Rund um Hund, Hund um Rund, um Rund Hund

... Montag! Antizyklisch sich bewegen – nicht mit der Bahn, sondern im Henrikmobil. Schon rihu hat seine Erfahrungen mit dem ÖV gemacht, man kommt nicht so leicht in den Gros-du-Vaud und zurück auch nicht. Die Intervalle ab den Bushaltestellen können mehr als zwei Stunden ausmachen – in Schönwetterperioden durchaus lustvoll, ansonsten gute Planung zwingend, an Wochenenden einfach vergessen –  es fährt nichts Öffentliches. Nicht mal ein PubliBus! Leider konnte zu Ihrer Anfrage keine Verbindung gefunden werden. Möglicherweise möchten Sie Ihre Reise an einem Datum unternehmen, an dem Start oder Ziel gar nicht oder nicht mit dem gewählten Verkehrsmittel angefahren werden (Haltestellen werden z. B. am Wochenende manchmal nicht bedient) (Quelle SBB).
 
... Montag! Ich breche um 5.30 Uhr in der Frühe auf. Durchs Laufental, schon jetzt quälen sich via Eggflue-Tunnel Hunderte Fahrzeuge nach Basel. Diese Achse scheint in Liestal offenbar unzureichend Gewicht zu haben... Nach Laufen kommt Ruhe ins Gebälk. Der kurvenreiche Verlauf macht auch Spass, die gedrosselte Fahrt ist erholsam.  Auf der A 16 kommt Genuss zum Tragen, die zeitlich etwas längere Fahrt ins Mittelland nehme ich gerne in Kauf. Und die Höchstgeschwindigkeit sowie so. Der grosse Rastplatz bei Reconvillier nutze ich für eine Entlastung (---). Am Ende der A 16 kommt die neue Umfahrung von Biel – Orpund. Bei Lyss wende ich mich der Kantonsstrasse zu und beachte mal die Werbeträger entlang der Strasse, innerorts und ausserorts. Sie verleiten zu Kombinationen, sie entlocken Schmunzeln und können auch ablenken. So kommt man auch auf den Hund!
 
... die Zuckerrübenernte ist noch nicht abgeschlossen. Aarberg ist eines der Zentren für die weissen Quader, die wir täglich in den Tee/Kaffee verrühren. Die Anlieferung erfolgt per Bahn und auf der Strasse – rund um die Uhr: die wuchtigen Traktoren, die manchmal sogar mit zwei Anhängern einen entgegenkommen, verlangen zusätzliche Aufmerksamkeit. Aufmerksamkeit ist auch sur place beim Lesen der Ortsnamen: Kallnach, Fräschels (Esche), Bargen, Kerzers (beim Kerker)... Danach verbleibe ich auf der A 1 bis zur Ausfahrt 26 Estavayer-le-Lac. Schliesslich gelange ich damit an ein Vorziel: Frasses, Montet und Granges-de-Vesin und an dessen Hang wabert dicker Nebel. Durch kleine Siedlungen, über Wirtschaftswege und auch kleine, geteerte Strässchen zwischen den Ortschaften erreiche ich Thierrens: weit und breit der einzige Coop, Post und Raiffeisen. Ziel ist Goumoëans und sein „Leuchtturm“ – es war nicht vorsehbar, wie sich das Wetter entwickeln würde: vorhersebarer eher Nebel als Regen, so meine Erfahrung. Zwischen Possens und Fey quere ich die Mentue (La Menthue) auf spätherbstlicher, glitschiger Strasse! Der Grand Bois auf dem Gemeindeareal der Commune de Goumoëans ist erreicht: an Punkt 615 lasse ich das Henrikmobil im Kleid eines Ralley-Fahrzeugs stehen... Die Sonne bricht durch den Nebel, teilt ein in Bänke und Streifen, in Wände und Zelte. Wie das geht, zeigen die paar Bilder, für die die lange Anfahrt sich durchaus gelohnt hat. Und ich keine Viertelstunde mich dort aufgehalten habe... ja, Mensch, das ist ja ein Zumutung... für Leser und Beobachter – ja!
 
... in der Zwischenzeit habe ich Unterkünfte im Köcher und lokale Kontakte erstellt: der Gros du Vaud scheint von der Deutschschweiz aus, sehr weit und abgelegen zu sein... der Turm in Gouomëans weist auch mir den Weg!