. Sie war zuunterst im Rucksack auf dem Rucksackboden. Jetzt habe ich die Karte. Super. Aber ich muss jetzt wieder all das Zeugs einpacken, das ich vorher ausgepackt  und wo ich dann - zum Glück - die Karte zuunterst im Rucksack gefunden hatte.

So, aber jetzt geht es los! 

Eben nicht!

Ich muss ja zuerst auf der Karte nachschauen, wo der Einstieg zum Aufstieg nach Tenc di Dentro und Tenc di Fuori ist. Zu diesem Zweck gehe ich zurück zum Steintisch, von dem ich oben erzählt habe, entfalte die Karte ("entfalte die Karte" - was für eine vornehme Beschreibung!), lege sie, die Karte, auf den Steintisch, setze meine Lesebrille 1.5 auf die Nase und schaue nach.

Eben nicht!

Meine Lesebrille 1.5 ist zu schwach. Darum muss ich meinen Rucksack wieder
nach meiner zweiten Lesebrille 2.0 durchwühlen. 

Die Wühlerei dauert 5 Minuten und am Schluss merke ich,
dass ich meine zweite Lesebrille 2.0 in meiner Jackentasche habe. 

Jetzt kann ich endlich auf meiner Karte den Weg nach
Tenc di Dentro und Tenc di Fuori nachschauen.

Super. Kein Problem. Der Weg ist ganz genau eingezeichnet. 

Und weil das so ist, könnt ihr, geschätzte Leser,
falls ihr von Brione (Verzasca)
nach Tenc di Dentro und Tenc di Fuori hinauf wandern wollt, 
eigentlich selber auf der Landeskarte 1292 Maggia nachschauen. Ist ganz leicht. 

Echt jetzt, im Ernst (oder im Otto), die Wanderung ist ganz leicht, das kann jede.

;-)
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Wer noch andere Fotos sehen und gute Wegbeschreibungen lesen will,
dann zum Beispiel hier und hier und hier und hier.