Feldberg


Publiziert von Mo6451 , 19. Januar 2019 um 15:27.

Region: Welt » Deutschland » Südwestliche Mittelgebirge » Schwarzwald
Tour Datum:19 Januar 2019
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Bus 55 Weil am Rhein - Basel Bad. Bahnhof; S6 Basel Bad. Bahnhof - Zell im Wiesental; Bus 7300 Zell im Wiesental - Titisee und zurück

Ich sage es gleich, dies ist kein Wanderbericht aber eine Betrachtung, wie gedankenlos wir mit unserer Umwelt umgehen, wenn es denn dem eigenen Vorteil gilt.

Es war schon etwas naiv von mir, heute eine Schneeschuhtour im Feldberggebiet zu planen. Das Wetter optimal, viel Sonnenschein, wenig Kälte, kein Wind und ausreichend Schnee in höheren Lagen. Für mich ist die Region mit ÖV recht gut zu erreichen.

Schon in Weil hatte der Bus am frühen Morgen fast sechs Minuten Verspätung, so war schon ein Frühspurt zur S-Bahn angesagt. Die Strecke wird von der SBB bedient und die sind einfach pünktlich. In Zell im Wiesental hatten sich schon etliche Wintersportler eingefunden, die auf den Bus nach Titisee warteten. Der kam auch pünktlich. In Todtnau stiegen weitere Wintersportler zu und hinauf ging es Richtung Feldberg.

Die ersten Skipisten sind dann mit der Liftstation in Fahl. Ein Glück für die, die dort ausstiegen. Rundherum um die Liftstation war schon alles zugeparkt.

Das Drama begann dann einige Kurven später. Stau bis über die Passhöhe hinaus. Das ist wohl bei diesen Bedingungen öfters so. Viel schlimmer allerdings ist die Blechkarawane, die sich links und rechts der Straße auftürmt. Hauptsache das Auto steht irgendwo, ob der ÖV noch durchkommt wird nicht hinterfragt.

Quälend langsam geht es hinauf zur Passhöhe. Jeder Fahrplan ist hier schon Makulatur. Selbst im absoluten Parkverbot auf dem Buswendeplatz werden Autos abgestellt. Wie gedankenlos, aber eben egoistisch. und der Busfahrer muss sich auch noch blöde Bemerkungen anhören.

Wie ich das Chaos und den Massenandrang gesehen habe, ist mir die Lust auf die Schneeschuhtour vergangen. So ein Gewühle ist einfach nur abschreckend. Also bin ich im Bus geblieben und habe gleich wieder die Heimreise angetreten. Ich glaube, an einem Wochentag kann ich es noch einmal versuchen.

Bei der Fahrt hinab Richtung Titisee sah man schon die Autoschlange, die sich vom Bärental die Passhöhe hinauf quält. Da muss der Bus auf der Rückfahrt auch wieder passieren. Bis es wieder einigermaßen freie Fahrt gab, hatte der Bus fast eine Stunde Verspätung.

Ich verstehe einfach nicht, wie die Verantwortlichen in Stadt und Land so etwas zulassen können. Schließlich befindet man sich hier in einem Naherholungsgebiet. Mich würde mal interessieren, wie hoch Co2 und Feinstaub heute die Region verpestet haben.

Aber es ist wie immer, Ökonomie geht vor Ökologie. Da bleiben viele Absichtserklärungen zum Klimaschutz einfach nur Lippenbekenntnisse.




Tourengänger: Mo6451


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Kommentare (15)


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Pere hat gesagt: CO2
Gesendet am 19. Januar 2019 um 16:23
Hallo Monika

Feldberg... ! !

Wochentag + + + Weniger CO2

Mo6451 hat gesagt: RE:CO2
Gesendet am 19. Januar 2019 um 17:46
Hallo Jorba,

Ich weiß nicht, ob es wochentags besser ist und weniger Feinstaub produziert wird. Die Strecke ist sicherlich viel befahren. Aber was sich heute dort abgespielt hat, führt jeden Versuch Feinstaub zu vermeiden ad absurdum. Wenn wir das unter Klimaschutz verstehen, sollten wir es gleich sein lassen. Es wird Zeit zum Umdenken.

