Chrüzegg im Spiel der Wolken


Publiziert von Krokus , 5. Januar 2019 um 11:52. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum: 3 Januar 2019
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT2 - Schneeschuhwanderung
Wegpunkte:
Geo-Tags: Zürcher Oberland   CH-SG 
Zeitbedarf: 4:15
Aufstieg: 580 m
Abstieg: 565 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit Bahn bis Lichtensteig, dann Postauto bis Krinau Rössli
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Ab Schutt mit Bus über Eglingen-Wald-Rüti
Kartennummer:1113 Ricken

So nach Wetterbericht sollte uns heute ein kalter und windiger Tag erwarten. Doch als wir um 9.15 Uhr in Krinau das Postauto verlassen, können wir bereits im Sonnenschein starten, ohne einen Hauch von Wind.

Gemütlich, die Schneeschuhe am Rucksack aufgeschnallt, steigen wir dem mit Moos und Eiszapfen verzierten Bach entlang auf einer ersten Abkürzung hinauf zur Alpstrasse. Es reiht sich Abkürzung an Abkürzung, sodass man fast in einer geraden Linie zum Unterälpli aufsteigen kann.

Während userer kurzen Pause hier geniessen wir den tiefblauen Himmel und die ziemlich trübe Sicht Richtung Bazenheid. Zum Oberälpli hinauf hat sich nach dem nächtlichen Sturm aller Schnee aus den Wiesen auf dem Weg angehäuft. So steigen wir auf den beinahe schneefreien Hängen hinauf zum Chellenspitz. Nordseits unter uns hat es eine Anhäufung vieler kleiner Hügelchen, die laut Infotafel Bergschlipfhügeli heissen, entstanden durch Nagelfluhpakete, die auf der Mergel-Unterlage abgefahren sind. Auf der Krete hoch über dem Altschwilertobel  wandern wir hinüber zum Alplispitz, wo es, wie so oft im Winter, herrliche Rauhreifgebilde hat, die aber bereits in der Sonne schmelzen. Über uns ist immer noch tiefblauer Himmel, während im Osten und Süden die Wolken mit den Gipfeln spielen. Wie ein Verschleierungskünstler lassen sie diese verschwinden, während andere in immer anderer Besetzung und dubioser Beleuchtung aus den Nebelschwaden hervor treten, ein wahrhaft kurzweiliges Schauspiel.

Wir steigen hinunter auf den Alplisattel und auf der Nordseite der Chrüzegg durch den Winterwald und kühlere Temperaturen zum unteren Chegelboden, wo nochmals so eine Ansammlung von grossen und kleinen Bergschlipfhügelein zu sehen ist. Für den letzten Aufstieg zum Bergrestaurant könnte man die Schneeschuhe zwar brauchen, aber der feinpulvrige Schnee stiebt bei jedem Schritt gleich bis auf den Boden weg. So lassen wir sie auf dem Rucksack. Während des ganzen Aufstieges sind uns nur 2 Wanderer begegnet und auch jetzt auf der sonst sehr gut frequentierten Chrüzegg treffen wir höchstens auf ein Dutzend Leute.

Das Bergrestaurant, das wir nach knapp 3 Stunden erreicht haben, ist geschlossen, doch im Wintergarten kann man an einem Automaten für nur 2 Franken Bouillon, Kaffee oder Tee beziehen. Heute ist es sogar draussen warm genug zum Sitzen, aber nur zu oft waren wir wirklich froh um diesen windgeschützten Unterstand und ein warmes Getränk.

Natürlich steigen wir noch zum Gipfelkreuz Chrüzegg Chümibaren und halten auf Pedros sonnenbeschienenem Bänkli Mittagsrast, so lange, bis sich die Sonne plötzlich hinter Schleiern versteckt. Mit der nötigen Vorsicht steigen wir bis " Im Chabis" ab. Hier im Wald sind die runden Steine unter dem Schnee nicht festgefroren und immer wieder rollt einer unsichtbar weg. Beim Oberchamm hat der Sturm wieder gewütet, aus den Weiden allen Schnee auf den Weg transportiert, so dass, wer diesen für den Abstieg wählt, knietief waten muss. Nach einem ersten Versuch bevorzugen wir dann die schneefreien Wiesen.

Der Weg hinunter nach Enkrinnen ist wider Erwarten eher morastig als gefroren und nach 70 Minuten Abstieg haben wir die skifahrerfreie Talstation Schutt erreicht und noch genug Zeit für Kaffi fertig und Bier.

Der Bus fährt an Wochenenden, mittwochs und während den Ferien immer zur vollen Stunde über Wald nach Rüti und Rapperswil.
 

Tourengänger: CampoTencia, Krokus


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