Zwieselberg-Heigelkopf-Runde

Berichte über den Zwieselberg & Co. gibt es bereits reichlich. Hier auf hikr allein 23. Das ist auch kein Wunder, handelt es sich doch um einen echten Münchner Hausberg, Warteschlangen am Parkplatz inklusive. Das Erlebnis ist dennoch besonders groß, liegt doch in diesem Winter der Schnee gleich meterhoch.

'Schon wieder Zwieselberg', denke ich mir noch während der Anfahrt. Andererseits fehlen mir Lust und Zeit zu einer richtigen Tour. Das Wetter und die Lawinensituation sind auch eher beschränkt. Also hinein ins Getümmel mit tausend anderen.

Zwei Tourengeher müssen dringend abgehängt werden, weil ich so einen fürchterlichen Druck auf der Blase verspüre. Als es endlich gelungen ist, bin ich alleine mit mir, dem Schnee und den Tieren des Waldes. Bald vor der Gassenhoferalm tritt man aus dem Wald ins Licht. Es gibt reichlich Sonne und Wind. Die Cirren jagen schnell über den Himmel. Dementsprechend häufig und verwirrend sind die Lichtwechsel.

Da steht er dann vor mir: der Zwieselberg. Die "Schlusswand" hat es nochmals in sich. Unverspurt bietet die dünne Triebschneeschicht auf dem festen Altschnee schlechten Halt. Trotzdem ist und bleibt die Geodäte die kürzeste, lokale Verbindungskurve zweier Punkte im gekrümmten Raum, also geht es direkt hinauf. Jetzt gibt es auch eine Direttissima auf den Zwieselberg...

Jenseits des Gipfels muss man nicht lange suchen. Die Spur ist breit. Die Humanoidenfrequenz nimmt zu. Der weitere Weg über Blomberg und Heigelkopf lässt sich auf einem guten Weg abspulen.

Zurück am Parkplatz lerne ich dann, dass mehr Autos immer noch möglich sind. Vielleicht muss es bei der nächsten Tour kein Münchner Hausberg sein...