Je ne sais pas si c'est mieux en semaine et s'il y a moins de poussière fine. L'itinéraire est certainement très fréquenté. Mais ce qui s'y est passé aujourd'hui rend absurde toute tentative d'éviter la poussière fine. Si c'est ce que nous entendons par protection du climat, nous devrions en rester là. Il est temps de repenser.

QuerJAG hat gesagt: RE:CO2
Gesendet am 20. Januar 2019 um 07:39
Sie haben Recht, es wird Zeit zum Umdenken!

alpstein hat gesagt:
Gesendet am 19. Januar 2019 um 18:59
Wir wollten heute auf den Feldberg, aber nicht von der Passhöhe starten, sondern vom Fahler Wasserfall. Da wir später dran waren als sonst üblich gerieten wir schon 5 km vor Bärental in den Stau. Wir konnten aber eine Abzweigung nehmen und über Falkau nach Altglashütten und von dort nach Menzenschwand gelangen. So landeten wir auf dem Herzogenhorn bei perfekten Verhältnissen.

Gruß
Hanspeter

Mo6451 hat gesagt: RE:
Gesendet am 19. Januar 2019 um 19:55
Ich suche mir lieber einsame und ruhige Gebiete im Tessin. Da komme ich auch prima ohne Auto hin.

Gruß Monika

trainman hat gesagt:
Gesendet am 19. Januar 2019 um 20:29
Hallo Monika
Solange in der westlichen Welt(und nicht nur da) das Auto einen gottgleichen Status hat, wird sich nie etwas ändern. Möglicherweise werden zukünftige Generationen vernünftiger, aber das wird noch lange dauern...
Grüsse
Emil

Mo6451 hat gesagt: RE:
Gesendet am 19. Januar 2019 um 20:39
Hallo Emil,

das befürchte ich auch, dass heißt mit Vollgas in den Untergang. Wir leben schon heute über unsere Verhältnisse.
Aber so ganz gebe ich die Hoffnung nicht auf, wenn ich sehe, dass viele Jugendliche für ein besseres Klima auf die Straße gehen.
Aber als Autoland tut sich Deutschland schwer, das Argument der Arbeitsplätze ist wie immer ein Totschlagargument. Und die Lobbyisten der Autoindustrie sind sehr stark. Das sieht man gerade wieder an dem Versuch ein Gesetz zugunsten der Abgase zu ändern, wohlwissend, dass die Kompetenz nicht in Deutschland, sondern bei der EU liegt.

Gruß Monika

Umumba hat gesagt:
Gesendet am 19. Januar 2019 um 21:20
Ich stimme total zu, dass es weniger Autos in diesen Naherholungsgebieten - und auch sonst überall - geben sollte. Auch bezüglich der Autolobby hast du natürlich und leider recht. Aber kleine Anmerkungen, weil da oft was durcheinander geschmissen wird (auch hier in den Kommentaren):

CO2 ist für die unmittelbare Umwelt kein größeres Problem, neben Feinstaub geht es da eher um NOx. CO2 ist ja eher im globalen Zusammenhang für die Klimakatastrophe verantwortlich. Dafür ist natürlich jede vermiedene Autofahrt von Bedeutung, auch die kurzen in Naherholungsgebiete. Den viel größeren Effekt erzielt man persönlich aber mit dem Verzicht auf (lange) Flugreisen. Gesamtgesellschaftlich sind Regeln für den Autoverkehr wegen der vielen Fahrten aber natürlich auch sehr, sehr nützlich.

Feinstaub wiederum hat mit Klimaschutz nichts zu tun. Der führt nur im unmittelbaren Umfeld und kurzzeitig zu (großen) Problemen (selbst die Mengen von Silvester sind nach relativ kurzer Zeit wieder weg), sorgt nicht für eine globale Erwärmung, aber für viele Krankheiten bei Leuten, die dem viel ausgesetzt werden. Noch mehr Feinstaub als im Autoverkehr entsteht übrigens nach einer aktuellen Studie in der Massentierhaltung...

yeti11 hat gesagt: Unreflektiert
Gesendet am 20. Januar 2019 um 03:01
Wie unreflektiert ist bitte dieser Bericht. Teil des Problems zu sein und dies dann nur den anderen vorzuhalten ist wirklich albern. Dazu kommt noch, dass Ihre Reise nicht einmal Nutzen hatte, da sie direkt wieder zurückgefahren sind. Eine Verschwendung von an Lebenszeit und Ressourcen! Und dann nicht mal die Zusammenhänge zwischen Feinstaub CO2 und Klima genau kennen. Hauptsache Fingerpointing auf andere (die nur das gleiche vorhatten), dies dann aber auch gemacht haben. Lassen Sie mich raten: Generation Silverager, weiblich, Single ...

