Wichren / Vihren / Вихрен (2914 m / +1100 hm)

Der Wichren (Вихрен, auf englisch auch Vihren), ist mit 2914 m der höchste Berg des Pirin (Пирин) Gebirges und der zweithöchste Berg Bulgariens. Eine Besteigung stand auf dem Programm der Reisegruppe, mit der ich einige Tage im Ort Bansko (Банско) am Fuße des Pirin-Gebirges wohnte. Der übliche Startpunkt, den auch wir wählten, ist die auf 1810 m gelegene Banderitsa (Бъндерица) Hütte. Wir fuhren von Bansko mit einem gemieteten Bus bis zum Parkplatz unterhalb der Hütte. Alternativ kann man ab Bansko auch mit der Seilbahn fahren, eine ganz neue Konstruktion, die anders als einige andere Seilbahnen in Bulgarien auch tadellos funktioniert. Die Seilbahn endet 100 hm und 30 Gehminuten unterhalb der Hütte, diesen Zustieg war ich einige Tage vorher bei einer anderen Tour auch gegangen.

Ab der Hütte ging es auf einfachen Wanderpfaden bergauf und nach Überschreiten der Baumgrenze erreichten wir ein Hochtal, von dem aus wir den den Gipfel des Wichren schon erblicken konnten. Weiter bergauf auf einfachem Pfad gelangten wir auf den Premkata (Премката) Sattel. Hier könnte man rechts weiter auf den Kutelo (Кутело), wir gingen nach links weiter zum Wichren. Der folgende Aufstieg zum Gipfel ist felsig und teilweise mit einer Kette gesichtert, aber klettertechnisch anspruchslos, ich würde ihm noch keine UIAA Stufe geben.

Vom Gipfel kann man das gesamte Pirin-Gebirge überblicken, das zwar hoch, aber nicht ausgedehnt ist. Den Abstieg ging unsere Gruppe dann auf einer anderen Route auf der Südseite hinunter zur Vichren-Hütte und von dort zurück zur Banderitsa Hütte. Diese südliche Route ist zwar technisch einfach, aber zuerst hat man unangenehmes loses Geröll, und weiter unten dann ganz viele Stufen, die so hoch sind, dass man nicht "treppensteigen" kann, sondern die Beine immer weit einknicken muss. Dies ist auf die Dauer dann doch anstrengend, und unten angekommen bestanden meine Beine schließlich nur noch aus Gummi statt aus Muskeln. Für den Abstieg vom Wichren würde ich deshalb auch wieder die nördliche Route über den Premkata-Sattel empfehlen.