Mount Scenery (877m), Saba - Höchster Gipfel der Niederlande


Publiziert von pame , 20. Januar 2019 um 11:00.

Region: Welt » Niederlande
Tour Datum:30 Dezember 2018
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: NL 
Zeitbedarf: 2:30
Aufstieg: 500 m
Abstieg: 500 m
Strecke:Windwardside Trailhead - Mt.Scenery - Windwardside Trailhead
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit Taxi oder zu Fuß zum Trailhead.
Zufahrt zum Ankunftspunkt:s.o.
Unterkunftmöglichkeiten:Ein paar Hotels und Guesthouse in Windwardside.

Nein, die Niederlande sind nicht nur Polder, Grachten, und Deiche. Es gibt auch Berge. Und zwar in den Karibischen Niederlanden, einer kleinen Anzahl über eine weite Region verstreuter Inseln und Inselchen. Im Gegensatz zu den französischen Besitzungen allerdings sind die Beziehungen zum Mutterland eher lose, und jede Insel scheint irgendwie ihre eigenen Wege zu gehen, was Währung, Sprache, und Einreiseformalitäten angeht.

Auf vielen dieser Inseln ist Niederländisch zwar Amtssprache, aber es wird überwiegend Englisch gesprochen, alle Schilder sind in Englisch, und es wird der US-Dollar verwendet. Die Steckdosen sind vom US-Typ (110V). Grob gesehen unterscheidet man geographisch die ABC-Inseln und die SSS-Inseln, sowie politisch die BES-Inseln und den Rest (Details hier). 

Anreise:

Saba ist per Schiff/Katamaran in ca. 1.5h und per Flugzeug in 15min. (4-5 Flüge/Tag) von Sint Maarten (NL) aus erreichbar. Der Princess Juliana International Airport (SXM) auf Sint Maarten ist einer der Hubs der Karibik und wird mehrmals täglich, vor allem von Paris und Amsterdam (und natürlich von diversen Städten der US-Ostküste) aus angeflogen. Der Ableger für die Fähre von StMartinbookings.com ist z.Zt. in der Polizeistation Simpson Bay untergebracht. Dies ist eine temporäre Maßnahme. Man informiere sich zu gegebener Zeit genau, wo die Fähre ablegt.

Hurrikan Irma:

Irma hat 2017 große Schäden auf Sint Maarten angerichtet. Viele Gebäude, auch das Flughafenterminal, sind noch beschädigt. Insgesamt gibt es aber für Touristen kaum Einschränkungen. Saba ist nicht betroffen.  

Aktivitäten/Wandern auf Saba:

Es gibt keine nennenswerten Strände. Beim Flugplatz auf Saba ist ein kleiner Bereich von Cove Bay mit Felsen eingefasst, aber es lohnt sich wirklich nicht, deswegen nach Saba zu kommen. Neben Tauchen ist nämlich Wandern der eigentliche Sport auf der Insel. Es gibt sicherlich ein gutes Dutzend, hervorragend markierter Wanderwege, üblicherweise im T2-Bereich, die alle möglichen Ecken der Insel miteinander verbinden. Für keinen der Wege braucht man ein Permit, aber der North Coast Trail darf nur mit Guide begangen werden. Man bedenke allerdings, dass die Insel nicht sehr groß ist. D.h. in ein paar Tagen hat man wohl alle Wege begangen. Eine gute Landkarte gibt es im Tourist Information in Windwardside sowie in den Hotels. Ansonsten ist Open-Street-Map am Besten geeignet.

Transport:

Es gibt keinen öffentlichen Nahverkehr auf Saba, und mit dem Auto wird wohl niemand anreisen. Bleiben also nur Mietwagen und Taxi. Das Taxisystem funktioniert sehr gut und ist relativ preisgünstig (die Preise sind fixiert, z.B. $12 von Windwardside zum Flughafen, sodass man, im Ggs. zu Sint Maarten, nicht ständig abgezockt wird). Mietwagen lohnt sich m.E. nicht.

Unterkunft:

Nur wenige Hotels und Guesthouses. Am besten über booking.com versuchen. Relativ teuer ($70-$150/Nacht). Windwardside ist m.E. am besten als Stützpunkt geeignet, da zentral gelegen und wegen der Höhenlage ein angenehmes Klima herrscht. Außerdem sind ausreichend Geschäfte, Restaurants, etc., vorhanden.

Bericht:

Die Besteigung des Mount Scenery (887m) lässt sich auch als Tagestour von Sint Maarten aus machen. Der bequemste Startpunkt ist der offizielle Trailhead am Ortseingang von Windwardside, wo eine Tafel mit diversen Informationen steht. Von dort geht's zuerst durch dichten Dschungel. Nach ein paar, klar markierten Abzweigungen kommt noch einmal ein Haus, dann geht's in etwas lichterem Gelände recht steil bis zum erstaunlich weitläufigen Gipfelbereich. Praktisch die gesamte Route bis zum Gipfel ist ein betonierter (Treppen-)Weg, teilweise mit einem Geländer und Bänken ausgestattet. Insgesamt hat man das Gefühl eher in einem städtischen Naherholungsgebiet als in der Wildnis zu sein. 

In der Nähe der großen Antennenanlage auf dem Gipfel kann man bis zu einem Felsvorsprung gehen (T2), von dem aus man eine schöne Aussicht auf Windwardside sowie die Nachbarinseln Sint Eustatius (NL) und St.Kitts hat. Der "richtige" Gipfel und höchste Punkt ist aber etwas weiter nördlich. Um ihn zu erreichen, muss man ein kurzes Stück über einen sehr matschigen Weg gehen, und dann einen mit einem Seil gesicherten 2-3m hohen Felsen erklimmen (II). Auf dem Mount Scenery Summit (877m) steht ein Betonsäule. Es ist nur sehr wenig Platz, falls mehrere Leute unterwegs sind, und - wie schon in *diesem Bericht angemerkt - täuscht die dichte Vegetation eine trügerische Sicherheit vor. 

Fazit:
  • Sehr einfache, abgesehen von einigen Stellen, "saubere" Wanderung, falls man in Windwardside (410m) am Trailhead startet. Schöner Anstieg im tropischen Regenwald. Im Gipfelbereich Elfenwald. Vom Gipfel fantastische Aussicht auf die Inselwelt der nördlichen Kleinen Antillen.
  • Kann als Tagestour von Sint Maarten aus gemacht werden. Dann am Besten mit Taxi vom Hafen/Flughafen zum Trailhead. Die Taxifahrer sind gut auf Tageswanderer eingestellt.
  • Es lohnt sich durchaus, ein paar Tage auf Saba zu bleiben, um ein bisschen ein Gefühl für die kleine Gemeinschaft auf dieser Insel zu bekommen. Man merkt schnell, dass Saba die typischen Merkmale eines kleinen, abgelegenen (Berg)dorfes besitzt. Hier kennt jeder jeden. Der Grenzbeamte, der mir den Ausreisestempel in den Pass machte, hat sich als derselbe junge Mann herausgestellt, mit dem ich am Abend vorher im Pub ein Abschiedsbier getrunken hatte.

Tourengänger: pame


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