QuerJAG hat gesagt: RE:Unreflektiert
Gesendet am 20. Januar 2019 um 07:28
Wie unreflektiert Ihr Kommentar ist, zeigt Ihr letzter Satz!

yeti11 hat gesagt: RE:Unreflektiert
Gesendet am 20. Januar 2019 um 14:42
Oha... da fühlt sich noch jemand angesprochen. Und die Argumente nicht mal erwähnt... wes Geistes Kind! Traurig!

ReinerD hat gesagt:
Gesendet am 20. Januar 2019 um 06:30
Wie jetzt ?
Wenn es offenbar darum geht, sein eigenes Freizeitverhalten durchzusetzen ist offenbar, wie hier geschehen, die Benutzung eines feinstaubverursachenden DIESEL-Bus nicht erwähenswert ?

Wie immer, alle anderen sind Schuld ..wenn die Freizeit,
nicht wie geplant von statten ging..

Naja , gut dass es da das Internet gibt , wenn sonst schon keiner "zuhört"... dann doch wenigstens hier, in diesem wirklich vorbildlichen Tourenbericht :-)



Mo6451 hat gesagt: Verhältnis
Gesendet am 20. Januar 2019 um 08:21
Es geht hier nicht darum ein Freizeitvergnügen schlecht zu reden. Aber es ist wohl keine Frage wer mehr Dreck produziert, ein Bus der 50 Personen transportiert oder 50 Autos in denen jeweils nur eine Person sitzt.
Auch der schädliche Abrieb vieler Autoreifen verschwindet nicht im Nichts.

Wo der Nutzen für die Anderen liegt frage ich mich allerdings schon. Erst stehe ich eine Stunde im Stau, dann suche ich noch einmal vielleicht eine halbe Stunde nach einem Parkplatz um anschließend wieder eine halbe Stunde an übervollen Liften zu stehen bevor ich eine erste Abfahrt machen kann. Wenn ich Glück habe schaffe ich noch eine zweite und dafür bezahle ich 40 € für eine Tageskarte. Zumindest für die Skifahrer ein teueres Vergnügen.

Und wenn ich Pech habe, ist auch noch das Auto abgeschleppt worden, weil es falsch geparkt war (Gestern wurde nämlich abgeschleppt).

Das ist für mich Verschwendung von Lebenszeit und Ressourcen in viel größerem Maßstab als mein abgebrochener Versuch einer Schneeschuhtour.

Linard03 hat gesagt:
Gesendet am 21. Januar 2019 um 20:53
das kommt mir irgendwie bekannt vor. Ist jetzt wohl ca. 12-14 Jahre her, als ich die glorreiche Idee hatte, an einem schönen Sonntag-Morgen mit meinem Junior zum Feldberg zu fahren, damit er etwas Skifahren üben könnte.

Ja, wir sind selber auch per Auto angereist, da es beinahe unmöglich war, per ÖV dahinzukommen (ganz zu schweigen von der Zeitersparnis: ca. 1 1/4 Std. Autofahrt gegenüber ca. 3-4 Std. ÖV - pro Weg ...).

Ein ähnliches Bild wie von Dir fotografiert (noch nicht ganz so viele Autos damals): Autos der ganzen Strasse entlang, Skitragen bis zum Lift, dort nochmals 20 Min. anstehen für ein paar Sekunden abfahren - ich war seither nie mehr da … (und habe somit auch nichts zur weiteren Verpestung am Feldberg beigetragen)

Mo6451 hat gesagt: RE:
Gesendet am 22. Januar 2019 um 08:14
tröstlich, dass jetzt wohl doch Änderungen kommen. So sollen im Bärental und in Todtnau Park&Ride Plätze entstehen. So schrieb es mir der stellv. Bürgermeister der Feldberggemeinde.
Hoffe nur, dass bei vollen Parkplätzen oben am Feldberg auch die Zufahrten gesperrt werden, sonst wird es doch wieder jeder versuchen mit dem eigenen Auto rauf zu kommen.


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