Säntis (2501 Meter)


Publiziert von Domenic , 8. Juni 2009 um 18:25. Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Appenzell
Tour Datum: 7 Juni 2009
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Alpstein   CH-AI   CH-AR   CH-SG 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 1650 m
Abstieg: 20 m
Strecke:ca. 10 Kilometer
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit der Bahn via Gossau nach Wasserauen.
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Mit der Seilbahn vom Säntis auf die Schwägalp, von dort mit dem Postauto nach Urnäsch und dann mit der Bahn via Gossau nach Hause.
Kartennummer:1:25'000 Nr. 1115 Säntis

Da der Wetterbericht dieses Wochenende nicht allzu rosig war (höflich ausgedrückt), suchten wir einen Berg, der innerhalb des angekündigten "Schönwetter-Fensters" am Sonntag Morgen erreichbar war. Mit dem Säntis dachten wir fündig geworden zu sein.

Nach der Anfahrt mit der Bahn durchs Appenzellerland, die Strecke kenne ich inzwischen auswendig, starten wir am Sonntag Morgen bei bewölktem Wetter in Richtung Säntis. Anstatt den Weg via Seealpsee zu nehmen, steigen wir durchs Hüttentobel Richtung Chli- und Grosshütten auf. Dort führt der Weg über schöne Alpwiesen mit Kühen darauf, die sogar noch Hörner haben, was heute nicht mehr selbstverständlich ist. Es soll ja sogar kleine Kinder geben, die ihre Eltern, wenn sie eine Kuh mit Hörnern sehen fragen: "Mama, Papa, was hat die Kuh da auf dem Kopf."

Nach der Alp führt der Weg noch einmal durch den Wald bergauf, folgt dann aber bald den Höhenkurfen folgend dem Nordwest-Hang der Marwees entlang. Immer wieder hat man sensationelle Ausblicke auf den Seealpsee, von wo aus auch Alphornklänge zu uns hinauf dringen. Das ist Appenzell wie aus dem Reiseprospekt für japanische Touristen. Einfach schön! Da das Wetter auftut und die Sonne angenehm auf uns hinab scheint und sich langsam der Hunger bemerkbar macht, beschliessen wir etwa einen Kilometer nach der Schirmhütte eine vorgezogene Mittagspause einzulegen. Obwohl wir dieses Mal aufs Kaffee kochen verzichten, es ist ja nur eine kurze Halbtages-Tour, dehnt sich unsere Pause auf fast eine Stunde aus. Diese Zeit wird uns später fehlen, aber es ist einfach zu gutes Wetter um sich stressen zu lassen.

Irgendwann schultern wir dann aber doch wieder unsere Rucksäcke und machen uns wieder auf den Weg. Schon bald erreichen wir die Meglisalp, wo das Gasthaus am Wegrand lockt, so dass wir uns wie Odysseus bei den Sirenen fühlen. Wie Odysseus können wir der Versuchung widerstehen und machen uns wieder an den Aufstieg. Jetzt geht es richtig los. Im Zickzack führt der Weg erst steil bergauf und steigt dann weiter konstant dem Hang folgend an. Langsam ziehen am Himmel wieder mehr Wolken auf und kurz vor der Wagenlücke spüren wir die ersten Tropfen.

Aufgrund der Vorahnung, dass es nicht bei ein paar Tropfen bleiben würde, ziehen wir unsere Regenjacken an. Kaum haben wir die Jacken an, wandelt sich der Regen in Hagel und trommelt uns auf die Köpfe. Nach der Wagenlücke führt der Weg über Schneefelder Richtung Gipfel. Immer wieder verschwindet die Umgebung im Nebel (oder eher in der Wolke), sodass die Sichtweite zum Teil nur noch etwa 10 Meter beträgt und alles um uns herum weiss ist. Da aber schon einige Spuren im Schnee zu sehen sind, stellt die Wegfindung kein allzu grosses Problem dar. Ausserdem ist der Säntis ja der höchste Berg in der Region, was ja bedeutet, dass wir richtig sind, solange wir aufsteigen. Der Schnee ist zum Glück recht angenehm zum gehen und benötigt keine Hilfsmittel.

Nach dem langwierigen Aufstieg über die Schneefelder und durch den Nebel, immer wieder begleitet von Hagelkörnern, die uns ins Gesicht peitschen, ist es ein schöner Moment, als endlich das alte Säntis-Gasthaus im Nebel über uns auftaucht. Schnell geht es die letzten Meter über Felsen hinauf und hinein in die warme Wirtsstube, wo wir anstelle des üblichen Zielbiers auf Jagertee und Säntiskafi umsteigen. Nachdem wir ein wenig die gemütliche Stimmung genossen hatten, müssen wir uns dann aber doch wieder auf den Weg machen und uns mit der Seilbahn ins Tal hinunter begeben.

Fazit:

Possitiv:
- Gute Erreichbarkeit mit ÖV
- Bis auf das letzte Wegstück besseres Wetter als erwartet
- Angenehm wenig Leute unterwegs
- Herrliche Landschaft

Negativ:
- Wirklich mieses Wetter im Gipfelbereich (hätte sich mit einer kürzeren Pause vermeiden lassen)

Tourengänger: Domenic, Steinadler


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