Von Griesen über Schellschlicht und Kreuzspitze nach Graswang


Publiziert von trainman , 18. Januar 2019 um 02:13.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Ammergauer Alpen
Tour Datum:30 Juli 1977
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D   A 
Zeitbedarf: 7:30
Aufstieg: 1700 m
Abstieg: 1640 m
Strecke:Griesen-Schellschlicht-Kreuzspitzl-Kreuzspitze-Kuchelbergkopf-Kuchelbergspitz-Graswang(22km)
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Zug nach Griesen
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Zug nach Oberammergau, per Anhalter nach Graswang(der Linienbus hatte damals erbärmlichen Fahrplan)
Unterkunftmöglichkeiten:eventuell in Oberammergau, unterwegs keine

Der Übergang von Griesen nach Graswang war vor 40 Jahren kein Thema für die Bergsteiger aus dem Münchner Raum, man interessierte sich nicht für ihn ganz im Gegensatz zum benachbarten weit anspruchsvolleren Friedergrat, der schon damals eine Art Prestigeobjekt für Fortgeschrittene war.
Die wenigen Spuren auf dem Grat stammten vermutlich von Einheimischen, eventuell auch von Gämsen.

Start am Bahnhof Griesen auf einem guten Weg über die Schellalm zur Schellschlicht. Hier beginnt der rustikale und nicht ganz ungefährliche Teil der Tour. Auf dem bröseligen Grat zunächst ca. 100Hm  abwärts mit heiklen,ausgesetzten Passagen, danach  hinauf zum Kreuzspitzl(früher weglos,wie es da heute aussieht weiß ich nicht). Noch einmal 100Hm runter, dann folgt der Schlussanstieg zur Kreuzspitze, dem höchsten Punkt in der ganzen Umgebung. Dabei muss auch ein leichter, aber ausgesetzter IIer  geklettert werden . Die Kreuzspitze selbst wurde auch damals schon öfters begangen, allerdings vom Parkplatz an der Ammerwaldstraße aus. 
Von der Kreuzspitze geht es dann 240Hm abwärts in den Kuchelbergsattel und in schönem Gelände über den Kuchelbergkopf zum Kuchelbergspitz, dem letzten Gipfel. Abstieg an der Diensthütte vorbei nach Graswang. Die letzten 8km auf ebener Strecke nach Oberammergau wollte Wolfgang dann nicht mehr gehen, kein Wunder bei seinen schweren Alpinstiefeln und dem viel zu schweren Rucksack.. Nachdem kein Bus zur Verfügung stand wurde ein Auto angehalten...
Fazit: Interessante, aber nicht ganz harmlose Unternehmung(unangenehm ist aber nur der Teil zwischen Schellschlicht und Kreuzspitze)

Tourengänger: trainman


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Kommentare (3)


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derMainzer hat gesagt: Schellschlicht, Kreuzspitzl, Friedergrat, Kreuzspitze
Gesendet am 18. Januar 2019 um 14:38
Servus Trainmann,

die von Dir hier beschrieben Grate habe ich 2018 überschritten. An der Ausgesetztheit der Gratübergänge hat sich bis heute nichts geändert. Im Juni 2018 bin ich vom Parkplatz an den Sieben Quellen zum Neualpsattel. Am Neualpsattel dann auf das Kreuzspitzl und von dort über den Grat auf die Kreuzspitze. Die schwierige Passage (II bzw. II+) in der Scharte, habe ich links (Abstiegsrichtung) durch eine Schuttrinne umgangen. Nach Günther Laudahn wäre das angeblich schwieriger, als die Kletterpassage. Der Aufstieg zur Kreuzspitze fand ich nicht mehr so schwierig und die Kette entschärft ja mittlerweile die von dir beschriebene II - Stelle. War die Kette schon 1977 montiert? Den Übergang von der Schellschlicht zum Kreuzspitzl bin ich im Juli 2018 bei der Überschreitung von Friederspitz zur Schellschlicht gelaufen. An der Schwierigkeit von diesen Gratabschnitt hat sich nicht viel geändert, außer vielleicht die deutlichen Pfadspuren. Dieser Gratabschnitt wird wohl öfters überschritten, auch der Friedergrat. Im Gipfelbuch Fiederspitz fand ich an diesem Tag auch einen Eintrag einer Einheit von Gebirgsjägern der Bundeswehr. Den Gratübergang von Brunnenköpfl auf die Kuchlbergspitze und den -kopf habe ich im September 2018 überschritten. Fand den Tag allerdings sehr angespannt, da überall auf dem Weg die Steckbriefe von den damals vermissten Bergsteiger (im Oktober 2018, verunglückt am Abschnitt Brunnenköpfl geborgen!)aus Weilheim ausgehängt waren. Alle diese Gratabschnitte waren sehr konzentriert zu überschreiten und haben bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Den Gratübergang von dem Friederspitz zur Schellschlicht finde ich aus meiner Sicht ausgesetzter und schwieriger als den Jubiläumsgrat im Wettersteingebirge. Übrigens interessante Bilder hinsichtlich eurer Ausrüstung. Typisch für die siebziger Jahre.

Gruß
derMainzer

trainman hat gesagt: RE:Schellschlicht, Kreuzspitzl, Friedergrat, Kreuzspitze
Gesendet am 19. Januar 2019 um 20:23
Servus Mainzer
1977 gab es noch keine Kette an der Kreuzspitze und auch an keiner anderen Stelle.
Der Grat vom Frieder zur Schellschlicht ist nach Aussage aller meiner Bergspezis deutlich schwerer als meine Tour, ich habe ihn daher noch nie versucht. Er dürfte mich wahrscheinlich überfordern.

Beste Grüße
trainman

ADI hat gesagt:
Gesendet am 11. Februar 2019 um 17:17
Klasse Tour, im bleiernen Sommer 1977.......
An dem Tag wurde übrigens Jürgen Ponto ermordet.

Beste Grüße!

CONTE


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