Pulvertraum am Nünalphorn 2385m


Publiziert von Bergamotte , 21. Januar 2019 um 19:02.

Region: Welt » Schweiz » Obwalden
Tour Datum:19 Januar 2019
Ski Schwierigkeit: ZS+
Wegpunkte:
Geo-Tags: Östliche Melchtaler Alpen   CH-NW   CH-OW 
Zeitbedarf: 3:30
Aufstieg: 1500 m
Abstieg: 1500 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Melchtal, Dorf
Kartennummer:245S (R. 422)

Endlich habe ich es im Winter wieder einmal ins Melchtal geschafft. Auf dessen Ostseite findet sich eine ganze Reihe rassiger Skitourengipfel, darunter auch das Nünalphorn. Dieses wird bei guten Verhältnissen recht häufig besucht. Gut heisst einerseits, dass die ruppige Waldpassage zu Beginn ausreichend eingeschneit ist. Andererseits lohnt es sich, auf sichere Bedingungen zu warten, denn die Abfahrtsvariante durch die Schluecht sollte man sich nicht entgehen lassen.

Um 8:15 laufe ich in Melchtal (882m) los. Das Auto habe ich zuvor beim Hotel Alpenhof parkiert, es scheint den Betrieb eingestellt zu haben. Aufatmen beim Hang hinter dem Kloster: Die Route ist angespurt. Bei den aktuellen Schneemengen 1500Hm alleine anzugehen wäre heute ein richtiger Krampf gewesen und mein Zeitbudget nicht grenzenlos. Tatsächlich bin ich heute praktisch der letzte Starter, eigentlich erstaunlich an diesem eiskalten Hochwintertag. In gemütlichem Tempo folge ich der vernünftig angelegten Spur durch den Schattwald, bis sich auf Turren das Gelände öffnet. Von hier, aber auch bereits vom Ausgangspunkt im Tal, lässt sich der Gipfel inkl. Kreuz gut erkennen.

Die Passage vor der Alp Stäfeli (1799m) benötigt einigermassen sichere Verhältnisse; man quert Hänge, die knapp über 35° liegen. Anschliessend folgt man der schwach ausgeprägten Krete, vorbei am Stäfelihorn und weiter bis zum Gipfelaufschwung. Hier laufe ich zur ersten Gruppe auf, welche die gesamte Route frisch angespurt hat, danke. Wenig unterhalb vom Nünalphorn (2385m) deponier ich die Skier und absolviere den Rest zu Fuss. Beim aktuellen Trittschnee geht das gut. Wem der Gipfel wichtig ist, sollte zur Sicherheit aber Pickel und Steigeisen dabei haben - ein Rutscher liegt in der steilen Westflanke nicht drin. Ich montiere alle Kleiderschichten und geniesse meinen kleinen Lunch. Trotz Sonne und Windstille ist es eiskalt an diesem prächtigen Hochwintertag.

Nun folgt das Sahnehäubchen der Tour, die Abfahrt durch die Schluecht. Natürlich lasse ich dem Spurtrupp den Vortritt. Die Verhältnisse darf ich getrost als perfekt bezeichnen, so was findet man höchstens 2-3 Mal pro Winter. Wichtig: Im Durchschlupf durchs Felsband werden kurz die 40° überschritten. Anschliessend weiter genussvoll nach Mettlen runter. Den kurzen Gegenanstieg nach Stock kann man zu Fuss absolvieren. Die enge Passage durch den Schuttwald ist hingegen kein Leckerbissen. Immerhin liegt heute genug Schnee, man kann alles fahren ohne Kollateralschaden. Ansonsten folgt man besser der Alpstrasse. Zufrieden erreiche ich den Ausgangspunkt und mache mich auf den Weg ins Entlebuch fürs Winterwochenende mit Frau und Kind.


Tourengänger: Bergamotte
Communities: Skitouren


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Kommentare (1)


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Felix hat gesagt:
Gesendet am 24. Januar 2019 um 13:39
feine, anspruchsvolle Tour - in herrlicher Landschaft und bei offensichtlich besten Bedingungen


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